Collection Baccara 0278
Sie war enttäuscht von sich selbst, weil sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle halten konnte. Doch der Fürst regte sie einfach zu sehr auf. Trotzdem konnte sie nicht abstreiten, dass sie einen Moment lang darüber nachgedacht hatte, wieder zu den Kindern zurückzukehren.
Sie konnte es aber nicht. Und das würde sie ihm auch klarmachen.
Plötzlich stand er vor ihr und berührte ihre Schulter.
„Ich möchte nicht zurückkehren“, wiederholte sie. „Und Sie haben kein Recht, hierherzukommen und diesen Schritt von mir zu verlangen.“
„Ich weiß. Trotzdem musste ich Sie fragen.“
Lara spürte, wie ihr immer wärmer wurde. Und das lag an seiner Berührung. Sie konnte sich nicht gegen das Verlangen wehren, das in ihr aufstieg. Es war unfassbar. Nur eine kleine Berührung genügte, und schon schmolz sie fast dahin.
Rowan sah sie so eindringlich an, dass sie kaum noch Luft bekam. Ihr Herz klopfte wie wild. Ihr war noch nie aufgefallen, wie sehr seine Augen funkelten. Er war ihr aber auch noch nie so nah gewesen. Und auch wenn sie wusste, dass seine Nähe in diesem Moment nicht gut für sie war, konnte sie keinen Zentimeter von ihm weichen.
Erst als der Fürst die Hand von ihrer Schulter nahm, bekam Lara wieder Luft. Ihr wurde klar, dass Tanis recht hatte. Lara würde sich nie in einen anderen Mann verlieben können, solange sie in der Nähe von Rowan war.
Lara schluckte und trat einen Schritt zurück. „Ich kann nicht.“
Rowans Handy klingelte. Er murmelte eine Entschuldigung und zog sich zurück, um das Gespräch anzunehmen.
Lara wollte gerade Tee einschenken, als Rowan zurückkam und ihr das Handy reichte. „Es ist Alexandria.“
Lara sah ihn verwundert an und nahm das Handy entgegen. „Alexandria?“
„Lara!“ Die Freude in der Stimme des Mädchens war unüberhörbar. „Ich wusste nicht, dass Onkel Rowan heute mit dir reden würde. Ich wollte ihn noch einmal daran erinnern, da habe ich erfahren, dass er gerade bei dir ist. Kommst du wirklich heute Abend zurück? Wir vermissen dich. Damon ist wieder aus einem Albtraum aufgewacht. Er hat sich aber gleich beruhigt, als ich ihm erzählt habe, dass du heute kommst. Es wird uns allen wieder besser gehen, ich freue mich so sehr.“
Lara war hin und her gerissen, während sie mit Alexandria telefonierte. Wie konnte sie in den Palast zurückkehren, nachdem Rowan sie fristlos entlassen hatte? Andererseits, konnte sie sich tatsächlich weigern, wenn die Kinder sie so dringend brauchten?
„Wir haben jetzt Mrs. Harris“, fuhr Alexandria fort. „Sie ist richtig alt und trägt nur hässliche Kleider. Außerdem lacht sie nie. Christian behauptet, dass sie schon auf der Erde war, als die Dinosaurier noch lebten.“
Lara wunderte sich nicht, dass Rowan ein neues Kindermädchen eingestellt hatte. Sie war aber erleichtert, dass sie nicht so einfach zu ersetzen war.
„Wir müssen die ganze Zeit über blöde Aufgaben erledigen und kommen kaum noch zum Spielen. Und dann muss ich mir komische Kleider anziehen, damit ich eine vornehme Lady werde. Ich würde aber viel lieber so sein wie du, Lara. Mit dir haben wir immer so viel Spaß.“
Lara schaffte es schließlich, das Gespräch zu beenden, ohne irgendwelche Versprechungen zu machen. Schweren Herzens gab sie das Handy an Rowan zurück.
„Haben Sie ihr erlaubt, so spät noch aufzubleiben, um mit mir sprechen zu können?“, fragte sie.
„Ich habe das nicht geplant. Aber ich hätte es getan, wenn es Sie irgendwie dazu bringen könnte, zu uns zurückzukehren.“
„Ich hätte nicht gedacht, dass Sie zu solchen Mitteln greifen würden, Eure Hoheit.“
„Sie kennen mich wohl noch nicht richtig, Miss Brennan. Sonst wüssten Sie, dass ich bis zum Letzten kämpfe.“
„Falls ich zurückkommen sollte, dann müssen Sie mir versichern, dass Sie Ihre Meinung nicht einfach wieder ändern.“
„Ich gebe Ihnen mein Wort.“
„Das reicht mir nicht. Ich möchte einenVertrag.“
Rowan war nicht daran gewöhnt, dass jemand seinen Anordnungen nicht Folge leistete. Und in diesem Fall musste er sogar einen Kompromiss mit dem Kindermädchen eingehen, was sich für einen Fürsten gar nicht schickte.
Letztendlich hätte er alles unternommen, um Lara wieder zurück in den Palast zu bekommen. Natürlich nicht seinetwegen. Er war sich immer noch der Gefahr bewusst, die von Laras Anwesenheit im Palast ausging. Die Kinder brauchten Lara. Das hatte er mittlerweile verstanden. Er musste aber auch schnellstmöglich eine Frau
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