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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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genähert hatte, aber das hatte er nun wirklich nicht erwartet!
    »Diese Wand ist gepanzert, aber sie liegt auf der vom Berg abgewandten Seite, deswegen haben wir nicht gewagt, da Abschirmungsschaltungen einzubauen«, erklärte Sandy knapp, drehte sich dann wieder zum Wohnzimmer um und ging neben einem Panoramafenster in die Knie. Dann stützte sie den Lauf ihrer schweren GravPistole auf der Fensterbank ab. »Da war das Risiko zu groß, dass einer aus Anus Truppe das bemerkt, falls er zufällig hier vorbeikommt. Aber das ist die einzige freistehende Wand des ganzen Hauses.«
    Colin stieß ein kurzes Grunzen aus, mit dem er Sandy bedeutete, er habe verstanden, dann kniete er sich neben ein Fenster auf der anderen Seite des Raumes. Wenn sie sich hier nur würden verstecken wollen, dann gingen sie ein gewaltiges Risiko ein, wenn sie nur das Dach und die Seitenwände sicherten; doch dieses Risiko war doch nicht so groß, wie er das zunächst vermutet hatte. Seine eigenen Sensoren waren deutlich leistungsfähiger als alles, was die Meuterer würden aufbringen können, und er stellte fest, dass die Schaltungen des Schildes tatsächlich äußerst gut versteckt waren, jetzt wo er das Kraftfeld zu seinem Ursprung hin verfolgte. Er hatte Molekularschaltungen erwartet, basierend auf imperialer Technologie, doch die versteckte Anlage im Keller war eindeutig terranischen Ursprungs. Sie besaß zwar einige ungewöhnliche Bauteile, doch alle waren mit Schaltungen ausgestattet, was sowohl die Größe der Anlage erklärte, als auch die Tatsache, dass sie so schwer zu verbergen war. Dennoch: Dass in dieser Anlage keinerlei Molekularschaltungen verwendet worden waren, war der beste Schutz.
    Der Schild blockierte Sensoren in drei Richtungen, doch Colin konnte seine Sensoren noch in Richtung der offen liegenden Wand nutzen, und er grinste wild, als er die Emissionssignaturen mehrerer Kampfpanzerungen vor sich leuchten sah. Sie waren deutlich besser geschützt als er, doch sie waren auch deutlich ›sichtbarer‹, und nun hob er geradezu hungrig sein Energiegewehr.
    »Sie kommen«, flüsterte er, und Sandy nickte, das Gesicht grotesk verzerrt hinter dem Restlichtverstärker, den sie sich vor die Augen geschnallt hatte. Das war das Neueste, was die US Army zu bieten hatte, nicht annähernd mit dem zu vergleichen, was es im Imperium gab, aber sie waren, auch wenn ihr Einsatzgebiet äußerst eingeschränkt war, höchst effizient. Colin wandte sich wieder dem Fenster zu und spähte in die Nacht hinaus.
    Eine der Kampfpanzerungen glomm in seinem Blickfeld regelrecht, und Colin hob das Energiegewehr. Der Angreifer kam weiter auf ihn zu, stapfte jetzt über den nächsten Hügel, und Colin fragte sich, warum die nicht mehr ihre Sprungausrüstung einsetzten. Der Meuterer stieg noch weiter hinauf, entblößte jetzt fast den ganzen Rumpf, und Colin drückte den Feuerknopf.
    Das Fenster explodierte und ließ Glassplitter in die Nacht hinausregnen. In seinem biotechnisch verstärkten Sichtfeld war die fast unsichtbare Energielanze ein entsetzlicher Wirbelsturm, der über den Rasen hinwegfegte und den Meuterer in der Körpermitte traf.
    Einen Augenblick lang hielt die Panzerung stand, doch Colin hatte seine Waffe auf maximale Leistung eingestellt. Es gab eine Blutfontäne, und in Colins Inneren grollte wieder dieser furchtbare Hunger, als der Meuterer vor ihm für immer zusammensackte, Colin ein reißendes Zschschsch-Krrrackkk hörte!
    Die fast lautlosen Geschosse der GravPistole verließen den Lauf der Waffe mit Überschallgeschwindigkeit, und nun zerbarst auch Sandys Fenster; doch der Widerstand, den das Glas geboten hatte, war zu schwach gewesen, um die Geschosse explodieren zu lassen. Aus dem Augenwinkel sah er umherfliegende Erdklumpen, als ein Dutzend der Geschosse sich tief in den Boden gruben und explodierten, und dann taumelte eine weitere Panzerung rückwärts. Sie stolperte über den Zaun und stürzte krachend auf die tief darunter liegende Straße, und Sandys hungriges, rachsüchtiges Schnauben klang genau wie sein eigenes.
    Ihre Schüsse hatten die Stille durchbrochen, die bisher über dem Anwesen gelegen hatte, und nun erzitterte das Haus unter dem Ansturm imperialer Waffen, mit denen Seiten- und Rückwände unter Beschuss genommen wurden; gequält verzog Colin das Gesicht, als er spürte, wie sehr die Schaltungen des Schutzschildes hier belastet wurden. Das Schießen ging immer weiter, Blitz und Donner peitschten durch die Nacht, und die

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