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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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nehmendes Problem dargestellt. Für das Imperium war das eine ganz normale Handfeuerwaffe, für Sandy war es ein schweres Geschütz, das sie mit beiden Händen halten und zusätzlich durch den Schultergurt stützen musste.
    »Wie nähern sie sich, und wo sind sie jetzt?«, fragte Sandy.
    »Zwanzig«, wiederholte Colin. »Nähern sich dem Haus von allen Seiten – haben einen Kreis gebildet.«
    »Zu weit weg«, murmelte Sandy. »Wir müssen sie näher heranlocken …«
    »Wieso?«
    »Weil …« Sie hielt inne und schüttelte den Kopf »Jetzt ist nicht die Zeit für Erklärungen, Colin! Vertrau mir einfach … und glaub mir, dass ich auf deiner Seite bin!«
    »Auf meiner Seite? Sandy …«
    »Halt die Klappe und hör mir zu!«, fauchte sie, und er verkniff sich all die Fragen, die ihm auf der Zunge lagen. »Hör mal, ich hatte so meinen Verdacht, als wir nicht die geringste Spur von dir in diesem Wrack gefunden haben, aber es erschien so unvorstellbar, so unglaublich, dass … ach, ist ja auch egal! Wichtig ist, dass du jetzt hier bist. Was für Implantate hast du bekommen?«
    Zahllose Fragen hämmerten auf Colins Gehirn ein. Woher wusste Sandy, die ganz offensichtlich über keinerlei biotechnische Erweiterungen verfügte, überhaupt, wovon sie da redete? Geschweige denn, dass es unterschiedliche Ausstattungen gab? Aber sie hatte Recht. Jetzt war nicht die Zeit dafür.
    »Brückenoffizier«, antwortete er nur.
    »›Brücken…‹? Soll das heißen, dass das Schiff vollständig einsatzbereit ist?«
    »Vielleicht«, entgegnete er vorsichtig, und sie schüttelte gereizt den Kopf.
    »Entweder, es ist vollständig einsatzbereit oder eben nicht, und wenn du die ganze Behandlung abgekriegt hast, dann ist es vollständig einsatzbereit. Und das bedeutet …« Wieder stockte sie und nickte dann knapp.
    »Steh hier nicht nur so rum! Schau, ob du uns irgendwie hier rausschaffen kannst!«
    Colin starrte sie mit offenem Mund an. Dieser Wirbelsturm aus Trauer und Zorn, gefolgt von dem Schock, hier Sandy zu begegnen, hatte ihn blind gemacht für die einfachste Möglichkeit von allen!
    Er aktivierte sein Raumfaltungs-Link, dann stieß er ein gequältes Grunzen aus und sank fast in die Knie, als ihn die heulenden Nervenschmerzen erfassten. Dann schüttelte er heftig den Kopf.
    »Geht nicht!«, keuchte er. »Die haben einen Störsender aktiviert.«
    »Scheiße!« Wieder verspannte sich Sandy, deutlich in ihrem Gesicht ablesbar, doch als sie dann wieder das Wort ergriff, klang ihre Stimme erstaunlich gelassen. »Colin, ich weiß nicht, wie du Cal gefunden hast, oder was genau hier passiert ist, aber du bist der einzige Mensch auf diesem Planeten, der über diese Brücken-Implantate verfügt. Wir müssen dich hier rausschaffen!«
    »Aber …«
    »Wir haben keine Zeit mehr, Colin! Hör mir einfach nur zu! Wenn ich sie nah genug heranlocken kann, dann gibt es eine Möglichkeit zu entkommen. Wenn ich's dir sage, dann gehst du in den Keller runter. Da ist irgendwo der Lichtschalter – ich weiß nicht wo, aber du wirst den ja wohl auch nicht brauchen. Geh in den Keller und schieb den Kamin zur Seite! Er lässt sich im Uhrzeigersinn herumschwenken, aber dafür wirst du zuerst die Verriegelung aufbrechen müssen. Geh die Leiter runter und bieg dann nach rechts ab – links kommt man in eine Sackgasse, die mit einigen Fallen ausgestattet ist –, und dann mach, dass du wegkommst! Du wirst ungefähr einen Kilometer von hier im Wald rauskommen, oberhalb der Aspen Road. Kapiert?«
    »Kapiert. Aber …«, versuchte er es erneut.
    »Ich habe doch schon gesagt, dass wir dafür jetzt keine Zeit haben.« Sie wandte sich der Tür zu, schritt vorsichtig über Seans Leiche hinweg. »Komm mit! Wir müssen die glauben lassen, wir würden uns hier zum Kampf stellen, sonst werden die genau darauf achten, ob wir irgendwo zu fliehen versuchen.«
    Colin folgte ihr nur widerwillig, jede einzelne Faser seines Leibes sträubte sich dagegen, ihr einfach nur blindlings zu folgen. Doch sie schien genau zu wissen, was sie tat – oder zumindest zu tun glaubte –, und das war eintausend Prozent besser als alles, was er wusste.
    Sandy eilte den Flur hinunter und schob dann ein Gemälde zur Seite; dahinter kam ein kleiner Hebel zum Vorschein. Colin aktivierte seine Sensoren, um die Schaltungen nachzuverfolgen, doch Sandy hatte den Hebel bereits umgelegt, bevor Colin dabei allzu weit gekommen war. Er hatte weitere imperiale Technologie gespürt, als er sich dem Haus

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