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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Stabschefs waren Singhman und Ki gefallen … und in gewisser Weise eben auch Hawter, dachte Hatcher traurig. Tama Hideoshi hatte das Kommando über die Kampfleitstelle übernommen; doch Vassily musste sich rund um die Uhr um die Antarktis kümmern, Frederick Amesbury arbeitete sich in der Ortung zu Tode, versuchte immer noch verzweifelt, auch das Äußere System im Auge zu behalten, obwohl die Achuultani ihm die Gruppenantennen zerstört hatten, und Chiang Chien-su konnte unmöglich von seiner aktuellen, herzzerreißenden Arbeit im Zivilschutz abgezogen werden. Und so war Hatcher, obwohl Horus bereits die Verantwortung für die Kampfschiffe und OVZs übernommen hatte, die ursprünglich Hawter unterstanden hatten, gezwungen, das gesamte planetare Verteidigungsnetzwerk Tsien zu übergeben, um sich ganz darauf konzentrieren zu können, eine Möglichkeit zu finden, die Achuultani davon abzuhalten, die Erde zu zerstören.
    Aber er war kein Zauberer, sondern nur ein General.
    »Wir sind erledigt, Horus.« Aufmerksam behielt er den alten Imperialen im Auge, aber der Gouverneur zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Wir kratzen und beißen nur noch, während wir zum Galgen geführt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Vassily den Energiekern noch zwei weitere Wochen aktiv halten kann.«
    »Sollen wir dann aufhören, zu kratzen und zu beißen?« Der Anflug eines Lächelns umspielte Horus' Lippen, als er diese Frage stellte, und Hatcher musste es ihm gleichtun.
    »Um Himmels willen, nein! Ich musste das nur irgendjemandem sagen, bevor ich wieder rausgehe und kratze und beiße. Selbst wenn die uns erledigen, können wir immer noch dafür sorgen, dass weniger übrig sind, die dann die nächste Welt auf ihrer Liste angreifen können!«
    »Genauso sehe ich das auch.« Müde rieb Horus sich den Nasenrücken. »Sollen wir die Zivilbevölkerung davon in Kenntnis setzen?«
    »Lieber nicht.« Hatcher seufzte. »Ich mache mir eigentlich keine Sorgen, es könne zu einer Massenpanik kommen, aber ich sehe auch keinen Sinn darin, sie jetzt noch mehr zu verängstigen, als das ohnehin schon längst der Fall ist.«
    »Ich bin ganz deiner Meinung.«
    Horus erhob sich und ging mit langsamen Schritten auf die Glaswand seines Büros zu. Die Nacht über Colorado wurde immer und immer wieder von Flächenblitzen zerrissen, als die Atmosphäre einen Teil der Gewalt wieder zurückgab, die sie hatte erdulden müssen, und massiger, endloser Donner ließ das Glas erzittern. Blitze und Schnee, dachte Horus, rollender Donner und Schneestürme. Zu viel verdampftes Meerwasser, zu viele Kubikkilometer Dampf. Die Albedo des Planeten hatte sich verändert: Es wurde mehr Sonnenlicht reflektiert, und die Temperatur war deutlich gefallen. Es war unmöglich vorherzusagen, wie weit das noch gehen würde … dem Schöpfer sei Dank dafür, dass Chiang wie besessen Lebensmittel hatte horten lassen, denn eine Ernte würde es in diesem Jahr nicht geben. Nirgends. Doch wenigstens verwandelte dieser Schneesturm sich allmählich in Regen. Eiskalter Regen, aber es war wenigstens Regen.
    Und wir leben noch, beschwor Horus sich selbst, als Hatcher aufstand, um den Raum zu verlassen. Wir leben noch. Doch auch das wird sich bald ändern. Gerald hatte Recht. Sie verloren diesen Kampf, und tief in seinem Innersten wallte der Wunsch auf, er, Horus, könne sich einfach zusammenrollen und darauf warten, dass endlich der Tod kam. Aber das ging natürlich nicht.
    »Gerald.« Seine leise Stimme ließ Hatcher an der Tür innehalten, und nun wandte Horus den Blick von dem unbarmherzigen Sturm ab und schaute dem General geradewegs in die Augen. »Für den Fall, dass wir nicht noch einmal die Gelegenheit haben sollten, miteinander zu sprechen: Ich danke Ihnen.«
     
     
    Kraftvoll ließ der Huf Tarhishs das Vakuum erzittern. Nicht einmal die Aku'Ultan konnten derartige Massen einfach durch Fingerschnippen bewegen, doch die Geschwindigkeit, mit der sie diese Massen bewegen konnten, hatte immer weiter zugenommen. Zunächst nur einige Zwölf Tiao pro Segment, dann mehr. Und mehr. Mehr!
    Jetzt fuhr der Scharfrichter neben dem gewaltigen Projektil, befand sich gemeinsam mit seinen Brüdern in einer massigen Phalanx, um ihre Waffe zu beschützen.
    Bald würde man sie sehen, doch die Verteidigungssysteme des Hufes waren stark, und die Nestmörder konnten sich noch nicht einmal in angemessene Nähe dazu begeben, ohne zuerst die Halbzwölf einer Großen Zwölf Aufklärer aus dem Weg zu

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