Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
Vom Netzwerk:
hektisch um.

    »Wer? Was?«, Eric war völlig wie vor den Kopf gestoßen.

    »Die Flotte. Steh auf, verdammt noch mal. Sitz hier nicht rum!«, befahl Samuel. Die Stimme fest, bestimmend.

    »Die Flotte?«, wiederholte Eric dümmlich. Die Flotte, wie in ›die Raumflotte‹?

    Aber hier? Mitten im Nirgendwo. »Erklär mir, was hier los ist!«

    Samuel war schon unterwegs in Richtung Cockpit, befahl dem Bordcomputer sämtliche Systeme hochzufahren und die Triebwerke vorzuglühen. Er warf einen Blick auf die Uhr und stellte einen Countdown ein. »In zehn Standardminuten wird ein Flottenverband direkt vor der Kolonie aus dem Subraum kommen.«

    Eric hielt sich jetzt nicht damit auf nach dem Warum und Wieso zu fragen. Er übernahm die Startroutinen und bereitete die Tiger vor. Aber er wusste nicht auf was eigentlich. Sie konnten mit der Tiger keinen Kampf gegen Raumjäger bestreiten oder die Kolonie irgendwie verteidigen. Hatte Samuel eine Vision gehabt? Es schien fast so, denn hätte er früher darüber Bescheid gewusst, hätte er schon eher mit Eric gesprochen. Samuel schien ja völlig überrumpelt gewesen zu sein.

    Gerade wollte er sich an den anderen wenden und fragen, was er tun sollte. Dann sah er, dass Samuel sich völlig entspannt in den Co-Pilotensitz lehnte. Er meditierte, Eric sah es an den hektischen Augenbewegungen unter den Lidern. Eric hastete in ihre Kabine und holte die Ampulle mit Auranium, er bereitete sogleich eine Injektion vor. Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass es Samuel dringend benötigen würde. Als der Countdown bei fünf Minuten angelangt war, schlug Samuel die Augen auf. Eric hatte schon sehnsüchtig darauf gewartet, aber selbstverständlich nicht gewagt den Observer zu stören. Samuels Augen hatten noch einen rötlichen Schimmer. Ein sicheres Anzeichen dafür, wie tief er sich in die Meditation begeben hatte. Es war kompletter Automatismus, als er sich den Injektionspen an den Hals hielt und sich das Auranium direkt in die Halsvene schoss. Samuel schauderte nur kurz.

    »Hol dir eine Notfallstarterlaubnis«, befahl er. »Sag, du hättest ein Strahlungsleck.«

    »Haben sie uns gefunden?«, fragte Eric, nachdem er den entsprechenden Code an die Leitwarte gesendet hatte.

    »Ja, ich weiß noch nicht, wie sie es angestellt haben, aber ja.«

    » Shit .«

    Samuel nickte. »Sie kommen nicht wegen der Kolonie, hier gibt es nichts zu holen. Sie kommen allein meinetwegen.«

    Die Startfreigabe schimmerte auf dem Display vor ihnen und Eric beschleunigte. Schon befanden sie sich im Weltall. »Bleib noch in der Nähe der Station, am besten in der Nähe der Funkantennen. Das sollte unser Signal weitestgehend verschleiern. Bau die Schilde auf.«

    Eric befolgte jede Anweisung ohne sie zu hinterfragen. Nebenbei fiel ihm auf, dass sich sein Rücken feucht anfühlte. Er schwitzte und sein Herzschlag war zu hoch. Er musste seinen Körper besser beherrschen, so konnte er nicht kämpfen. Schon zwang er sich mehr auf seinen Atem zu achten, den Kreislauf wieder herunterzuregeln.

    Doch sein Herz setzte glatt einen Schlag aus, als pünktlich mit Ablauf des Countdowns – einmal mehr ein Beweis für Samuels Fertigkeiten – ein mittelgroßes Schlachtschiff im Normalraum auftauchte.

    »Es ist die Coeur, ihre Feuerkraft reicht allemal die Kolonie zu vernichten. Sie machen wirklich ernst«, stellte Eric fest.

    Die Kolonie hatte keinerlei Verteidigungsmechanismen vorzuweisen. Der beste Schutz für solch eine Ansammlung von zwielichtigen Gestalten und dem Schwarzmarkt war Unauffälligkeit. Samuel justierte den Bordcomputer auf eine bestimmte Funkfrequenz und schon hörten sie die leicht hektische klingende Stimme des Beamten der Leitwarte der Kolonie, der sich nach dem Grund des Anflugs erkundigte.

    Die Reaktion des Schlachtschiffes erfolgte prompt: Eine Salve wurde abgefeuert. Die Energiestrahlen trafen zwar keinerlei Bauten der Kolonie, doch allein die Schockwelle musste die Bewohner ordentlich durchschütteln und zu kleineren Schäden führen.

    »Das geht doch nicht! Sie können nicht einfach so losfeuern!« Das war gegen jede Regel und ungeschriebenes Gesetz der Kriegsführung. Die Kolonie war neutrales Gebiet, gehörte doch nicht zum Feind.

    »Du siehst doch, dass sie es können!«, gab Samuel nur zurück.

    »Vermutlich suchen sie nach mir, du weilst ja offiziell nicht mehr unter den Lebenden.« Doch bereits nachdem Eric diese Worte geäußert hatte, war ihm klar, wie falsch er damit lag. Wer war er

Weitere Kostenlose Bücher