Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
Vom Netzwerk:
der Faust auf die Lehne seines Sitzes. »Du kannst nicht für mich planen. Ich tue auch, was ich tun muss.«

    Samuel schüttelte nur den Kopf. »Das wirst du nicht!«, befahl er und wieder spürte Eric dieses Prickeln in seinen Muskeln. Er meinte die Nachwirkungen sogar in den tiefen Muskeln in seinem Innersten zu spüren. Sein Herz krampfte sich zusammen und er bekam Probleme Luft zu holen.

    »Tut mir leid«, hörte er Samuel in sein Ohr raunen und die Hand des Observers strich durch sein Haar. Eric musste wohl ohnmächtig geworden sein, denn in diesem Moment setzten sie bereits auf dem Deck der Coeur auf.

    »Nein!«, versuchte er es noch einmal. Aber er hörte bereits die Schneidbrenner, die sich versuchten durch die Luke zu schneiden. Mit Erfolg. Anscheinend ein Enterkommando. Die machten wirklich ernst. Es sollte Eric wütend machen, dass sie sein Schiff so auseinandernahmen. Aber seine Wut richtete sich eher auf Samuel, oder besser gesagt auf dessen eigenmächtiges Handeln. Natürlich war die Zeit knapp gewesen und Samuel hatte schnell entscheiden müssen, aber er hätte auch mit ihm reden müssen und nicht über Erics Kopf hinweg entscheiden.

    Wenigstens drehte Samuel seinen Sitz, so dass Eric die Ankunft der Soldaten beobachten konnte. Der Observer stand in seinem dreckigen Overall im geöffneten Schott des Cockpits. Die Soldaten kamen mit gezückten Waffen näher. Hinter ihnen konnte Eric einen Offizier erkennen, vielleicht war es sogar ein Admiral.

    »Observer, lassen Sie die Waffe fallen«, warnte einer der Soldaten.

    Doch Samuel hörte nicht darauf, er hob die Pistole und drückte den Lauf von unten gegen sein Kinn. »Zuerst lassen Sie Commander Cooper gehen, oder ich drücke ab.«

13

    Wenigstens war er noch am Leben. Eric wusste, dass er allein um diese Tatsache dankbar sein musste. Das Oberkommando hatte ihn immerhin öffentlich als Verräter gebrandmarkt und von daher wäre es kein Wunder gewesen, wenn sie ihn schlichtweg exekutiert hätten. Aber stattdessen hatten sie ihn in eine Arrestzelle gesteckt. Wenn man ihm nicht zweimal täglich durch eine kleine Luke ein Metalltablett mit Standardrationen reichen würde, hätte er überhaupt keinerlei Möglichkeit zu bestimmen, wie lange er bereits hier an Bord der Coeur war. Nach seiner Zählung saß er bereits zehn Tage in der Zelle. Zuvor war er auf der Krankenstation gewesen. Wie lange konnte er nicht sagen, aber es durfte nicht allzu lang gewesen sein. Er hatte sich gegen seine Inhaftierung gewehrt und man hatte ihm dabei den Arm gebrochen. Der Bruch war längst wieder verheilt und machte ihm keinerlei Probleme mehr. Was er von den Erinnerungen an jenen Tag nicht zu sagen vermochte.

    Sie hätten schon längst die Erde erreicht haben müssen. Eric war zumindest fest davon ausgegangen, dass das Ziel der Coeur die Erde sein musste. Dass dies nun nicht der Fall war, verursachte Eric regelrecht Magenschmerzen. Falls man Samuel auf irgendein geheimes Labor brachte, das in einem abgelegenen Sternensystem stationiert war, dann wollte er sich gar nicht ausmalen, welche Konsequenzen dies für Samuels physische Gesundheit und seinen Geisteszustand haben konnte. Horrorvisionen wie aus einem Film geisterten durch seinen Kopf. Experimente an Samuels Hirn, Manipulationen oder Ähnliches. Oder es hieß, dass Samuel nicht mehr lebte und man deshalb nicht die Erde ansteuerte. Oder, was war wenn...?

    Eric presste die Fäuste gegen die Stirn. Er durfte sich hier in nichts hineinsteigern, er musste einen kühlen Kopf bewahren, so schwer es war. Zurück zu den Fakten, bevor er sich in Spekulationen verrann. Was wusste er?

    Der Offizier, der Eric aufgefallen war, der hinter dem Enterkommando gestanden hatte. Das war nicht etwa ein Admiral gewesen, sondern ein weiterer Observer. Dies war auch die Erklärung dafür gewesen, warum Samuel erst so spät den Plan der Flotte gesehen hatte. Warum auch sein Plan mit seinem Leben Erics Sicherheit zu gewährleisten nicht aufgegangen war. Der andere Observer schien so eine Art ›Vorgängermodell‹ von Samuel zu sein, denn er hatte dafür gesorgt, dass sich Samuel nicht mehr zu bewegen vermochte. Zwar hatten die Augen des anderen Observers weder rot geglüht, noch hatte er diese Aura aufgewiesen, aber seine Kräfte waren ausreichend, dass er Samuel damit lahmzulegen wusste.

    Zugegeben, sobald Samuel durch eine Stungun und Handfesseln außer Gefecht gesetzt worden war, war der andere Observer wie ein Kartenhaus in sich

Weitere Kostenlose Bücher