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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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war zu spät eingetroffen. Nun erreichte kreischend eine Hochgeschwindigkeitsnachricht den Taktik-Computer, und der leistungsstarke Rechner verarbeitete sie zügig. Die Nestmörder näherten sich immer noch, als die Daten auch schon koaleszierten, klar und deutlich Hothans eigenes Display erreichten: Er erbleichte, als er die Aufzeichnungen über diese entsetzlichen Energiewaffen zu Gesicht bekam, und die noch viel furchtbareren Daten über den Tod der Sonne selbst. Er sah es, und er begriff.
    Sie hatten ihn in eine Schlinge gelockt, ebenso höllisch wie die Falle, die seinen Nestgefährten das Leben gekostet hatte, und nun kamen sie hierher, um seine Flotte zu vernichten, ebenso wie sie Sorkars Flotte vernichtet hatten. Es konnten nicht allzu viele sein, sonst würde der gewaltige Hammer, der sich jetzt, in diesem Moment, seiner Flotte näherte, aus noch mehr Schiffe bestehen, seine Nestlinge indes waren gegen sie, als seien sie eben erst frisch geschlüpft.
    Nicht einen Augenblick lang zog Hothan in Erwägung, sie könnten vielleicht Selbstmord begangen haben, um Sorkar und seine Flotte zu zerstören. So viel verriet ihm allein schon die Falle, die sie ersonnen hatten, um ihn hier an Ort und Stelle zu fesseln. Sie würden in seine Formation vorstoßen, sie mit ihren dämonischen Strahlen bestreichen, alles töten, bis ihre eigenen Verluste zu zahlreich wurden. Und dann würden sie fliehen.
    Der Tod hielt für einen Hüter keinen Schrecken bereit, doch die Vorstellung, dass es zu derart vielen Opfern kommen sollte, war dennoch entsetzlich. Es ging nicht um seinen, Hothans, eigenen Tod, es ging um den Tod der Flotte. Den Tod des Großen Kommens selbst. Selbst wenn ein Teil seiner Flotte diesen Angriff überleben sollte, würden die Verluste unvorstellbar sein, und warum sollte das hier der letzte Angriff sein? Sorkar hatte nur einer einzigen Zwölf von ihnen gegenübergestanden, Hothan sah sich vier Zwölfen gegenüber – der Nestherrscher allein mochte wissen, wie viele dieser entsetzlichen Schiffe sich im Laufe der Zeit hier noch versammeln würden!
    Wenn jedoch seine Flotte hier sterben musste, dann nicht allein! Die Nestmörder waren in Reichweite, und er erteilte den Feuerbefehl.
     
     
    Jiltanith erbleichte, als die Achuultani schließlich doch das Feuer eröffneten. Eine ganze Schale aus Feuer – das Gleißen der Antimaterie-Explosionen und die alles versengenden Plasmawellen – brandete den Flanken von Colins heranstürmender Sphäre entgegen. Tief darin verborgen, noch weitaus todbringender als die zahllosen Unterlichtgeschosse, waren die HyperGeschosse. Waffen, die man unmöglich abwehren konnte, überfluteten die HyperBänder, suchten nun ohne Unterlass die Schutzschilde der Planetoiden zu zerstören und dann die gepanzerten Schiffsrümpfe selbst zu erreichen.
    Reglos saß Jiltanith in ihrem Sessel, verfluchte ihre Hilflosigkeit, schaute zu, wie der Mann, den sie liebte, in diese entsetzliche Weißglut hineinsteuerte … und tat nicht das Geringste.
     
     
    Die Dahak hob und senkte sich und taumelte umher, so gewaltig war der Ansturm gegen ihre Schutzschilde. Im Inneren der Sphäre war sie für den Feind unsichtbar; Hunderte und Aberhunderte von Gefechtsköpfen hatten ihr eigentliches Ziel verfehlt, doch das machte sie für die Dahak nicht weniger tödlich. Die Schildgeneratoren des Schiffes heulten protestierend, verdrängten die Zerstörung, und Colins Display war leer. Wäre es anders gewesen, so hätte er nichts gesehen als ein Gleißen wie von der Korona eines Sterns.
    Traktoren hielten Colin in seinem Sessel, und der Schweiß trat ihm auf die Stirn. Diese Achuultani-Flotte war nicht ausgeschwärmt, um seine eigene Formation einzuschließen. Sie war wie ein einziger Festkörper, der ihm all seinen Hass in unvorstellbar gewaltigen Salven entgegenschleuderte. Nichts, was die Hände von Sterblichen zu wirken vermochten, konnten eine derartige Wucht einfach abwehren; und von seinen Einheiten, die die Vorhut übernommen hatten, trafen regelmäßig Schadensberichte in großer Zahl ein. Miniatur-Sonnen blühten im Inneren ihrer Schutzschilde auf, versengten sie, rissen tiefe Wunden in ihre Panzerungen, hämmerten unaufhaltsam gegen diese bis hin zur Zerstörung der Schiffe selbst.
    Nicht einmal Dahak vermochte verbale Berichte über dieses Gemetzel abzuliefern. Hätte er es versucht, so hätte Colin keine Chance gehabt, alles zu verstehen. Doch es war auch nicht notwendig. Über seinen Neuralzugang war

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