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Collection Baccara 0278

Collection Baccara 0278

Titel: Collection Baccara 0278 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Harlen , Roxanne St. Claire , Michelle Dunaway
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verlangte Colin nach der Rechnung. Eigentlich war ihm noch nicht danach zu gehen, doch sie mussten beide am nächsten Tag früh aufstehen. Versonnen beobachtete er Rachel, die gerade den letzten Rest des Flans vertilgt hatte und sich zufrieden mit der Serviette den Mund abwischte.
    Verdammt! War er tatsächlich zu blind gewesen, ihre Zeichen zu erkennen? Weshalb nur hatte er nicht bemerkt, was in ihr vorging? Wie sehr hätte er sich damals gewünscht, es könnte mehr aus dieser harmlosen Freundschaft werden! Sämtliche Frauen waren auf ihn geflogen, doch er hatte immer nur die eine gewollt.
    Und jetzt war es zu spät.
    Auf dem Rückflug sprachen sie nicht viel miteinander. Colin schaltete das Radio an, und beide hingen ihren Gedanken nach.
    Dann war also die Geschichte mit dem Abschlussball lediglich ein riesengroßes Missverständnis gewesen, überlegte Rachel. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Alles wäre so einfach gewesen, sie hätten damals nur miteinander reden müssen. Doch aus Angst vor Zurückweisung hatte sich keiner etwas zu sagen getraut. Was sie aber am meisten verblüffte, war sein Geständnis, er sei in sie verliebt gewesen.
    „Wir sind gleich da“, sagte er in sein Mikrofon. „Hast du geschlafen?“
    „Nein.“
    „Dort unten sind schon die Lichter der Landebahn.“ Kurze Zeit später waren sie gelandet, und Colin lenkte die Cessna an ihren Platz.
    „Vorsicht beim Aussteigen“, sagte er und reichte ihr die Hand. „Es ist kalt hier. Setz dich doch schon mal ins Auto, ich komme gleich nach. Hier sind die Schlüssel.“
    „Aber ich kann genauso gut hier warten, bis du fertig bist.“
    „Kommt nicht infrage, sonst holst du dir noch eine Erkältung“, widersprach er energisch.
    Schließlich gab Rachel nach und ging zum Auto. Es wehte ein frischerWind. Die Nächte waren kühler als sie es von NewYork gewohnt war.
    Ein paar Minuten später kam auch Colin und setzte sich wortlos ans Lenkrad.
    „Das war ein herrlicher Ausflug“, sagte Rachel, als sie das Schweigen nicht mehr ertrug.
    „Freut mich.“
    Irgendetwas beschäftigt ihn, dachte Rachel, doch sie war sich nicht sicher, was es war. Seit dem Abendessen war er anders. „Ist alles okay? Du bist plötzlich so schweigsam.“
    Colin trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad. „Ja, ja, alles in Ordnung. Mir ist nur eingefallen, dass zu Hause noch Arbeit auf mich wartet.“
    „Ah“, sagte sie. Doch sie war sich nicht sicher, ob sie ihm glauben sollte.
    Als sie vor Rachels Haus ankamen, war es kurz vor zwölf. Es brannte kein Licht mehr, ihre Mutter und Großmutter waren bereits zu Bett gegangen. „Es war wirklich schön“, betonte Rachel noch einmal. „Danke für die Einladung. Seit ich ein Kind war, bin ich nicht mehr in Chicago gewesen.“
    „Chicago ist eine tolle Stadt. Ich fliege gerne dorthin, aber ich würde nie in einer Großstadt wohnen wollen.“
    „Das Leben in so einer riesigen Stadt ist völlig anders“, erklärte Rachel. „Ich brauchte einige Zeit, um mich daran zu gewöhnen. Aber jetzt fühle ich mich dort richtig wohl.“
    Seufzend blickte Colin auf die Uhr. „Es ist schon spät, ich fahre jetzt besser nach Hause. Ich habe morgen um acht Uhr eine Besprechung.“
    „Da habe ich es leichter, ich muss erst um elf im Kim’s sein.“
    „Wenn es dir recht ist, schicke ich dir eine Kopie des Briefs an Marco als E-Mail“, meinte er.
    „Du könntest ihn mir auch vorbeibringen“, schlug Rachel vor. Auf einmal fühlte sie sich wieder wie ein Teenager. Sie war verwirrt und unsicher und wollte nicht, dass er schon nach Hause fuhr.
    „Meine Sekretärin schickt automatisch immer eine Kopie an die Klienten“, erklärte er.
    „Ah, verstehe.“
    Als sie nach dem Türöffner griff, hielt er sie zurück. „Rachel.“
    Sie wandte sich zu ihm. „Ja?“
    „Hast du dich nie gefragt, was passiert wäre, wenn wir zusammen zum Abschlussball gegangen wären?“
    Immer wieder hatte sie sich das gefragt, doch das würde sie ihm keinesfalls sagen. „Was hätte schon passieren sollen? Du hast ja anschließend mit deinem Studium angefangen, und deine Kommilitoninnen waren von da an wichtiger als ich. Wir waren wahrscheinlich nur so gut befreundet, weil wir Nachbarn waren. Das war alles.“
    Einen Moment lang dachte er darüber nach. „Vielleicht hast du recht“, sagte er. „Aber eines möchte ich gerne noch wissen.“
    Sie blickte ihn an. „Was?“
    Ohne eine Antwort beugte sich Colin zu ihr hinüber und berührte mit den Lippen

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