Cold Space - Hot Love
und stützte das Kinn in die Hand. »Seit wann weißt du es?«
»Vor drei Tagen kam der Befehl. Wenn wir das nächste Mal eine der Versorgungsrouten kreuzen, werde ich gehen müssen.« Schätzungsweise in acht Tagen würde es so weit sein.
»Und da hältst du es nicht für nötig, mich darüber früher in Kenntnis zu setzen?«
›Wir sind ja nicht gerade verheiratet‹, dachte sich Eric. Jedoch sagte er dies nicht laut. »Wann hätte ich dich sprechen sollen? Ich kann ja schlecht vor deinem Quartier auftauchen.«
»Ja, das stimmt leider.« Samuel drehte sich zu ihm um und lächelte schwermütig. »Das gefällt mir ganz und gar nicht. Nicht nur aus dem Grund, weil ich es gar nicht gern sehe, wenn die Lightnings ihren Commander verlieren.«
»Nein?«
»Nein.« Samuel setzte sich zu Eric ans Bett und strich ihm durch die militärisch kurz geschnittenen Haare. Eric musste sich nur ein paar Zentimeter in die Höhe stemmen, schon konnte er Samuels Lippen für sich beanspruchen. Seufzend gab der nach und seine Hände legten sich in Erics Nacken, wollten ihn noch näher an sich heranziehen, wollten alles tun, um diesen Kuss nicht unterbrechen zu müssen. Mit etwas Nachdruck konnte sich dann Eric doch aus dieser engen Umklammerung befreien und ihn auf das Bett drücken. Er beugte sich über den Observer und spielte mit den Knöpfen an dessen Stehkragen. Er empfand es immer noch als einen seltsamen Kontrast: Diese strenge, schwarze Uniform mit dem gestärkten Kragen und darunter diese weiche, helle Haut, die kaum je einen Sonnenstrahl gesehen hatte. Seine Finger waren inzwischen gut geübt darin, die Knöpfe einhändig zu öffnen. Seine eigene Uniform wies keinen solchen Tand auf, sondern bestand aus funktionalen Reißverschlüssen.
»Wie soll ich ohne das Alles auskommen?«, murmelte Samuel mit geschlossenen Augen, die Stirn in Falten gelegt. Er wirkte dabei so alt. Es juckte Eric in den Fingern über diese Sorgenfalten zu streichen. Sie zu umschmeicheln, damit sie sich in Wohlgefallen auflösen mögen.
»Ohne mich oder ohne den Sex?«, fragte er stattdessen schelmisch und küsste die ersten Quadratzentimeter Haut, die unterhalb des Kragens zum Vorschein kamen.
Samuels Brustkorb vibrierte vor Gelächter, während er eine Hand hob und sie auf Erics Kopf legte, als ob er ihn für diese sanften Küsse segnen wollte. »Nur der Sex.«
»Dann muss ich mir wohl noch viel mehr Mühe geben.«
Aber so richtig klappen wollte es heute nicht. Die Neuigkeiten über Erics Marschbefehle schienen Samuel mehr zu beschäftigen, als gedacht. Zugegeben, Eric hatte auch mehr als zwei Tage Zeit gehabt sich damit auseinanderzusetzen und selbst jetzt noch, wollte er nicht an diese letzte Konsequenz denken. Nämlich, dass es nicht nur eine Trennung von seinen Staffelkameraden, sondern auch eine Trennung von Samuel bedeutete.
Samuel bot einen äußerst aufregenden Anblick, wie stets. Sein Oberkörper noch halb verdeckt von der Jacke. Seine Nippel rosig, weil sie von Erics Zunge und Zähnen gereizt waren. Die feuchte Spur, die sich von seinem Nabel bis zum Hüftknochen hinzog. Zeugnis von ungezählten Küssen. Die Hose, deren eines Bein noch auf dem Bett lag, weil sie Eric achtlos hinter sich geschmissen hatte. Doch eine Tatsache störte das Bild.
›Finde den Fehler‹, dachte Eric freudlos und ließ die Hand sinken, die er gerade noch um Samuels halbherzige Erektion geschlungen hatte. Irgendetwas schien Samuel zu blockieren, er war zu abgelenkt. Selbst Erics gekonnter oraler Einsatz konnte da nichts ausrichten. Selten passierte ihm so etwas und wenn, dann lag es daran, dass die Jungs zu zugedröhnt waren oder zu viel Alkohol intus hatten und nicht an seinen Fähigkeiten als Liebhaber.
Samuel öffnete die Lider und blickte ihn traurig an. »Sorry. Ich bin...«
»Ist schon okay.« Irgendwie war es ja schon anrührend, dass sich Samuel wegen der Versetzung so offensichtlich fertig machte. Wenn Eric noch einen Beweis gebraucht hätte, dass es mehr zwischen ihnen gab als er nur Sex und die Befriedigung von Samuels Neugier, dann hatte er ihn jetzt.
Der Observer setzte sich auf und raufte sich buchstäblich die blonden Haare. »Das geht mir nicht aus dem Kopf. Es ist falsch und es ist unlogisch.«
Dass Samuel es nicht hatte kommen sehen, das überraschte Eric nicht. Denn je mehr sich Samuel auf Visionen konzentrierte, die sein unmittelbares Umfeld betrafen, desto schwieriger wurde es für ihn, sich nicht in dieser
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