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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Planeten verwendete Technologie deutlich weiter entwickelt war als die der Dahak . Andererseits haben wir auch nur wenige Hinweise auf echte, grundlegende Durchbrüche auf technischem Gebiet gefunden – alles wirkt eher wie eine signifikante Weiterentwicklung auch uns bereits bekannter Technologien.«
    »Wie vermag dies zu sein, Vlad?«, fragte Jiltanith nach. »Hat nicht gerade unser Dahak verkündet, jene Computer seien ihm selbst kaum ähnlich?«
    »Das wohl, 'Tanni, aber diese Unterschiede müssen sich inkrementell, also schrittweise, ausgeprägt haben.« Vlad legte die Stirn in Falten. »Was Dahak nämlich meint, ist, dass sich die Energiezustandstechnologie weiterentwickelt haben muss. Ich kann das auch noch nicht mit Gewissheit sagen, solange ich nicht irgendetwas habe, was ich auseinander nehmen und wieder zusammensetzen kann. Aber diese Kraftfeldspeicher werden sich vermutlich als feste Oberflächen manifestiert haben, sobald die zugehörigen Rechner eingeschaltet wurden. Schon vor der Meuterei waren im Imperium erste Versuche in dieser Richtung unternommen worden – unsere Schutzschilde, wenn auch ungleich größer, beruhen, sehr vereinfacht ausgedrückt, auf demselben Prinzip. Hier nun wurde eine Möglichkeit gefunden, das Ganze in einem Maßstab durchzuführen, gegen den selbst noch Molekularschaltungen grob und ungelenk wirken. Aber rein theoretisch war das von Anfang an machbar. Verstehst du? Inkrementelle Fortschritte.«
    Jiltanith nickte langsam, und Colin stützte die Ellbogen auf den Tisch.
    »Wenn du diese Einschätzung berücksichtigst, Dahak, wie stehen die Chancen, dass wir verwertbare Daten aus anderen Computern werden extrahieren können, auf die wir gegebenenfalls stoßen?«
    »Angenommen, dass sie dem gleichen Bautypus angehören, den Flottenkapitän (des Maschinenleitstandes) Chernikov gerade beschrieben hat, und dass sie ohne weitere Energieversorgung zurückgelassen wurden: null. Bitte bedenken Sie jedoch, dass der Kommandocomputer der Cordan nicht in dieser Art und Weise konstruiert war!«
    »Und das bedeutet?«
    »Das bedeutet, Kommandant, dass es höchst wahrscheinlich ist, dass die Einheiten der Raumflotte für entscheidende Systeme sehr wohl physische Speichermedien verwendet haben, ganz genau weil es bei den Energiespeichermedien im Falle eines Energieausfalls zu Datenverlusten kommen konnte. Sollte das tatsächlich der Fall sein, dann sollte jedes größere Unterlichtfahrzeug sogar beträchtliche Mengen an Informationen bereithalten. Ein Überlicht-Schiff der Flotte, dass darauf ausgelegt wäre, sich an Kampfhandlungen gleich welcher Art zu beteiligen, würde vermutlich einen vollständigen Satz sämtlicher Daten auf einem entsprechenden physischen Speichermedium sichern.«
    »Ich verstehe.« Colin lehnte sich zurück und rieb sich die Augen.
    »Also gut. Wir sind fünfeinhalb Monate von Terra entfernt, und bisher haben wir lediglich einen vollständig zerstörten Stützpunkt der Raumflotte gefunden und zwei absolut tote Planeten. Falls Dahak mit seiner Annahme, die Raumflotte werde für die Zentralcomputer sicherlich auch physische Backups angefertigt haben, falsch liegt, dann können wir nicht einmal darauf hoffen jemals herauszufinden, was hier passiert ist, geschweige denn Hilfe finden – und das in allen Systemen, die von dieser Katastrophe betroffen waren.
    Wenn wer jetzt umkehren, erreichen wir Sol ein Jahr vor den ersten Achuultani-Aufklärern, und wir hätten zumindest die Chance, der Erde dabei zu helfen, sie abzuwehren. Nur könnten wir dann nicht mehr ins Territorium des Imperiums zurückkehren – oder wenigstens tiefer in einen Bereich vorstoßen, der einmal das Imperium gewesen ist – und dann immer noch rechtzeitig nach Sol zurückzukehren, bevor die Hauptstreitkräfte der Achuultani eintreffen. Die große Frage ist nun also: Sollen wir weiter vorstoßen, weil wir hoffen, dort noch irgendetwas zu finden, oder machen wir jetzt kehrt?«
    Der Reihe nach blickte er jeden einzelnen am Tisch an, fand jedoch nur Spiegelbilder seiner eigenen Unentschiedenheit.
    »Ich glaube nicht, dass wir jetzt schon aufgeben können«, sagte er schließlich. »Wir wissen, dass wir ohne Hilfe nicht werden gewinnen können. Wir wissen nicht , ob es nicht doch noch irgendwo jemanden gibt, der uns würde helfen können. Um ehrlich zu sein: Ich bin da nicht gerade optimistisch, aber ich sehe keine andere Chance, als weiterzufahren, zu hoffen und zu beten.«
    Jiltanith und MacMahan nickten

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