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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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in diesem Punkt. Ich glaube, sie geben mir kein reines Auranium mehr.«

    »Was?« Das verstand Eric nun nicht. »Ich dachte, du benötigst es für deine Arbeit.«

    »Ja und die regelmäßigen Injektionen machen mich abhängig von den Ärzten und letztlich vom Oberkommando.«

    »Sie kontrollieren die Observer damit.«

    Samuel bestätigte dies mit einem langsamen Nicken: »Mehr noch, wir werden so konditioniert, dass wir den Stoff benötigen. Ohne ihn würde unser Körper rebellieren. Es würde auch nicht auffallen, wenn sie mir in die Injektionen irgendetwas Anderes beimischen.«

    »Du glaubst, weil du den Angriff nicht vorausgesehen hast, dass sie dich absichtlich geschwächt haben?«

    »Es klingt weit hergeholt, aber ja.«

    »Aber hör mal Samuel, dann würden sie sich ins eigene Fleisch schneiden. Glaubst du, dass du so wichtig bist, dass sie die Pride und die gesamte Besatzung aufs Spiel setzen würden, nur um dich in die Schranken zu weisen.«

    »Ich bin ziemlich mächtig.«

    »Ach komm schon.« Jetzt übertrieb es Samuel aber gewaltig. »So wichtig bist du auch nicht.«

    Samuels Tonfall wurde schneidend. Wer hätte schon gedacht, dass er so empfindlich reagierte, wenn man seine Fähigkeiten in Frage stellte. Das nagte offensichtlich an seinem Stolz. »Ich bin der wichtigste und beste Observer, den die Flotte hat. Niemand sonst hätte dieses Fiasko noch zu einem Sieg wenden können. Und sie haben Angst vor mir.«

    »Das Oberkommando?«

    »Ja.«

    Eric hielt es jetzt für besser zu schweigen. Er sah seinen Geliebten nur schräg von der Seite an und wusste nicht, ob dies ein Witz sein sollte oder nicht. Für ihn jedenfalls machte das alles keinen Sinn. Wenn Samuel so wichtig war, so unverzichtbar, warum sollte ihn das Oberkommando dann schwächen. Wo blieb denn da die Logik?

    Anscheinend hatte Samuel doch einen leichten Hang zur Paranoia oder die Visionen waren ihm zu Kopf gestiegen. Nur ein paar Tage später jedoch, zweifelte Eric dann wirklich an Samuels Geisteszustand.

7

    »Wie war das?« Als ob Samuel ihn nicht richtig verstanden hätte. Der Observer stand vor Erics Bett und glotzte ihn regelrecht an, mit offenstehendem Mund.

    Eric ließ sich auf das Bett zurückfallen. Er hatte sich schon gedacht, dass Samuel diese Neuigkeiten nicht gut aufnehmen würde. Bei aller Strifescheiße, er selbst hielt es ja nicht gerade für eine brillante Idee. Zwei Tage lang hatte er alle Möglichkeiten im Kopf herumgewälzt, Gründe überlegt, die seine Vorgesetzten dazu veranlassen könnten so eine Versetzung vorzunehmen. Eine Versetzung, die fast schon einer Bestrafung gleichkam. Eine Bestrafung, wofür jedoch?

    »Ich werde versetzt und soll die Ironfist-Staffel übernehmen«, wiederholte er und starrte zur Decke.

    »Das ist unlogisch«, ereiferte sich Samuel und tigerte vor dem Bett Hin und Her. »Die Ironfist-Staffel ist nicht mehr als ein Haufen veralteter Bomber. Was soll ein Commander wie du dort schon ausrichten?«

    Das hatte sich Eric auch gefragt, doch irgendeinen tieferen Sinn musste der Befehl ja schon haben. Er klammerte sich noch an den Gedanken, dass das Oberkommando nur zum Wohle und zum Besten der Menschheit handelte. Während er über all das nachgegrübelt hatte, war ihm noch eine ganze andere Möglichkeit in den Kopf gekommen: Wollte man ihn möglichst weit weg von der Pride stationieren, damit er Samuel nicht mehr so nahe war? Konnte es sein, dass jemandem ihr Verhältnis aufgefallen war? Oder steckte etwa Commander Debris dahinter? Der alte Fuchs hatte ja gemeint, er würde Erics Aufenthalt auf der Sora in seinem Bericht erwähnen. Sollte er Samuel gegenüber diese Bedenken überhaupt äußern? Was machte es für einen Unterschied? So oder so musste er dem Marschbefehl Folge leisten.

    »Die Lightnings haben schwere Verluste hinnehmen müssen«, meinte Eric. Es fiel ihm schwer, diese Worte über die Lippen zu bringen. Wieder musste er an Malik denken, an Tim Maiers, alle tot. An die arme Rebecca, das tapfere Mädchen biss die Zähne zusammen und flog wie eh und je, und doch sah er den Schmerz in ihren Augen.

    »Wir sind nicht mehr so stark wie noch vor einem Jahr und müssen uns erst wieder formieren. Da bin ich wohl verschwendetes Potential.« Das war die einzige Erklärung, die er für sich gefunden hatte, die einigermaßen plausibel klang und die er akzeptieren konnte.

    »Ach, das ist doch Unsinn!« Samuel schüttelte vehement den Kopf, dann kam er vor dem Panoramafenster zum Stehen

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