Collection Baccara 0278
Sessel zurück. „Ich kann wirklich froh sein, dass mir noch vor der Hochzeit die Augen geöffnet wurden. Ich war so dumm! Wieso habe ich nur darauf bestanden, die Hälfte der Unkosten zu tragen? Mein idiotischer Stolz hat mich einVermögen gekostet.“
„Nach dem, was du mir alles über ihn erzählt hast, wusste ich von Anfang an, dass der Typ nicht der Richtige für dich ist“, verkündete Heather. „Aber du schienst glücklich zu sein, also habe ich mich zurückgehalten.“
„Im Nachhinein ist man immer klüger“,seufzte Rachel.„Überhaupt mache ich, was Männer betrifft, alles falsch. Ich könnte mich dafür ohrfeigen, dass ich Colins Kuss zugelassen habe.“
„Jetzt ist es schon passiert. Vielleicht war es einfach nur Neugier, und du wolltest sehen, ob du etwas dabei empfindest.“
Gedankenverloren kaute Rachel auf ihrer Unterlippe und nickte. „Es war ein harmloser Kuss, mehr nicht. Ich habe nicht vor, eine Affäre mit Colin anzufangen. Außerdem gehe ich sowieso bald wieder nach NewYork zurück.“ Dann lachte sie auf. „Kannst du dir das vorstellen? Ich als brave Ehefrau, die mit ihrer kleinen Familie in einem hübschen Reihenhäuschen in Morrisville lebt und sich um die Kinder kümmert?“
„Mein Leben sieht so aus, und ich bereue es keine Sekunde“, sagte Heather entschieden.
Rachel blickte sie erschrocken an. „Ach, wie unsensibel von mir. Entschuldige, so habe ich es nicht gemeint“, sagte sie schnell. Heather hatte Keith in der Firma kennengelernt, in der sie ihre Abschlussarbeit als Betriebswirtin schrieb. Es war damals Liebe auf den ersten Blick, und schon ein Jahr später hatten sie geheiratet. Als dann Erin unterwegs war, hörte Heather auf zu arbeiten, obwohl sie in ihrem Job sehr gut verdiente. Jetzt lebte die Familie in einem kleinen Haus am Rande der Stadt. Da sie nun alleine mit Keiths Verdienst auskommen mussten, konnten sie keine großen Sprünge machen.
„Also gut, dieses eine Mal will ich dir noch verzeihen“, sagte Heather mit einem Schmunzeln. „Ich kenne dich schon so lange, und ich weiß, dass du es nicht böse gemeint hast. Aber du hast eben meinen wunden Punkt getroffen.“
Mitfühlend lächelte Rachel sie an. „Und ich trample auch noch darauf herum. Es tut mir so leid!“ Und aus ganzem Herzen fügte sie hinzu: „Du bist wirklich die beste Freundin, die man sich wünschen kann.“
„Ich weiß“, antwortete Heather betont lässig und grinste dabei. „Aber im Ernst, ich bin zufrieden mit meinem Leben. Ich vermisse meinen Job nicht, und es macht mir viel Freude, für Erin zu sorgen. Aber du bist eben anders. Für dich wäre dieses kleinbürgerliche Leben die Hölle.“
„Das stimmt. Ich würde hier in Morrisville auf die Dauer verrückt werden. Ich weiß nicht, wie Mutter und Großmutter es aushalten. Ich jedenfalls gehöre nicht hierher.“
„Trotzdem glaube ich, dass du bestimmt auch Gefallen an so einem Leben finden könntest, wenn du nur den richtigen Mann dafür hättest. Ich denke, du wärst eine sehr liebevolle Mutter.“
„Kann schon sein“, antwortete Rachel und drehte gedankenverloren ihr Weinglas in den Händen. „Marco hat immer davon gesprochen, dass er vier Kinder haben will. DieVorstellung hat mich ziemlich abgeschreckt.“
„Weil er nicht der Richtige für dich war. Wenn du einen Mann hast, den du wirklich liebst, dann kommt sehr schnell der Wunsch auf, Kinder mit ihm zu haben. Das ist das Natürlichste auf der Welt. Und ich kann dir sagen, es gibt nichts Schöneres!“ Heather nippte an ihrem Wein und gluckste vor sich hin. „Ich glaube, ich bin ziemlich beschwipst. Nachdem ich so lange gestillt habe, bin ich überhaupt nichts mehr gewöhnt. Das ist aber auch ein edles Tröpfchen, das du da mitgebracht hast!“
„Danke.“ Rachel verriet ihr nicht, dass die Flasche über siebzig Dollar gekostet hatte. „Ich habe ihn gekauft, weil ich für Marco ein Überraschungsmenü kochen wollte. Das hat er nun davon, jetzt trinke ich den Wein eben mit dir.“
„Pech für ihn.“ Heather nahm die Flasche und schenkte beiden nach. Als Keith wieder nach unten kam, hatte sie schon zwei Gläser getrunken. „Nimm dich in Acht, Süßer“, rief sie glucksend. „Ich bin schon ziemlich beschwipst, und du weißt, was das bedeutet …“
„Oh ja!“ Keith schaute seine Frau mit einem geheimnisvollen Lächeln an und zog sich in die Sofaecke zurück.
„Ich finde, du solltest dich einfach treiben lassen“, sagte Heather und wechselte damit
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