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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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ich mein ganzes Leben lang gelernt, trainiert und getan habe? Was denn? Jahrelang! Ich weiß genau, was ich zu tun habe.«

    »Dass dich das Oberkommando einkassiert hat und uns auf der Kolonie aufspüren konnte, das hast du nicht vorausgesehen.« Oh, dieser Hieb saß. Samuel schwieg, dies war so etwas wie ein Schuldeingeständnis.

    »Und wenn dir jetzt wieder etwas entgangen ist?«, fuhr Eric fort. »Du bist auch nur ein Mensch. Gleichgültig, was sie mit dir gemacht haben.«

    »Du wagst es...«

    »Menschen machen nun einmal Fehler. Und du auch! Du bist immer noch ein Mensch! Dieser Plan ist ein einziger, riesengroßer Fehler!«

    »Wir lassen euch das alleine bereden«, Izzie bedeutete den anderen den Besprechungsraum zu verlassen. Anscheinend wurde es ihnen wohl zu delikat.

    »Ihr könnt bleiben. Es gibt nichts, was es zu verbergen gibt. Mein Plan ist die einzige Option. Diese Diskussion ist sinn- und zwecklos. In Coopers Hirn wird diese Erkenntnis schon auch irgendwann ankommen.«

    »Mein Hirn besitzt wenigstens noch ein Fünkchen Mitgefühl. Es muss einen anderen Weg geben, als wissentlich den Tod von Menschen und Strifes einzugehen. Könnt ihr das gutheißen, dass unschuldige Zivilisten sterben werden?« Er wandte sich nun direkt an Izzie.

    »Niemand in diesem Krieg ist unschuldig«, hielt sie dagegen. Sie blickte ihre Artgenossen an. Wahrscheinlich kommunizierten sie jetzt im Stillen miteinander. »Aber wir können deine Bedenken nachvollziehen.«

    »Wenigstens ihr, wenn schon er es nicht kann.«

    Samuel schnaubte verächtlich, als er dies vernahm. In solchen Augenblicken erschien ihm der Observer wahrlich nicht als Mensch, sondern als ein von der Raumflotte geschaffene Monster, das durch seine überlegenen mentalen Fähigkeiten die Menschheit zum Sieg führen sollte. Vermutlich war es schon gut, dass Samuel nicht mehr länger auf seine Gedanken zugreifen konnte. Trotz allem sollte er nicht erfahren, dass Eric manchmal so von ihm dachte.

    Stille. Niemand wollte mehr etwas sagen.

    »Kann ich dich wirklich nicht umstimmen?« Eric schämte sich, dass er hier wie der größte Bittsteller auftreten musste. Aber dies war nun seine letzte Option. Seine letzte verbliebende Möglichkeit. Doch tief in seinem Innersten kannte er bereits die Antwort.

    »Gefühle sind hier nicht von Bedeutung. Auch nicht unsere Beziehung, Eric.«

    Jetzt war es um ihn geschehen. Dieser letzte Satz ließ ihn alles vergessen: »Ich hätte dich auf der Brücke der Pride krepieren lassen sollen! Da hätte ich der Menschheit wenigstens noch einen Gefallen getan!«

    Wieder Stille.

    »Wenn du mir nichts bedeutet hättest, wäre ich nicht zurückgekommen. Ich hätte mich in Sicherheit gebracht. Ich wäre zum Sprungpunkt geflogen und ich wäre vielleicht sogar noch immer Commander der Lightnings und kein öffentlich gebrandmarkter Verräter!«

    Samuel fixierte nur stur die Tischplatte vor ihm. Er wagte es wohl nicht Eric in die Augen zu blicken. Stattdessen ließ er sich wieder auf seinem Stuhl nieder und schaltete den Kartenprojektor ein. Die Strifes blickten unruhig zwischen ihm und Samuel hin und her. Stille. Unbehagliche Stille.

    Schlussendlich bat ihn Izzie, dass er sie doch zu seinem Quartier begleiten solle. Es waren nicht die Räume, die er bis jetzt zusammen mit Samuel bewohnt hatte.

    Und da saß er nun. Es war ein Raum, der ursprünglich nicht für Menschen gestaltet worden war, sondern eine normale Kabine für einen Strife: Alles etwas größer, als er es gewohnt war. Das Bett seltsam geformt. Die Wirbelsäule der Strifes musste merkwürdige Biegungen aufweisen. Doch jetzt war nicht die Zeit und der passende Ort, sich über die anatomischen Begebenheiten der Strifes auszulassen. Er hatte seit seiner Auseinandersetzung mit Samuel den Raum nicht mehr verlassen. Das war jetzt vor zwanzig Stunden gewesen. Zwanzig Stunden! Eine verdammt kurze Zeitspanne, doch wohl genug, um die Flotte der Strifes zusammenzuziehen und auf den Angriff vorzubereiten. Es war ohnehin überraschend für Eric, dass diese Wesen Samuel so bedingungslos glaubten, seine Pläne und Überlegungen nicht hinterfragten. Vielleicht lag es daran, dass sie ihre DNS in ihm erkannt hatten und ihn für Einen der Ihren hielten. Vermutlich kommunizierte Samuel auch permanent mit den Entscheidungsträgern der Strifes via Telepathie, oder wie auch immer man es genau bezeichnen wollte. Er wusste nicht, ob diese Art der Verständigung womöglich sogar über mehrere

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