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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Soldaten, sobald der Krieg vorbei ist, haben wir keine Aufgabe mehr.«

    »Ja, aber...«

    »Ich werde tun, was ich kann, dass ihr aus der Sache herausgehalten werdet. Ihr habt beide schon genug erübrigt und geopfert«, versicherte Izzie und wandte sich dann zum Gehen.

    »Danke«, meinte Samuel und auch Eric nickte: »Ja, danke Izzie.«

    Als sie erneut unter sich waren, machten sie es sich auf einer der Liegen bequem. Samuel ruhte an seiner Brust und Eric spürte, wie der Observer sich sichtlich entspannte, bis er schließlich komplett losließ und einschlief.

20

    Eric ritt den Hügelkamm entlang, den Blick stets auf die Ränder der Weinberge geheftet. Bijoux war in diesem Geländer trittsicher genug, sodass er sie alleine den Weg suchen ließ. Die Sonne brannte unerbittlich auf ihn herab und er wischte sich kurz die Stirn ab, rückte seinen Hut zurecht.

    Etwa hundert Meter weiter bergauf glaubte er jemanden zwischen den Reihen der Reben kauern zu sehen. Es konnte eigentlich nur Samuel sein und richtig, niemand anderer als er, kniete dort in der trockenen Erde, in der Hand ein paar Weintrauben, die er sich gedankenverloren in den Mund steckte und darauf herumkaute. Es kam öfters vor, dass Samuel durch die Weinberge lief und darüber die Zeit vergaß. Aber wenn sie heute etwas hatten, dann alle Zeit der Welt. Drei Jahre waren mittlerweile nach der letzten Schlacht vergangen, seit mehr als zwei Jahren lebten sie jetzt schon hier auf einem idyllischen Weingut im Napa Valley. Dies hier würde Samuels erster Jahrgang Wein sein.

    »Irgendetwas passt noch nicht«, meinte Samuel, als er sich erhob und Eric neben ihn trat. Wieder steckte er sich eine der Trauben in den Mund. Demnächst würde die Lese beginnen, der genaue Zeitpunkt bestimmte der Winzer. Der Weinbau war eine Kunstform, die auf viel Erfahrung und Intuition beruhte. In Samuels Fall jedoch auf ausgeklügelte Analysen und Beobachtungen – und ein wenig Mithilfe von Ben, ein altgedienter Mitarbeiter des Weinguts. Eric überließ Samuel völlig die Leitung des Weinguts. Er hatte eine der ausgedienten Hallen als Pferdestall ausgebaut und züchtete nun Appaloosas. Das, was er seit seiner Kindheit in Texas gelernt und zusammen mit seinem Vater und Brüdern gemacht hatte, bevor er in die Wirren des Krieges gestürzt war.

    »Versuche nicht wieder zu meditieren, ob und wann es das nächste Mal regnet.« Mahnend zupfte Eric an den langen Haarsträhnen, die Samuel mittlerweile auf die Schulter fielen. Der ehemalige Observer hatte sich so sehr verändert: Seine Haut war braun gebrannt, die Schultern breiter von der täglichen Arbeit auf dem Gut. Er hatte Sommersprossen auf der Nase bekommen.

    »Nein, ich...« Samuel konnte nicht weiterreden, denn Eric drückte ihm einen innigen Kuss auf die Lippen. Auch schmeckte er ganz anders, als noch zu der Zeit im Weltraum. Er roch den Schweiß auf seiner Haut, das Aroma des Bodens, der Staub und der Saft der Trauben. Und das Wichtigste: Dies hier war kein Wunschtraum, wenn es auch der Fantasie, die sich Eric immer für die Zeit nach dem Krieg zurechtgelegt hatte, ziemlich nahekam. Dies hier war die Realität. Ihr Leben. Völlig frei und nicht fremdbestimmt. Die neue Regierung ließ sie wohlwollend in Ruhe, so lange sich Samuel dazu verpflichtete ihr in kritischen Fragen beratend zur Seite zu stehen und das Valley nicht zu verlassen. Falls doch, dann mussten sie die Reisen anmelden und bekamen einen unauffälligen Begleitschutz gestellt. Eine Einschränkung mit der sie beide leben konnten und bis jetzt auch noch nie in Anspruch genommen hatten. Die wenigen Freunde, die sie hatten, kamen sie nur zu gerne hier besuchen. Alain zum Beispiel, oder auch Izzie. Die Strife hatte sogar einige Wochen im letzten Frühjahr hier gelebt. Eines der Mädchen ihrer Haushälterin war kurz nach dem Krieg geboren worden, nun drei Jahre alt. Sie hatte Izzie lediglich kurz gemustert, ihren kleinen Kopf mit den frechen Zöpfen schräg gelegt und dann den bunten Overall neugierig betastet und mit Izzie und dem Hund gespielt. Es war für Eric und Samuel das untrügliche Zeichen gewesen, dass sie wohl wirklich in einer neuen und besseren Zeit lebten. Die Menschen wurden nicht mehr länger vom Oberkommando beeinflusst und mit einem Feindbild geimpft. Natürlich waren Vorurteile und Ängste schwer abzubauen, doch die kleine Anne hatte ihnen allen Hoffnung gegeben.

    Mittlerweile gab es erste Austauschprogramme und auch Reisen auf den Heimatplaneten der

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