Collection Baccara 0278
über ihr Gesicht wandern, hinunter zu ihrem Hals bis zu ihrer Brust. Paige fragte sich, ob sie besser etwas Hochgeschlossenes angezogen hätte. „Mir entgeht nichts“, erwiderte er leise. „Auch nicht, dass Sie mit Aktenmappe gekommen sind.“
„DerVertrag. Ich habe meiner Schwester Megan versprochen, die Veranstaltung an Halloween unter Dach und Fach zu bringen.“
Matt führte sie zum Eingang. „Walker hat mir erzählt, dass Megan glücklich verheiratet und schwanger ist und Ihnen gern ihren Job auf dem Anwesen überlässt.“
„Sie ist glücklich, ja, und sie ist auch schwanger, aber bisher hat sie mir den Job als Eventmanagerin noch nicht völlig übertragen. DieVersteigerung war mein erstes Projekt.“
„Wirklich? Ich würde sagen, dieVeranstaltung war ein großer Erfolg.“
„Dank eines besonders großzügigen Bieters.“
Er zwinkerte ihr zu, und wieder wurde ihr ganz heiß. In dem Moment trat der Eigentümer und gleichzeitig Küchenchef des Hauses zu ihnen und begrüßte Matt mit einem strahlenden Lächeln und einer gewissen Vertrautheit. „Guten Abend, Mr. Camberlane. Ihr Tisch ist fertig.“ Sein Tisch.
Sogleich wurden sie an einen Tisch am Fenster geführt. „Sein“ Tisch bot nicht gerade das rein geschäftliche Umfeld, das sie sich gewünscht hätte. Paige fragte sich, wie oft er hier mit Frauen dinierte. Ein Blick auf ihn beantwortete die Frage. Oft.
Paige verdrängte den Gedanken und hörte Matt zu, der sich mit dem Chef über den neuen Sommelier austauschte, einen Weinexperten aus Frankreich.
Kaum waren sie allein, galt Matts Aufmerksamkeit nur noch Paige. Die Intensität seines Blickes nahm ihr fast den Atem. „Ich hätte Sie vorgestellt, aber angesichts Ihrer familiären Umstände wusste ich nicht, ob es Ihnen recht ist.“
Paige wusste, worauf er anspielte. Sie sah ihn ernst an. „Trotz der negativen Presse, die meine Familie gerade bekommt, bin ich stolz auf den Namen.“
Matt nickte zustimmend. „Das können Sie auch sein. Nicht Sie tragen die Schuld an den Problemen, sondern IhrVater.“
„Der Mord an meinem Vater ist daran schuld“, korrigierte Paige ihn. „Und meine Halbgeschwister haben noch Öl ins Feuer gegossen und dadurch alles verschlimmert. Obwohl …“ Paige zuckte mit den Schultern. „Ich kann sie irgendwie verstehen.“ Sie legte die Serviette auf den Schoß. „Wie viel hat Walker Ihnen erzählt?“
„Walker hat immer sehr offen über die Familie gesprochen. Als wir uns in Berkeley kennengelernt haben – wir waren Zimmergenossen – hat er mir sofort anvertraut, wie Charlotte und er in Ihre Familie kamen.“
„Er hat Ihnen also erzählt, dass mein Vater behauptet hat, ihre Mutter wäre tot. Dabei lebte sie die ganze Zeit in einem Sioux Reservat.“
„Ja. Wie ich schon sagte, er hat nie etwas vor mir verheimlicht. Allerdings …“, er lächelte betrübt, „… hat er nicht mehr so viel Zeit, seit er mit Tamra zusammen ist und mit ihr das Ausbildungsförderungsprogramm für die Sioux gegründet hat. Alles, was ich über das letzte Drama weiß, habe ich entweder in der Zeitung gelesen, oder es ist mir so irgendwie zu Ohren gekommen.“
Ein Kellner zündete die Kerzen an. Über das Menü wurde nicht gesprochen. Ein Dinner im French Laundry wurde zelebriert und bestand immer aus mehreren Gängen, die der weltberühmte Chefkoch nach Lust und Laune und streng saisonalen Gesichtspunkten zusammenstellte.
Eine lange, intime Angelegenheit. Bei Kerzenlicht. Mit Wein.
Paige griff automatisch nach ihrer Mappe, als der Kellner ging. „Ich habe mir noch kein besonderesThema für dieVeranstaltung einfallen lassen, aber …“
Mit einer geschmeidigen Bewegung klappte er die Mappe zu. „Das kann warten.“
Paige warf ihm einen scharfen Blick zu. „Wir sind geschäftlich hier.“
„Tut mir leid. Sie haben recht.“ Er zog einen silbernen Stift aus seiner Brusttasche.„Geben Sie mir denVertrag zum Unterschreiben, dann sind wir fertig.“
Paige zögert und lehnte sich zurück. Die Mappe drückte sie gegen ihre Brust. „Sie sind ein viel zu gewiefter Geschäftsmann, um einen Vertrag zu unterschreiben, den Sie nicht geprüft haben.“
„In dem Vertrag sollte eigentlich nur stehen, dass Sympho nics Inc. den Bankettsaal von Ashton Estate für eineVeranstaltung am 31. Oktober gemietet hat.“
„Sie vergessen das Kleingedruckte.“
Er nahm ihr sanft die Mappe aus der Hand. „Über das Kleingedruckte und weitere Details unterhalten wir uns nächste
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