Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis
er mit dem Schiff verbunden, verlor fast seine eigene Identität im gewaltigen Computerkern der Dahak , und die anderen Schiffe waren wie Verlängerungen seines eigenen Gehirns und seiner eigenen Nerven, als sie immer weiter dem Schlund der Vernichtung entgegenrasten.
Hothan schaute zu, wie die Nestmörder immer weiter heranstürmten, und er war unfähig, ihre unglaubliche Zähigkeit auch nur zu begreifen. Seine Geschosse stürzten sich ihnen in so großer Zahl entgegen, so beständig, ohne Pause, dass seine eigenen Scanner die Bugwelle an heranbrandendem Plasma, die seiner Flotte vorausging, nicht mehr zu durchdringen vermochten. Nichts konnte einer derartigen Gewalt widerstehen, geschweige denn ihr trotzen und immer noch weiter voranstürmen!
Doch diese Dämonen konnten es, und selbst noch durch diesen Tornado des Todes schlugen sie unaufhaltsam zurück! Seine Nestlinge zerflossen wie Sandhügel in einem Wolkenbruch, geschmolzen, versprengt, in Stücke gerissen, zusammengepresst durch diese furchtbaren Gefechtsköpfe, die Sorkar beschrieben hatte. Doch so sehr sie auch … Dort!
Colin verzog das Gesicht, als der PSIM Sekr zerbarst. Er wusste nicht, wie vielen Geschossen das schlingernde Wrack widerstanden hatte, doch letztendlich waren es zu viele geworden. Ihr Energiekern hielt nicht mehr durch, und ein Halo reiner Energie wirbelte durch die umherrasenden Trümmer.
Die Trel folgte der Sekr in den Tod, dann die Hilik und die Imperiales Bia; doch nichts konnte verhindern, dass der Gegner jetzt in Reichweite der Energiewaffen von Colins Flotte geriet. Aber die Schiffe dieser Flotte waren entsetzlich verwundbare Zielobjekte, unfähig zu entkommen, unfähig, auch nur kleinste Ausweichmanöver durchzuführen. Würde Dahak ihnen gestatten, sich frei zu bewegen, würden relativistische Effekte seine Kontrolle immer weiter beeinträchtigen. Das war ihre größte Schwäche: Sie konnten nicht manövrieren, nicht einmal da, wo es dringend nötig gewesen wäre. Jetzt!
Hothan stöhnte auf, als die Strahlen, von denen Sorkars Beobachter berichtet hatten, jetzt nach seiner Flotte griffen und jedes Ziel explodieren ließen wie Sulq in einer Kerzenflamme. Hothan hatte fast eine Zwölf von denen zerstört, doch die anderen waren in seine Formation vorgestoßen, und seine Schiffe waren einfach zu langsam, um entkommen zu können. Sie konnten noch nicht einmal ausschwärmen, wenn diese Nestmörder wie Rammböcke in ihre Mitte stießen. Ihre eigenen, schwächlichen Energiewaffen kamen ins Spiel – zumindest einige von ihnen, an Bord der Schiffe, die einen Augenblick länger durchhielten als ihre Brüder –, und sie waren nutzlos. Nur Geschosse vermochten diese Dämonen zu verletzen, und nun waren sie einander so nahe, dass der Donner auch seine eigenen Nestlinge töten würde!
Doch Hothan hatte keine andere Wahl, und er krallte sich in sein Dienstpolster, weigerte sich standhaft zu weinen, während seine Schiffe aufflammten wie Zunder in der Esse.
Plötzlich verlangte der Taktik-Computer lautstark seine Aufmerksamkeit, und er blickte zum Display des Computers hinüber.
»Feuer frei!«
Jiltaniths Stimme erklang über Colins Raumfaltungslink, sie zitterte wegen der Vibrationen, die den Rumpf der Dahak inzwischen erfasst hatten, und fünfzehn weitere Schiffe stürzten sich in die Schlacht. Sie hoben die Tarnung nicht auf, und sie näherten sich dem Feind auch nicht auf Reichweite der Energiewaffen; doch ihre Geschosse jagten davon und bohrten sich tief in die Formation der Achuultani.
Freifrau Adrienne Robbins knurrte wie ein hungriger Tiger und steuerte ihr Schiff langsam näher heran. Sie war eine wahre Künstlerin, wenn es darum ging, Tod und Verderben zu bringen, und junge Sonnen glommen tief in der Streitmacht des Feindes auf.
Die bemannten Schiffe der Imperialen Garde näherten sich weiter, feuerten verzweifelt, um ihre heranstürmenden Schwesternschiffe zu decken, während die Dahak auf das Herz des Gegners zustürmte.
Colin musste sich aus diesem Mahlstrom zurückziehen. Sein Verstand vermochte dem gewaltigen Tempo von Dahaks Wahrnehmungen und Befehlen nicht mehr länger zu folgen. Von jetzt an war Colin nur noch Passagier bei einer rasenden Fahrt geradewegs in die Hölle.
Tiefe, glühende Wunden überzogen den Rumpf der Dahak . Der gewaltige Planetoid zog Wolken austretender Atemluft und verdampften Panzerstahls hinter sich her, und das ›Heck‹ des kugelförmigen Schiffes
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