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Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Titel: Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah C. Winter
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Lehrerinnen, schaute kurz zu Lilly, die mehr als fünfzig Meter von ihm entfernt saß. Seine Augen huschten zwischen den Lehrerinnen, mit denen er versuchte, weiter zu sprechen und Lilly hin und her, bis er sich ganz von ihr wegdrehte.
    „ Was hast du gesagt?“, fragte Sebastian nach, der direkt neben ihr saß.
    „ Ach nichts …“, meinte Lilly und aß weiter. Sollte das nur ein Zufall gewesen sein? Es gab doch Menschen, die fühlen konnten, wenn sie angestarrt wurden. War das bei Mr. Stone genauso? Das Argument, dass man ihn blutend gesehen hatte, noch dazu mit warmen Händen, war eigentlich sehr überzeugend. Eigentlich …
    Nach der Schule radelte Lilly nach Hause und stellte ihr Fahrrad in der Garage ab, doch noch während sie nach ihrem Schlüssel suchte, bekam sie einen lauten Streit ihrer Eltern mit.
    „ Jetzt sag‘ mir doch endlich, was du hast!“, brüllte ihr Vater.
    „ Pah! Dir das auch noch unter die Nase reiben, damit du stolz darauf sein kannst, es so lange vor mir verheimlicht zu haben? Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich mit meinen Kindern in New York geblieben!“
    Maria polterte mit dem Geschirr herum, als wütete sie wie ein Tornado in der Küche.
    „ Dann sag‘ mir doch was!“
    Lilly stand vor der Tür und traute sich nicht, das Haus zu betreten. Noch immer hielt sie ihren Schlüssel in der Hand, zitterte, so dass die Schlüssel aneinander schlugen und klimperten.
    Jedoch hörte Lilly nichts weiter. Sie strengte sich an, versuchte, ein weiteres Wort zu erhaschen, doch es war so, als schwiegen die beiden nun.
    Plötzlich riss ihr Vater die Haustür auf.
    „ Dann geh‘ …“, brüllte Jason, stoppte aber seine weiteren Worte, als er seine verängstigte Tochter vor sich stehen sah.
    „ Lilly?“, stammelte Jason unsicher. „Du bist schon zurück?“
    „ Ja. Gerade eben erst. Wolltest du weg?“
    Sie brachte es nicht über ihre Lippen, nachzufragen, was geschehen war.
    „ Ja, ich wollte kurz weg. Schatz? Ich gehe kurz einkaufen!“, rief Jason gespielt und ging an seiner Tochter vorbei, um mit dem Auto davonzufahren.
    Lilly betrat die Küche, legte ihre Tasche beiseite, um ihrer Mutter zu helfen, einige Scherben aufzusammeln.
    „ Ich Dummerchen. Ist mir einfach runtergefallen.“
    Maria lachte, tat so, als sei es ein Missgeschick gewesen. Doch Lilly sah ihre Tränen. Sah, wie ihre Mutter zitterte.
    „ Du musst vor mir nicht so tun, als sei alles in Ordnung. Wenn ihr euch gestritten habt, dann ist das so. Ihr vertragt euch sicher auch wieder. Für mich ist es auch nicht einfach.“
    So einen heftigen Streit jedoch hatte sie zwischen ihren Eltern noch nie mitbekommen.
    „ Leonhard kommt gleich von der Schule. Er wollte sich noch kurz mit seinen Freunden treffen, gegen 15 Uhr aber wieder zuhause sein“, teilte sie ihrer Mutter noch mit, als sie die letzten Scherben wegräumte.
    Maria nickte und atmete tief durch.
    „ Wenn ich dich nicht hätte.“
    Mit geschlossenen Augen stand Maria da, rang mit sich selbst, bevor sie auf Lilly zuging und sie fest in ihre Arme schloss.
    „ Mom …“
    „ Mach dir keine Sorgen, mein Schatz. Alles wird wieder gut werden.“
    Sie löste sich wieder von Lilly und nahm ihr Gesicht zwischen ihre Hände.
    „ Okay?“, fragte sie ihre Tochter, die ihr misstrauisch, aber zustimmend zunickte.
    „ Okay“, meinte Lilly.
     
     
    Abends dachte Lilly noch lange an das heute Erlebte. Mr. Stone ein Vampir? Vielleicht. Ihre Eltern? Ob sie sich trennen würden? Hoffentlich nicht. Nur Leonhard schien es gut zu gehen. Er hatte gute Freunde gefunden und entwickelte sich vom Stubenhocker zu einem Jungen, der gerne draußen war und mit anderen Kindern spielte.
    Nachdenklich starrte sie auf das Cold Belt, das eigentlich nur aus einem leeren Feld bestand. Zu gerne würde sie einmal durch die Nebelwand des Warm Shelters laufen und sich dort umsehen. Ob dort viele Häuser standen? Was Carsey jetzt wohl tat? Sicher schrieb er an einem neuen Roman. `Rosenrot und Tod´ gefiel ihr sehr gut. Am liebsten würde sie ihm einen Brief schreiben und ihn in das Cold Belt werfen. Aber das war verboten. Sie könnte ihm eine E-Mail schreiben, jedoch war es fraglich, ob er überhaupt genug Zeit dafür hätte, diese zu lesen?
    Ganz in Gedanken versunken, summte sie die Melodie der Mondscheinsonate, wippte sanft im Takt mit, bis sie erschrocken zusammenzuckte. Erneut hörte sie ein Klavier, auf dem die Mondscheinsonate gespielt wurde und erneut war sie sich sicher, dass der

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