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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hier Weisungsbefugnis erhalten, sonst hätten wir gar nicht erst hierher zu kommen brauchen.«
    »Die Zueignung von Weisungsbefugnissen in der Raumflottenzentrale obliegt einzig und allein dem Imperator, Kommandant. Es gibt keine andere Möglichkeit, sie zu erhalten.«
    »Verdammt noch mal, es gibt doch gar keinen Imperator mehr!« Colin schrie es fast, er kämpfte gegen die aufsteigende Hysterie an, die sich daraus ergab, das er sämtliche Hoffnung zwischen den Finger zerrinnen spürte. Jetzt fehlte nur noch, dass sich Dahak bei Mutter ansteckte und deren wahnsinnige Wortklauberei übernahm! »Schau mal, kannst du vielleicht in die Kernprogrammierung eindringen? Die irgendwie ein bisschen verändern?«
    »Dieser Versuch würde zur Zerstörung der Dahak führen«, erklärte der Computer ihm »Außerdem würde ein solches Unterfangen sowieso scheitern. Die Kernprogrammierung der Raumflottenzentrale muss zwangsläufig gewissen Regeln unterliegen, und eine davon lautet, dass sie nicht einmal der Imperator selbst die Befugnis hat, diese Programmierung zu verändern.«
    »Das ist doch Wahnsinn!«, gab Colin geradeheraus zurück. »Also wirklich, ein Computer, den man nicht umprogrammieren kann, ist für die Steuerung eures gesamten Militärs zuständig?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass es unmöglich sei, ihn umzuprogrammieren, und ich verstehe auch nicht, warum diese speziellen Segmente nicht abgeändert werden können. Mir sind die entsprechenden Regeln nicht bekannt, und ebenso wenig die dafür bestehenden Gründe. Ich stütze meine Aussage ausschließlich auf technische Daten, die sich in dem Material befinden, die gerade in meine Speicher geladen wurden.«
    »Aber wie kann denn irgendetwas unveränderlich sein, verdammt? Könntest du nicht einfach das ganze Ding abschalten, sämtliche Daten löschen und es dann von Grund auf neu programmieren?«
    »Negativ, Sir. Die Regeln sind nicht in die Software integriert. Um es mit terranischen Fachtermini zu beschreiben, sind diese Regeln sozusagen mit dem System ›fest verdrahtet‹. Würde man diese Komponenten entfernen, so würde das zur physischen Zerstörung eines beträchtlichen Teils des Speicherkerns des Computers führen.«
    »Mist!« Colin dachte weiter nach, dann erweiterte er den Zugriffsbereich seines Kommunikators. »Vlad? 'Tanni? Habt ihr das mit angehört?«
    »Sehr wohl, Colin«, erwiderte Jiltanith.
    »Irgendwelche Vorschläge?«
    »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, mir will nichts Rechtes einfallen«, sagte seine Gemahlin. »Vlad? Verfügest du wohl über Wissen, das uns weiterzuhelfen vermag?«
    »Ich fürchte nein«, entgegnete Chernikov. »Ich schaue mir gerade die technischen Daten an, auf die Dahak sich bezieht. Soweit ich das bisher beurteilen kann, ist seine Analyse voll und ganz korrekt. Etwas daran zu verändern, würde ein vollständiges Deaktivieren der Raumflottenzentrale erfordern. Selbst angenommen, Mutter wäre überhaupt bereit das zulassen, würde die erforderliche physische Zerstörung einiger Bauteile den Zentralen Kommandocomputer deutlich schädigen und auch die Daten vernichten, die wir benötigen. Meines Erachtens wurde dieses System exakt dafür entwickelt, ganz genau das zu verhindern, was Sie, Sir, zu tun beabsichtigen.«
    »Diese Mistkerle haben einfach die perfekte Mausefalle gebaut!«, knurrte Colin, und Chernikov musste ein Lachen unterdrücken. Schon fühlte sich Colin ein wenig besser … aber wirklich nur ein wenig.
    »Dahak«, fragte er schließlich, »kannst du auf die Daten zugreifen, die wir benötigen?«
    »Negativ.«
    »Und dir fällt auch keine Möglichkeit ein, an diesen verdammten Regeln irgendwie vorbeizukommen?«
    »Negativ.«
    »Dann sieht's echt schlecht aus, Leute«, seufzte Colin, ließ sich wieder in seinen Sessel fallen. Er spürte die Verbitterung über das Scheitern seiner Bemühungen nun noch um so stärker, war er doch noch vor so kurzer Zeit so siegesgewiss gewesen! »Verdammt. Verdammt! Wir brauchen einen Imperator, um in dieses gottverdammte System reinzukommen, und der letzte Imperator ist vor fünfundvierzigtausend Jahren gestorben!«
    »Kommandant«, sagte Dahak nach kurzem Schweigen, »ich glaube, es gibt einen Ausweg.«
    » Welchen? « Colin setzte sich kerzengerade auf. »Du hast doch gerade noch gesagt, es gibt keinen!«
    »Unzutreffend. Ich hatte gesagt, es gebe keine Möglichkeit, ›an diesen verdammten Regeln irgendwie vorbeizukommen‹«, sagte der Computer, übermäßig deutlich.

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