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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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war? Eric wollte es nicht glauben. Es erschütterte seinen Glauben und auch den Gehorsam in die Obrigkeit und mit Sicherheit ging es nicht nur ihm so. Nein, denn dies zeigte allein die Tatsache, wie viele Menschen zur Kolonie geeilt kamen, um zu helfen. Gleichgültig, ob sie dafür verfolgt wurden oder nicht. Gleichgültig, ob sie dabei auf den schlimmsten Feind der Menschheit treffen würden. Eric selbst war befangen gewesen, als er zum ersten Mal einem Strife wahrhaftig gegenübergestanden hatte. Merkwürdige Wesen. Sie waren so groß und schlank, geradezu langgezogen waren ihre Silhouetten. Sie trugen enge Kleidung, die ständig die Farben zu wechseln schien. Vielleicht irgendeine Art von Kommunikation. Sie sprachen miteinander, aber meistens schwiegen sie einfach nur und starrten einander an. Wahrscheinlich Telepathie. Unheimlich. Konnten sie etwa auch die Gedanken der Menschen lesen?

    Doch man konnte ihnen eines nicht absprechen: Sie halfen, sie bemühten sich, sie teilten ihre knappen Ressourcen mit den Menschen und arbeiteten hart. Ihre Ärzte kümmerten sich um die Opfer und ohne die Hilfe der Strifes wären wohl einige schon längst tot.

    In mancher Baracke, auf manchem Schiff wurde gewispert, wie würde es denn weitergehen, sobald die Notsituation bewältigt war? Würden sie dann wieder gegeneinander kämpfen? War das dann nicht pervers und absurd? Die Strifes waren ja scheinbar an Handelsbeziehungen interessiert, das konnte doch für beide Seiten lukrativ sein? Verräterische Gedanken, die zu einem Bürgerkrieg führen konnten. Eric hatte es ja bereits auf Titan11 gesehen, die Ausschreitungen und Randale gegen die Büros des Oberkommandos.

    Er und Alain waren für Versorgungsflüge zwischen dem größten Schlachtschiff der Strifes und der Planetenoberfläche eingeteilt. Sie flogen seit vier Tagen mehr oder weniger nonstop. Nur unterbrochen von kurzen Nickerchen, während der Autopilot die unkritische Strecke zwischen Schiff und Atmosphäre selbstständig überbrücken konnte.

    Aus solch einem Nickerchen riss ihn der Bordcomputer mit dem Annäherungsalarm. Nun musste er wieder übernehmen. Das Strifeschlachtschiff funkte bereits die Freigaben, er konnte erkennen wie sich die Luken zum Hangar öffneten.

    »Alain bist du wach? Es wartete Arbeit auf uns.«

    Alain seufzte und richtete sich auf. Er gähnte. Sie sahen einander an, lange würden sie nicht mehr durchhalten. Vielleicht sollten wie wirklich einen Tag Ruhepause einlegen. Sie halfen niemandem damit, wenn sie den Eintrittswinkel in die Atmosphäre falsch kalkulierten und dann nur noch ein Haufen Atome waren, die sich wild um den Planeten zerstreuten.

    Eric setzte in den Hangar auf. Durch die Kanzel sah er bereits die Strifes warten, die das Schiff beladen sollten. Sie winkten kurz in Richtung Cockpit. Alain drückte die entsprechenden Knöpfe und das Dröhnen der sich öffnenden Frachtluken erschütterte das Schiff.

    Ein wenig Zeit hatten sie zur eigenen Verfügung, bis sämtliche Medikamente eingeladen und verstaut waren und so ging er nach hinten und stieg nach draußen.

    Die Strifes beachteten ihn nicht, nur einer sah kurz auf und nickte ihm eher reserviert zu. Anscheinend waren nicht alle Strifes davon begeistert, den Menschen zu helfen. Nicht, dass er es ihnen verdenken konnte. Die feindlichen Sentiments waren auf beiden Seiten durch ihren jahrelangen Konflikt tief geschürt.

    »Commander Cooper?«

    Er wirbelte herum. Die alte, vertraute Anrede überraschte und schockierte ihn gleichermaßen. Ein Streife stand hinter ihm. Er hatte ihn gar nicht kommen hören.

    »Sie müssen mich verwechseln, ich bin...«

    Eine schlanke Hand wurde in die Höhe gehoben. »Es ist zwecklos es zu leugnen Commander. Ich kenne Sie schon längst.«

    Bei den Worten lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Woher kannten sie ihn? Vielleicht, weil sie wussten, dass er der Kommandeur der Lightnings gewesen war. Dass er einer der Raumpiloten gewesen war, der die meisten feindlichen Jäger abgeschossen hatte.

    »Wir brauchen jetzt alle Ihre Hilfe.«

    »Was?« Er blinzelte.

    »Ich bin Izzie.«

    Der Strife... Izzie, also eine ›Sie‹? Okay, sie schien auf etwas zu warten, aber er konnte nur dastehen und sie weiter anstarren. Was wollte sie von ihm? Das hier überstieg seinen Verstand. Er hatte noch nie mit den Strifes zu tun gehabt. Nie!

    »Kommt mit, wenn Ihr die Güte habt.«

    »Die Fracht...«

    »Dies wird noch mindestens eine Stunde Zeit in Anspruch

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