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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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erinnert sich, weiß der Kuckuck, irgendetwas wird es geben! Die sind dort soweit vom Schuss, die fühlen sich sicher! Da bleibt schon mal was liegen oder jemand erfährt etwas. Dort setzen wir an. Wir rollen von Indien aus das Feld auf! Vielleicht gesteht er dann.“
    „Hoffen wir‘s, Chef!“ Schrage sah Schöller besorgt an. „Ihre Bemerkung mit den Mädchen … Befürchten Sie, dass man ihnen etwas angetan hat? Bisher gingen Sie doch davon aus, dass sie leben.“ Der letzte Satz klang fast, wie ein Appell.
    „Das tu‘ ich auch jetzt noch. Aber je enger wir die Schlinge ziehen, desto größer die Gefahr, enttarnt zu werden. Für die Mädchen wird es mit jedem Tag gefährlicher! Wir müssen extrem vorsichtig sein!“
     
    „Was soll die Geheimnistuerei?“
    Kustow starrte Pohl lauernd an. Ihm war anzusehen, dass ihn Pohls Vorgehensweise zutiefst verunsicherte. Er hatte zwei erst vor wenigen Stunden begangene Morde nicht nur mental zu verkraften, sondern auch nachhaltig zu verbergen. Das zerrte an den Nerven. Entsprechend dünnhäutig reagierte er.
    „Das hat mit Geheimnistuerei nichts zu tun. Was ich dir gleich zu sagen habe, geht ausschließlich dich und mich an.“ Auch Pohl war erkennbar angespannt. Was er vorhatte, kam dem selbstmörderischen Tanz auf der Schwertspitze gleich. Ein Ausrutscher – alles wäre vergebens gewesen. Zwar spürte er unter der Jacke den beruhigenden Druck der Walther – mochte sie ihn auch vor körperlichem Schaden bewahren, seinen Töchtern hätte er im Falle des Scheiterns einen Bärendienst erwiesen. Jegliches Scheitern verbot sich also, überraschender Angriff war die Devise! „Wo sind deine Kumpane?“
    Kustow zuckte zusammen. Verdammt, was wollte der Fremde damit sagen? Ahnte der Kerl etwas? Von dem, was sich vor wenigen Stunden am Rande eines Brunnens ereignete, konnte der doch unmöglich etwas wissen! Was also sollte diese Frage? „Du meinst Keffko und Grufti?“
    ‚Schau an! Kustow kehrt zum ‚Du‘ zurück, aber sein Gesicht verrät, wie verunsichert er ist! Der Russe blufft.‘ Pohl hatte es intuitiv registriert und sogleich verarbeitet. Es würde an seiner Taktik nichts ändern. „Klar mein‘ ich die. Wen sonst? Die anderen haben bekanntlich das Zeitliche gesegnet.“
    Kustows Blick verdüsterte sich. Irgendetwas schien der Fremde in der Hinterhand zu halten, anders konnte er sich diesen penetranten Hinweis nicht erklären. Er musste vorsichtig sein, verdammt vorsichtig! Der Fremde war für ihn noch immer ein Buch mit sieben Siegeln, ganz und gar nicht ausrechenbar. Normalerweise hätte er die Wahrheit aus ihm herausgeprügelt, aber selbst das schien nicht ratsam. Der verdammte Hund war nicht allein! Victor, das Wiesel, hatte fürchterliche Dresche von einem seiner Kettenhunde bezogen. Was Kustow in dieser Hinsicht besonders verunsicherte, war die Verschwiegenheit des Fremden. Bisher hatte der Kerl mit keinem Wort erwähnt, dass er nicht allein in der Stadt war! Das war, egal, was er vorhatte, im kriminellen Milieu höchst ungewöhnlich! Er blickte Pohl lauernd an, hoffte, in dessen Gesicht lesen zu können, doch das war so ausdrucksvoll wie eine Milchtüte. Was, verdammt noch ‘mal, wusste der Fremde? Er musste es herausbekommen! „Keffko und Grufti sind für ein paar Tage unterwegs. Geschäfte. Warum fragst du?“
    „Ich will wissen, ob mein Geschäftspartner noch lebt, wenn ein Geschäft ansteht. Das gilt ganz besonders, wenn es sich um ein außergewöhnlich großes Geschäft handelt.“
    Kustow war hin und her gerissen. Der Fremde betrachtete ihn als möglichen Partner! Offensichtlich ging es um weitaus mehr, als um den Zigarettendeal! Und der war schon das größte Geschäft, das er jemals abgeschlossen hatte! Andererseits alarmierte ihn die Bemerkung hinsichtlich seiner Lebenserwartung. War das ein Hinweis? Steckte der Fremde etwa mit Samir Charif unter einer Decke? Oder zapfte er den Libanesen ohne dessen Wissen an? Samir Charif hatte ihm unverblümt zu erkennen gegeben, dass sein Leben in Gefahr, das Killerkommando aus Sofia bereits im Anmarsch sei. Unterhielt der Fremde etwa Kontakt zu den Bulgaren? Oder war er selbst Samir Charifs Killer? Kustow fühlte die klebrige Feuchte auf dem Rücken.
    „Hat’s dir die Sprache verschlagen?“ Pohl musterte Kustow kühl. „Du siehst blass aus. Geht’s dir nicht gut?“
    „Mir geht’s blendend“ log Kustow. „Von welchem Geschäft sprichst du?“
    „Vergiss es! Bevor wir über ein Geschäft reden,

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