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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Eric gegen das Schott und prompt wurde ihm geöffnet. »Was hast du... Ach du heilige Strifescheiße!«, kam es über seine Lippen.

    Samuel drängte sich an ihm vorbei und öffnete einen der Spinde. Mit Sicherheit suchte er den Erste Hilfe – Kasten. Eric starrte noch einen Moment länger auf die Blutspuren, die auf Samuels Schultern und Brust erkennbar waren. Der Observer presste sich irgendein Stück Stoff gegen die rechte Gesichtshälfte und versuchte mit der linken Hand die Schränke zu durchwühlen. Eric nahm ihm diese Aufgabe ab und bugsierte ihn stattdessen auf das Bett.

    »Was ist geschehen?«, verlangte er zu wissen. Sein Tonfall eher besorgt als mürrisch und wütend. Später, später konnte er wütend sein, sobald er wusste, in was für ein Schlamassel Samuel da hineingeraten war.

    »Schwierigkeiten.«

    »Ach was! Du bist mir eine Erklärung schuldig.« Eric hatte den Kasten gefunden und klappte ihn nun auf. Er hoffte, dass die Verbandsmaterialien auch alle noch verwendet werden konnten. Die Notfallausrüstung hatte er vom Vorbesitzer des Schiffes übernommen und nie ausgetauscht. Hätte er vielleicht einmal tun sollen.

    »Meine Glückssträhne beim Black Jack kam bei manchen zwielichtigen Leuten nicht so gut an.«

    »Hast du etwa immer gewonnen?« Eric sah auf.

    »Natürlich, ich brauchte doch schnell das Geld.«

    Und da wunderte sich Samuel, dass sie ihn zusammenschlugen? Himmel, dem Jungen fehlte es wirklich an jeglichem gesunden Menschenverstand.

    »Aber die legen sich kein zweites Mal mit mir an. Ich habe nicht nur einstecken müssen«, meinte Samuel ziemlich selbstzufrieden und glaubte eine Ampulle aus seiner Tasche, die er mit gebotener Vorsicht auf das Regal über dem Bett abstellte. »Das sollte für die nächsten fünf Tage ausreichen. Auch wenn es nicht so rein ist wie das Auranium, das ich auf der Pride bekommen habe. Ich versuche die Dosis so niedrig wie möglich zu halten, vielleicht braucht mein Körper auch weniger davon.«

    Besser wäre es, denn sonst hätten sie in wenigen Tagen wieder ihr leidiges Geldproblem. Und würden wieder von vorne beginnen müssen.

    »Okay, dann lass mal sehen.« Eric versuchte sich, an seinen Überlebenskurs während der Pilotenausbildung zurückzuerinnern. Zugegeben, besonders gut hatte er da nicht aufgepasst und der Verbandskasten enthielt ohnehin nur die unbedingt nötigsten Utensilien. Keinen Hautregenerator oder sonst ein modernes Gerät der Wundbehandlung.

    Eric griff nach dem Stofffetzen an Samuels Gesicht und löste ihn von der Wunde. »Oh«, mehr brachte er nicht heraus und drückte den provisorischen Verband schnell wieder darauf.

    »So schlimm kann es doch nicht sein«, bemerkte der Observer und stand auf, um im Spiegel selbst einen Blick darauf zu werfen.

    »Mhm«, machte er, griff sich ein Päckchen von den sterilen Tüchern und begann das Blut wegzuwischen. Im Grunde war es nur ein Schnitt und etwas aufgeplatzte Haut, welche wie ein Lappen weghing, das war es, was Eric den Rest gab.

    »Du hast doch schon schlimmere Verletzungen gesehen, oder?«, fragte ihn Samuel genervt.

    »Um ehrlich zu sein, nein. Wir sind Piloten, entweder werden wir gleich abgeschossen und unsere Schiffe explodieren, oder die Medicrew auf dem Mutterschiff kümmert sich um die Verletzten.«

    Die Logik dieser Argumentation musste sogar Samuel akzeptieren und er musterte leidenschaftslos das flache Briefchen, das Nadel und Faden enthielt. Er deutete mit dem Finger darauf. »Dann wirst du es jetzt lernen müssen.«

    »Was? Oh nein! Nein, das kann ich nicht.«

    »Was sollen wir denn sonst tun? Erstens haben wir nicht das Geld, um zu einem Arzt zu gehen. Zweitens sollten wir nicht noch mehr Aufsehen erregen.«

    Sagte der Mann, der sich zuerst in einer Bar in den Hintern vögeln ließ, dann eine unerhörte Glückssträhne beim Black Jack hinlegte und schließlich ein paar Dealer zusammenschlug. Nein, sie wollten kein Aufsehen erregen, klar.

    Eric schluckte und streifte sich die dünnen Plasikhandschuhe über. Es half wohl nichts, es war an ihm, die Wunde zu nähen. »Ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll. Ich kann gerade noch Löcher in Socken stopfen, aber sonst...«

    Samuel erklärte es ihm in knappen Worten. Wie er dieses Instrument, das ihn an eine Schere erinnerte und noch nie zuvor im Erste Hilfe – Kasten aufgefallen war, richtig zu halten hatte. Wie er mit der Nadelspitze durch die Hautlappen stechen und den Faden dann verknoten sollte. Allein

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