Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)
sich über Lilly, als er sie zudeckte und küsste ihre Stirn.
„ Dass du mir keinen fremden Mann in dein Zimmer lässt.“
„ Ich werde es versuchen“, hauchte Lilly mit geröteten Wangen.
Eine letzte Berührung. Ein letzter Blick. Dann verschwand Caleb aus ihrem Zimmer, hinterließ aber den Duft seines Parfums und die angenehme Wärme seiner Haut lag wärmender auf ihr als die Decke.
Sehnsüchtig beobachtete sie die Sterne durch ihr Fenster, lag dabei auf der Seite ihres Bettes. Mit ihren Fingerspitzen streichelte sie ihre Lippen. Heute hatte sie ihren ersten Kuss bekommen und sie schwor sich, nie wieder auf ihren Lippen herumzukauen, wenn sie nervös war. Denn sie wollte jeden Kuss voll auskosten, den sie noch mit Caleb erleben durfte. Jeden einzelnen.
Kapitel 11 – Zukunftsvision
„ Wie sicher bist du dir?“ Chabral saß entspannt in seinem Sessel, die Füße auf dem Tisch liegend. Er spielte mit einem Dolch, fixierte dabei die Männer seines Clans.
„ Sehr sicher. Die Gerüchte gibt es nicht nur hier in Harts. Der Clan der Malachiten ist sehr unvorsichtig und ließ sich leicht bespitzeln“, sagte Theeslar, der vor Chabral kniete und sich ihm gegenüber unterwürfig verhielt.
Misstrauisch betrachtete Chabral seinen Gegenüber.
„ Die Meinung hielt sich bislang hartnäckig, dass es nur ein Gerücht sei. Warst du in ihrem Cold Belt?“
Die anderen Vampire, die sich um den gedeckten Tisch versammelt hatten, auf dem ein junges Mädchen lag, wirkten ebenso untertänig wie Theeslar, der es nicht wagte, aufzusehen.
Das Mädchen, das gefesselt und blutend auf dem Tisch lag, zitterte. Ihre Augen huschten über die finsteren Gestalten, die in Dunkelheit getaucht waren. Kein Licht brannte. Kein Feuer erhellte den Raum.
Chabral legte den Dolch beiseite und knetete seine Hände.
„ Ja, das war ich. Sie haben mich nicht bemerkt. Jedoch hatte ich nicht viel Zeit, da sie misstrauisch wurden. Aber ein junger Mann befand sich unter ihnen, auf den die Beschreibung passt!“ Theeslar trug ein weißes Hemd. An seinem Hals baumelten Goldketten und ein goldenes Kreuz. Seine kurzen braunen Haare verbargen seine blauen Augen nicht, mit denen er noch immer zu Boden starrte.
„ Wie sah er denn aus?“, wollte Chabral wissen, der einige Schritte ging, bis er hinter Theeslar stand. Jedoch begutachtete er das Mädchen, das sich noch immer zu befreien versuchte. Chabral selbst trug eine schwarze Lederjacke, die mit einigen Blutspritzern versehen war, die wohl von dem Mädchen stammten.
„ Ende Zwanzig, so groß wie du, mit braunen, lockigen Haaren, die bis auf die Schultern reichten. Er wirkte verschlossen und wurde von allen mit dem Namen Dakur angesprochen.“
Während Theeslar sprach, lief Chabral weiter, schaute auf seine Clanmitglieder, die gierig auf das Mädchen starrten.
„ Na? Hast du dir deine Verwandlung so vorgestellt?“, fragte Chabral die etwa Achtzehnjährige, deren blondes Haar blutverschmiert war. Sie trug nur ein weißes Kleid, das bis zu ihren Knien reichte und ebenso mit ihrem Blut getränkt wurde, das aus einer tiefen Wunde an ihrem Oberschenkel lief. Die zweite Wunde, die ihr durch einen Dolch zugefügt worden war, befand sich am Oberarm. Chabral glitt mit seinem Zeigefinger über ihre Wange, wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht, die stetig aus den Augen des Mädchens liefen.
Sie biss auf ein Seidentuch, mit dem sie geknebelt war, so dass sie Chabral nicht antworten konnte. Jedoch hallte ihr durch den Knebel abgestumpfter Schrei durch den Raum, als er mit seinem Finger in ihrer Wunde bohrte.
„ Wir haben uns dann doch leider dagegen entschieden. Du bist halt einfach nicht unsere Kragenweite.“ Er leckte sich seinen Finger ab und betrachtete das Mädchen mit weißen Augen, schaute dann zu seinem Clan.
„ Ich habe das Gefühl, ihr hört mir nicht richtig zu. Bitte bedient euch.“ Er hatte sich selbst bereits großzügig an ihr gelabt, teilte den Rest aber mit seinem Clan, deren Mitglieder sich nun auf das Mädchen stürzten, bis ihre Schreie verstummten.
Chabral blickte auf einen Käfig am Ende des Raumes, der direkt neben dem erloschenen Kamin stand. Darin kauerten vier weitere junge Menschen in weißer Kleidung, die sich weinend in den Armen lagen.
„ Dakur.“ Chabrals Schritte hallten durch den Raum. Dank seiner Stahlklappenschuhe wirkte jeder einzelne Schritt bedrohlich. Beinahe gelangweilt
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