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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Unendlichkeit von Möglichkeiten und Entschlüssen zu verirren und darüber den Verstand zu verlieren. Eric war für den Observer damit so etwas wie ein blinder Fleck und das wurmte ihn gewaltig, das wusste Eric. Samuel hätte gerne für ihn in die Zukunft gesehen. Ihn gewarnt vor so mancher Gefahr oder Hinterhalt. Doch das ging nicht.

    »Möchtest du darüber reden?« Da war noch mehr, Eric spürte es. Samuels Hirn lief auf Hochtouren und mit Sicherheit hatte er bereits fünf Schritte weitergedacht oder seine eigenen Schlüsse gezogen, die er Eric jedoch nicht unbedingt mitteilen wollte. »Hey, immerhin betrifft es mich dieses Mal ganz konkret, also habe ich ein Recht darauf, dass du mir alles sagst.«

    Samuel quittierte diese Bemerkung mit einem leidenschaftslosen Blick und presste die Lippen aufeinander. Er schien zu kalkulieren, was er Eric in der Tat mitteilen durfte oder sollte.

    »Ich vermute schon länger, dass das Oberkommando mir nicht mehr traut.«

    Oh! Jetzt formulierte es Samuel schon auf diese Weise. Damals an Bord des Shuttles auf ihrem Weg zurück zur Pride hatte Samuel noch gemeint, die Oberen hätten lediglich Angst vor ihm.

    »Du bist ein Observer. Sie müssen dir trauen.«

    »Ja, aber ich habe wohl einmal zu oft die Befehle hinterfragt.«

    »Ich dachte, du gibst die Befehle.«

    »Es ist komplizierter als das.«

    »Dann versuch es wenigstens es mir nahezubringen. Auch wenn mein IQ nicht an deinen heranreicht, ich bin doch nicht blöd. Also...«

    »Ist schon gut«, Samuel bedeutete ihm zu schweigen und legte Eric die Fingerspitzen auf den Mund. »Habe ich je behauptet, dass du blöd wärst?«

    »Nein, aber...« Eric seufzte. Es ließ sich nun einmal nicht wegdiskutieren. Jeder wusste doch, dass ein Observer überdurchschnittlich intelligent war. Welcher Partner würde sich da von Zeit zu Zeit nicht eingeschüchtert vorkommen.

    »Du weißt doch inzwischen, dass wir jeden Tag eine feste Dosis Auranium bekommen?«

    Eric nickte, als ob er das vergessen könnte.

    »Die Dosis wird während der Ausbildung festgelegt. Das ist alles wissenschaftlich fundiert und abhängig von Größe, Gewicht, Hautoberfläche, et cetera. Aber mehr noch hängt es davon ab, wie beansprucht man ist. In einem Kampfeinsatz verbraucht der Körper mehr davon, nach der Schlacht wieder weniger. Ich habe schon öfters Beschwerde eingelegt.«

    »Weil du mehr davon gebraucht hast?«

    »Weil ich mehr gebraucht hätte, oder auch weniger. Zu viel Auranium wirkt sich dann wirklich wie eine Droge aus und macht dich nur noch abhängiger davon. Ich habe zudem angefordert, dass sich meine Leibwache jedes Quartal neu formieren soll. Aber natürlich konnte ich dem Oberkommando nicht sagen warum. Weil ich nämlich der Leibwache nicht mehr trauen kann. Vielleicht war ich auch einmal zu oft und zu tief in den Datennetzen als ich sein sollte.«

    Bei diesem letzten Satz lief es Eric heiß und kalt den Rücken hinunter. Samuel hatte in den geheimen Datennetzen herumgestöbert? Das war ein Delikt, das als Hochverrat eingestuft wurde. Ein paar Hacker auf der Erde waren deshalb schon zum Tode verurteilt worden. Sicher, ein Observer hatte bestimmt großzügigen Zugriff auf die Daten des Militärs, aber obwohl in den Medien fast schon als Heilsbringer vergöttert, waren die Observer nicht diejenigen, die die Macht innehielten. Es hatte seine Gründe, warum Admiral Khandra jeden Schritt und jeden Befehl von Samuel überwachte. So wie es Eric während des letzten Angriffs auf der Brücke beobachtet hatte.

    »Was noch und was hast du herausgefunden?«

    »Eric, was ich dir jetzt sagen werde, das habe ich selbst gegenüber Ayla verschwiegen.«

    Ayla war wohl die alte Dame, die Samuel auf der Sora gesprochen hatte.

    »Okay.«

    »Nicht einfach nur ›okay‹. Das sind Vermutungen von mir, die ich noch nicht bestätigen kann und wenn ich es könnte, dann... Ja, dann weiß ich auch nicht, was mit uns geschehen sollte.«

    »Ich verstehe.« Eric umfasste Samuels Schultern und zwang ihn damit, ihm in die Augen zu sehen. »Ich vertraue dir und du kannst mir vertrauen.«

    Dann wagte Eric einen Sprung ins eiskalte Wasser, bildlich gesprochen. »Ich weiß schon, dass du kein reinrassiger Mensch bist. Sie haben dir die DNS von einem Strife eingesetzt.«

    Samuel zuckte bei diesen Worten zurück, als ob Eric eine zu hoch regulierte Heizplatte wäre, an der er sich verbrannt hatte. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte nach hinten weg vom Bett auf

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