Collection Baccara 0278
und lassen, was du willst. Du bist frei.“
„Das hört sich an, als ob ich in einem Gefängnis gelebt hätte.“
„So ähnlich war es doch, oder?“
„Ich hatte auch mein Privatleben. Ich bin ausgegangen und habe mich amüsiert.“
„Ja. Aber du bist niemals mit einem Mann zweimal ausgegangen, weil du ihn immer mit Rowan verglichen hast. Und welcher normale Mann kann schon mit einem attraktiven Fürsten mithalten?“
Das konnte Lara nicht abstreiten, auch wenn es ihr noch nie richtig aufgefallen war.
„Du bist jetzt fünfundzwanzig Jahre alt“, fuhr Tanis fort. „Noch viel zu jung, um an eine Heirat zu denken. Trotzdem sage ich dir, wenn du nicht langsam aus deiner Märchenwelt aufwachst, wirst du nie einen Mann bekommen und eigene Kinder haben, die du dir so sehr wünschst.“
„Du hast wieder recht.“
Tanis lächelte zufrieden. „Natürlich habe ich recht. Und ich weiß auch schon, welcher Mann dir dabei helfen kann, deinen Traumfürsten zu vergessen.“
„Bitte sag mir nicht, dass du ein Blind Date für mich arrangiert hast.“
„Eigentlich geht es gar nicht um ein Date, sondern um einen Job.“
„Um was für einen Job denn?“
„Was hältst du davon, das Kindermädchen von Luke zu werden?“
„Von deinem Luke?“
„Von meinem Boss.“
Lara hatte Luke ein paarmal in der Kunstgalerie getroffen und wusste nur wenig über ihn. Wenn sie sich richtig erinnerte, war seine Frau vor Kurzem verstorben, weshalb er seine Zwillinge allein aufzog. Außerdem war er ausgesprochen attraktiv. Sie wusste, dass ihre Freundin ihn heimlich begehrte. „Ich dachte, er hat schon ein Kindermädchen.“
„Jetzt nicht mehr. Sie ist letzte Woche mit einem Bildhauer durchgebrannt.“
„Und du glaubst, dass er verzweifelt genug ist, um ein Kindermädchen einzustellen, das von der Fürstenfamilie gefeuert worden ist?“
„Ich weiß, dass er froh wäre, dich bei sich zu haben. Wenn du möchtest, kann ich ihn gleich anrufen.“
Lara hätte am liebsten Nein gesagt, denn klammheimlich hoffte sie, dass ihr Fürst alles bereute und sie wieder zu sich zurückholte. Aber das würde wohl nie passieren.
„Du kannst du es dir ja noch überlegen, Lara. Jedenfalls kannst du so lange hierbleiben, wie du möchtest.“
„Danke.“
Lara war dankbar fürTanis’Angebot. Aber sie mochte es nicht annehmen. Die Wohnung ihrer Freundin war gerade einmal groß genug für eine Person. „Es wäre gar nicht so schlecht, einen neuen Job zu beginnen. Ich muss irgendwie weiterkommen.“
„Dann rufe ich gleich Luke an.“ Tanis griff zum Telefonhörer.
Lara nippte an ihrem Wein, während ihre Freundin alles für sie arrangierte.
„Er wollte herkommen und dich abholen“, sagte Tanis, nachdem sie das Telefongespräch beendet hatte.
„Gut.“
„Nein. Das ist nicht gut. Da wir beide heute frei haben, sollten wir die Gelegenheit nutzen und shoppen gehen.“
„Du meinst Schuhe shoppen?“
Tanis lächelte. „Gibt es denn etwas Schöneres?“
„Für einen neuen Job brauche ich auch neue Schuhe.“
„Dann lass uns losgehen, den Tag genießen und den arroganten Fürsten vergessen.“
Laras Augen füllten sich wieder mit Tränen. „Als ob das so einfach wäre. Am meisten ärgert mich, dass ich überhaupt nicht vorbereitet auf die ganze Situation war. Ich hätte eigentlich wissen müssen, dass so etwas kommen würde. Rowan mochte mich von Anfang an nicht. Ich hätte aber niemals gedacht, dass seine Abneigung so weit gehen würde.“
„Er ist eben ein arroganter Idiot.“ Tanis sagte das so überzeugt, dass Lara lachen musste.
„Ich muss heiraten?“ Rowan sah Henri Marchand ungläubig an. „Sie machen Witze, oder?“
„Leider nicht.“ Rowans politischer Berater schien es tatsächlich ernst zu meinen. „Wenn Sie nicht innerhalb von sechs Monaten nach Ihrem fünfunddreißigsten Geburtstag heiraten, verlieren Sie womöglich den Anspruch auf den Thron.“
„Lässt sich das nicht anfechten?“
„Sie könnten es versuchen. Es würde aber schwierig werden und lange dauern. Und Ihr Geburtstag steht schon bald vor der Tür.“
„Das bedeutet also, dass ich knapp sechs Monate Zeit habe, um eine geeignete Frau zu finden?“
„Ganz genau, Eure Hoheit.“
„Und was ist, wenn ich mich weigere? Würde Eric dann das Amt übernehmen?“ Das wollte Rowan auf keinen Fall. Er könnte nie zulassen, dass sein Bruder die Karriere bei der Marine hinschmiss, um seinen Pflichten auf der Insel nachzukommen. Und was seinen
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