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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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es war keine Frauenstimme, die antwortete: »Er hat recht... denke ich...«

    Da stutzte Eric. Hatte er sich verhört? Samuel überraschte es wohl auch dermaßen, dass er Erics Blick suchte.

    ›Hast du das auch so gehört?‹, schien er fragen zu wollen. Ein Observer kannte so etwas wie Unsicherheit nicht und falls doch, in diesem so unwahrscheinlichen Fall, dann zeigte er es nicht. Unter keinen Umständen. Nie! Niemals! Jedoch würde es vielleicht dieses merkwürdige und sinnlose Manöver von zuvor erklären.

    Samuel ließ sich nicht weiter aus dem Konzept bringen: »Sie haben keine Chance und wir sind keine Unmenschen.«

    Interessante Wortwahl, fand Eric. Interessant und ganz sicher nicht zufällig.

    »Deshalb bieten wir Verhandlungen an.«

    »Glauben Sie, der Verlust dieses Verbandes wäre für die Erdallianz von Bedeutung? Wir haben...«

    »Sie haben gar nichts in der Hand«, unterbrach Samuel gebieterisch und erhob sich. Er konnte diese Masche ziemlich überzeugend rüberbringen.

    »Die Erdallianz verfügt nicht über die Ressourcen für den Bau eines weiteren Schlachtschiffes wie Ihres. Vergeuden Sie keine Zeit und...«

    Jetzt war es an Bauer ihn zu unterbrechen: »Dazu müssten Sie uns erst einmal angreifen und...«

    »Wie Sie wollen.« Samuel nickte dem Kommunikationsoffizier zu und in der Dauer von zwei Herzschlägen materialisierten sich die schweren Kreuzer, die sie in den Subraum gesandt hatten, neben dem Flagschiff der Raumflotte. Sie eröffneten sogleich das Feuer.

    Wow, eine wahre Meisterleistung an Navigationskunst und die absolute Höchstbelastung für die Maschinen. Lange würden die Energiereserven der Kreuzer nicht standhalten, das war klar. Aber Eric war sich sicher, dass Samuel dies wusste und so einkalkuliert hatte.

    Admiral Bauer ließ einen wahrhaftigen Schreckensschrei von sich hören, als die Brücke getroffen wurde. Man sah anhand der Übertragung, wie die Lichter dort drüben flackerten und schließlich ganz ausgingen. Die Strifes hatten anscheinend genau gewusst, wo sie ansetzen mussten.

    »Was sollen wir tun?«, kreischte Bauer und mit Sicherheit war die Frage an den Observer gerichtet.

    »Ich... ich...«

    »Antworte«, herrschte sie ihn an und durch eine Laune des Schicksals wurde die Aufhängung der Kamera beschädigt, der Winkel änderte sich, und sie sahen den Observer hilflos auf dem Boden kauern. Noch immer feuerten die beiden Kreuzer der Strifes. Jetzt jedoch hatten auch die Schiffe der Raumflotte das Feuer eröffnet. Eric spürte die Anspannung um sich. Die Energiereserven rannen ihnen durch die Finger und dann wären die Strifes dort drüben auf den Schiffen den feindlichen Kanonen schutzlos ausgeliefert. Samuel gab neue Order, veränderte die Position seiner Schiffe, zog das Netz enger um den feindlichen Verband und näher an die beiden Kreuzer heran. Damit wurden sie jedoch auch anfälliger für die Nachhut der Erdallianz, die sich noch im Anflug befand, weil sie sich von der Atmosphäre entfernten. Hoffentlich war dies hier schnell genug erledigt.

    Doch Samuel beschäftigte etwas ganz anderes. »Was habt ihr getan!« Es war jener Aufschrei, der Eric dazu veranlasste, noch einmal zu der Übertragung zu blicken. Doch dann zuckte auch er zusammen. Der vermeintliche Observer auf dem anderen Schiff war noch ein Kind! Bestenfalls ein Teenager! Diese Tatsache alleine hätte ihn einmal mehr an den Taktiken der Raumflotte zweifeln lassen. Doch zu allem Übermaß glühten die Augen des Jungen blutrot, während er sich auf dem Boden niederkauerte. Selbst auf dem Bildschirm sah man an seinem Hals, wie heftig sein Herz schlagen musste. Der Observer sah aus, als ob er Angst hätte. Er starrte Samuel an, als ob dieser ein fleischgewordenes Monster aus einer Sage wäre. Offensichtlich hatte man ihn gewarnt vor Samuel und dieser hatte wohl damals nicht übertrieben, als er behauptet hatte, das Oberkommando hätte Angst vor ihm, weil er zu mächtig wäre.

    Erics jüngerer Bruder hatte sich stets auch so zusammengekauert, wenn ein Gewittersturm über ihre Farm hinweggefegt war. Bauer herrschte den armen Jungen noch immer an und mit jeder Frage, schien er noch weiter in sich zusammenzusinken.

    »Das ist noch ein Kind!« meinte Samuel mehr zu sich selbst und der Anblick des hilf- und machtlosen Jungen, der hier in eine Rolle gepresst wurde, die er nicht auszufüllen vermochte, schien in ihm eine ungeahnte Wut und Entschlossenheit hervorzurufen.

    »Das ist genug!«, knurrte er

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