Cold Space - Hot Love
hier zahlreiche Terminals von der Wucht der Explosion aus den Wänden gerissen, Scheiben geborsten und Hocker aus ihren Verankerungen gelöst worden waren. Zahlreiche Splitter knirschten unter seinen Sohlen, als er sich langsam nach vorne arbeitete. Die Alarmsirenen hatten sich längst abgeschaltet, was der ganzen Szenerie eine besonders düstere Note verlieh. Nur das Zischen der Ventilatoren der Lüftungsanlage war zu vernehmen, Eric registrierte dies nur am Rande. Von größerer Bedeutung war das Knacken und Ächzen der Hülle, das durch die in seinen Helm integrierten Lautsprecher besonders bedrohlich klang. Mit Sicherheit würde es zu weiteren Hüllenbrüchen kommen und er vermochte nicht zu sagen, wann dies soweit war. Je schneller er wieder hier raus war, desto besser.
Einige Verletzte und Tote hatte es hier gegeben, manche saßen noch an ihren Stationen. Den Oberkörper durchbohrt von großen Metallsplittern, die sie an ihre Sitze gleichsam festgenagelt hatten. Keine Chance dies zu überleben.
»Oh mein Gott!« Er stürzte auf eine Gestalt zu, die dieses Schicksal teilte. »Oh nein!« Er strich Rebecca über das Haar und blinzelte die Tränen weg, die sich in seinem Augenwinkel gesammelt hatten. Sie wäre nicht auf der Brücke gewesen, wenn er sie nicht zu Beginn des Angriffs genau dorthin geschickt hätte. Natürlich hatte sie ihre Pflicht getan, genau wie er, genau wie jeder andere hier an Bord und doch...
Schweren Herzens riss er sich von ihr los, doch nicht ohne ihre Augen zu schließen. Vielleicht war sie jetzt wieder mit Malik vereint.
Dort vorne, dort war Samuels Platz. Der wuchtige Sessel stand noch da. Einer der Leibwächter lehnte sich dagegen, wohl bereits tot, so wie er sich darauf aufstützte. Eric zog den Körper fort und ließ ihn auf den Boden gleiten. Der Mann hatte Samuel wohl vor irgendwelchen umherfliegenden Splittern schützen wollen.
Gerade als Eric um den Sessel herumtreten wollte, erschütterte eine erneute Explosion das Oberdeck der Pride. Er musste sich beeilen! Die Schockwelle zwang ihn auf die Knie und so erblickte er Samuels Gesicht, als er nach oben sah. Die Zustände hier auf der Brücke mussten wohl chaotisch gewesen sein, denn sonst hätte man doch den Observer zu seiner Rettungskapsel gebracht.
Zumindest zeichneten den Observer keine schweren Verletzungen, zumindest keine, die Eric erkennen konnte, was zugegeben aufgrund des schwarzen Stoffs der Uniform auch schwierig war. Mit fahrigen Bewegungen tastete er Samuels Beine ab, die Arme und den Oberkörper. Nein, keine offenen Brüche. Innere Verletzungen konnte er jedoch nicht ausschließen. Zuletzt legte er die Finger um den Hals Samuels.
» Shit !« Durch seine Handschuhe konnte er natürlich nichts fühlen, doch er wollte jetzt auch nicht den engen Stoff des Raumanzugs von seinen Fingern ziehen.
Er beugte sich noch näher an Samuel heran, setzte seinen Helm ab und brachte sein Ohr an den Mund des Observers. Er spürte einen leichten Atemzug und das war ihm genug. Er zog Samuel in die Höhe, umfasste den Unterarm und wuchtete sich den Körper auf den Rücken. Ein schmerzvolles Stöhnen war die Antwort. Für Eric hätte es in diesem Moment keinen süßeren Laut geben können. Natürlich wusste er, dass er mögliche Verletzungen durch diesen nicht gerade sanften Transport verschlimmern konnte. Allerdings mussten sie von der Brücke hinunter, bevor sich womöglich noch das Hauptschott schloss und sie hier abgeschnitten waren.
Eric eilte so schnell er konnte die Treppen hinab. Seine Geschwindigkeit nur unwesentlich gebremst von dem Gewicht auf seinem Rücken. Wahrscheinlich war es das Adrenalin in seinem Blut, das ihm diese Kraft verlieh.
Einmal ließ ihn ein Treffer, den die Pride erschütterte, gegen das Metallgeländer der Treppe prallen und sandte schmerzhafte Wellen hinauf in die Schulter. Doch er biss die Zähne zusammen. Es war nicht mehr weit. Es gab einen separaten Hangar den die Besatzungsmitglieder für ihre privaten Jäger und Schiffe nutzen konnten. Dort war auch seine Tiger untergebracht. Eric konnte nur hoffen, dass jener Hangar nicht beschädigt worden war.
Auf ihrem Weg begegneten ihnen zahlreiche Besatzungsmitglieder, doch sie schenkten Eric und Samuel kaum mehr als einen zweiten Blick. Die Männer und Frauen waren auf ihre eigene Sicherheit und Rettung aus. Niemand hielt sie auf. Außerdem konnte man Samuels Gesicht gar nicht erkennen.
Eric gestattete sich erst einen Seufzer der
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