Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
Vom Netzwerk:
nicht besser wissen, dann glaubte er, dass Samuel versuchte einen der Piloten abzuschleppen. Aber wie absurd war das? Der Pilot näherte sich Samuel, er war gut einen Kopf größer als der Observer und beugte sich nun zu ihm herab. Selbstverständlich bekam Eric nicht mit, was für Nettigkeiten da ausgetauscht wurden. Als dann Samuel die Hand des Piloten ergriff und mit ihm in Richtung der Toiletten verschwand, verschluckte sich Eric an seinem Bier. Mehr noch, er musste husten und verteilte das billige Gebräu doch glatt auf seiner Hose, was ihm herzhaftes Gelächter von den Typen am Nebentisch einbrachte.

    »Dein Bengel ist aber ein ganz schöner Herzensbrecher!«, johlten sie. Also war die kleine Szene an der Bar nicht unbeobachtet geblieben. Dabei hatten sie doch auf keinen Fall Aufmerksamkeit erregen wollen. Was dachte sich Samuel bloß dabei?

    »Was kostet der Arsch von dem Blonden denn so in der Stunde?«, meinte Nummer Zwei am Nebentisch.

    »Der steht nicht zum Verkauf!«, gab Eric zurück und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund.

    »Dann solltest du besser auf ihn aufpassen« Die zwei Typen prosteten sich zu und lachten über einen Witz, den Eric nicht so recht verstand. Samuel würde mit dem Raumpiloten doch keinen Sex haben, oder? Nein, ganz sicher nicht. Samuel würde den Kerl mit einem gezielten Schlag in den Magen außer Gefecht setzen und ihm dann sein Geld abnehmen, oder ihn vielleicht mit seinen Kräften manipulieren. Ja, das war doch viel plausibler. Samuel würde bestimmt gleich wieder um die Ecke biegen und Eric anlächeln, ein paar Dollarscheine in der Hand.

    Als nach weiteren fünf Minuten von Samuel noch immer nichts zu sehen war, wurde Eric unruhig. Er knallte sein Bierglas auf den Tisch und ging in Richtung des neonfarbenen Toilettenschilds davon. Die Toilette war nicht mehr als ein schummriger Raum gerade groß genug für zwei Pissoirs und eine Kabine zum Abschließen. Doch keine Spur von Samuel oder seiner ›Eroberung‹. Das Fenster stand einen Spalt offen und Eric hörte jemanden laut und innig stöhnen. Es war wie ein Stich in Erics Herz. Dabei wusste er ja gar nicht, ob sich da draußen wirklich das abspielte, was ihm sein Kopfkino in diesem Moment vorgaukelte.

    Er stürzte aus der Toilette und suchte den Hinterausgang. Es dauerte viel zu lange, bis er auf die Gasse hinausstolperte. Das Stöhnen verfolgte ihn auf Schritt und Tritt. Er bog um die Müllcontainer herum und blieb wie versteinert stehen. Dort stand Samuel, die Hände auf einem der Container aufgestützt und hinter ihm der Pilot, seine Hose war ihm bis zu den Kniekehlen hinabgerutscht. Die dreckigen, ölbefleckten Hände lagen auf Samuels Hüften, hielten ihn in Position. Sein Schwanz war bis zu den Eiern in Samuels Hintern vergraben. Samuel blickte auf und sein Gesicht zeigte nicht einmal eine Spur von Schock oder Erschrecken, als er Eric da stehen sah. Als hätte ihn Eric dabei überrascht, wie hier eine Zigarette rauchte oder sonst einer Banalität nachging. Samuel wandte den Blick wieder ab und sagte zu seinem Stecher irgendetwas, Eric verstand es nicht. Das Blut in seinen Ohren rauschte so laut wie die Niagarafälle. Er hörte nichts mehr, wollte nichts mehr hören.

    Schließlich kehrte er um und schwankte zurück an seinen Tisch. Doch zuvor ging er an der Theke vorbei und ließ sich einen Bourbon geben. Er kippte ihn ebenso schnell hinunter wie Samuel es Minuten zuvor getan hatte. Das Brennen in seiner Kehle war ihm geradezu willkommen, wenigstens dafür war dieser billige Fusel zu gebrauchen. Er orderte noch einmal einen Drink und nahm ihn mit an den Tisch.

    Der Raumpilot kam als Erster wieder zurück, demonstrativ zog er sich im Schankraum den Reißverschluss seiner Hose zu. Einige der Anwesenden grinsten und drehten sich erwartungsfroh zu Samuel um. Sie fragten sich bestimmt, wer als Nächstes randurfte. Doch Samuel ging so unbeteiligt und gelassen an all den geilen Böcken vorbei, als ob er sich nicht gerade prostituiert hätte. Er blieb direkt vor Erics Tisch stehen. »Kommst du?«

    Eric war so fassungslos, dass er einfach aufstand und Samuel nachging. Samuel ignorierte die vielsagenden Blicke und die Pfiffe. Für Eric waren es Dolchstiche mitten ins Herz hinein.

    »Hier, das sind dreihundert Dollar. Das reicht für die nötigsten Lebensmittel, oder?« Samuel drückte ihm die Scheine in die Hand.

    »Was fällt dir ein!«, fuhr Eric den anderen an und griff nach seinem Arm. »Bist du eine

Weitere Kostenlose Bücher