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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bedächtig. Die anderen saßen nur schweigend da, doch schließlich hob Chernikov den Kopf.
    »Eine Anmerkung, Sir?«
    »Ja?«
    »Angenommen, Dahak hat Recht, und die Einheiten der Raumflotte würden sich einer Informationsquelle bedienen, dann sollten wir uns vielleicht derzeit auf Stützpunkte der Flotte selbst konzentrieren und nur durch Zivilisten kolonisierte Systeme vorerst außer Acht lassen.«
    »Genau das habe ich mir auch schon gedacht«, stimmte Colin zu.
    »Und doch wäre es wahrlich angeraten, das eine oder andere System hier zu beschauen, bevor wir diesen Abschnitt der Galaxis gänzlich hinter uns lassen«, warf Jiltanith ein. »Mich deucht, es liegt eine weitere Welt kaum fünfzehn Lichtjahre von hier. Jene hat nicht der Flotte als Stützpunkt gedient, und doch war es eine wohl bevölkerte Welt, ist es nicht so, Dahak?«
    »Das ist korrekt, Ma'am«, erwiderte Dahak. »Das Kano-System liegt vierzehn Komma sechs sechs eins Lichtjahre von Defram entfernt, fast geradewegs in Richtung Birhat. Der letzten in meinen Datenbanken befindlichen Volkszählung gemäß betrug die Bevölkerung etwa neun Komma acht drei Milliarden.«
    Colin dachte nach. Wenn sie unter maximalem Schub führen, würde dieser Abstecher nach Kano kaum mehr als eine Woche in Anspruch nehmen …
    »Also dann gut, 'Tanni«, stimmte er dann zu. »Aber sollten wir da auch nichts finden, bleibt es von da an ohne Ausnahme bei den Stützpunkten. Was mich angeht, sollten wir, angenommen, wir finden auch auf Kano nicht die Antworten auf unsere Fragen, uns unmittelbar die Raumflottenzentrale auf Birhat ins Visier nehmen.«
    Er verstand, warum alle Anwesenden vor diesem Gedanken zurückschreckten. Birhat war fast achthundert Lichtjahre von Sol entfernt. Wenn sie tatsächlich so weit führen, dann vermochte selbst die immense Geschwindigkeit, mit der die Dahak sich durch den Raum bewegen konnte, sie nicht schnell genug zur Erde zurückzubringen, bevor die Aufklärer der Achuultani eintrafen.
    Oh doch, das war ihm klar, kristallklar. Ihm war klar, dass möglicherweise schon die Dahak allein diese Vorhut aufzuhalten in der Lage wäre, vor allem, wenn sie noch durch all die neuen Abwehrsysteme, die in der Zwischenzeit auf der Erde installiert worden sein müssten, Unterstützung erhielt. Doch wenn Colin sie nach Birhat weiterfahren ließ, dann wäre die Dahak nicht rechtzeitig für ein solches Unterfangen zurück … und die Entscheidung lag bei ihm. Bei ihm ganz allein.
    »Ich bin mir des Risikos vollends bewusst«, sagte er leise, »aber unsere Chancen schwinden immer mehr, und uns bleibt zu wenig Zeit, um von einem Stern zum nächsten zu huschen. Falls wir auf Kano keine eindeutigen Antworten finden, kann es sehr gut sein, dass uns die Zeit ganz davonläuft. Wenn wir überhaupt nach Birhat wollen, dann können wir uns keine weiteren Umwege leisten, sonst schaffen wir es niemals zurück nach Terra, bevor die Hauptstreitkräfte der Achuultani eintreffen! Wenn wir von Kano aus Birhat geradewegs ansteuern, dann sollten uns einige Monate bleiben, uns bei der Raumflottenzentrale umzuschauen und dennoch rechtzeitig zur Hauptangriffswelle der Achuultani zurück zu sein. Selbst wenn wir von einem Worst-Case-Szenario ausgehen, bei dem es dem ganzen Imperium so ergangen ist wie Defram, sollten wir wenigstens herausfinden können, was passiert ist und wo – wenn überhaupt – noch ein Rest des Imperiums überlebt hat. Ich sage damit nicht, dass wir unbedingt nach Birhat müssen; ich weise lediglich darauf hin, dass uns vielleicht gar keine andere Wahl bleibt.«
    Dann schwieg er und ließ seinen Offizieren Zeit, seine Argumentation auf Fehler zu untersuchen, betete fast darum, sie mögen welche finden – doch stattdessen nickten sie, einer nach dem anderen.
    »Also gut. Dahak, sag Sarah, sie soll sofort Kurs auf Kano setzen! Wir werden uns dort umsehen, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen.«
    »Jawohl, Kommandant.«
    »Ich denke, das wäre alles«, sagte Colin dann mit schwerer Stimme und erhob sich. »Falls Sie mich brauchen sollten, ich bin auf der Brücke!«
    Dann verließ er den Raum. Diesmal ließ Dahak die anderen nicht strammstehen, fast als spüre er die Stimmung, in der sein Kommandant war … doch die Offiziere erhoben sich dennoch.
     
     
    »Objekt in zwölf Lichtminuten Entfernung geortet«, meldete Dahak, und voller Hoffnung riss Colin die Augen auf. Der F5-Stern, den man ›Kano‹ getauft hatte, flammte gleißend auf den Displays der

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