Collection Baccara 0278
eine vollkommen falsche Vorstellung davon, was hier geboten wird“, gestand Rachel.
„Das glaube ich auch“, sagte Heather lachend. „Diese Shopping-Partys sind immer ein großer Spaß. Eigentlich sind sie nur ein willkommener Anlass, Freunde zu treffen und sich den Bauch vollzuschlagen. Und nebenbei kann man noch etwas kaufen, wenn man möchte.“
„Ich sollte lieber die Finger von dem leckeren Buffet lassen“, sagte Rachel und biss in ein belegtes Brötchen. „Seit ich wieder zu Hause wohne, habe ich zwei Kilo zugenommen. Ich habe keine Ahnung, wovon. Als ich noch bei Marco gearbeitet habe, gab es jeden Tag Pasta, und ich habe trotzdem mein Gewicht gehalten.“
„Das ist der Stress“, erklärte Heather. „Ich habe einmal gelesen, dass es Leute gibt, die zunehmen, wenn sie Stresssituationen ausgesetzt sind. Das hat irgendetwas mit den Nebennieren zu tun. Ich habe meine überschüssigen Pfunde dem Baby zu verdanken, und bei dir sind es ganz einfach die Nerven. Wie viele Kokostorten hast du denn eigentlich gebacken?“
„Ach, jede Menge“, winkte Rachel lachend ab. „Der Typ aus dem Supermarkt in Batesville dachte, ich sei verrückt. Ich habe sämtliche Kokosnüsse gekauft, die sie hatten, und musste trotzdem noch nach Greensburg in den Großmarkt fahren, weil sie nicht gereicht haben. Hier gibt es einfach keine Großmärkte.“
„Ich nehme ja immer die fertig geraspelten Kokosflocken in der blauen Packung. Ich wüsste nicht einmal, wie man eine Kokosnuss knackt.“ Heather nahm einen Teller und füllte ihn mit verschiedenen Häppchen vom Buffet. „Bist du denn mit deinen Bestellungen fertig geworden?“
„Leider nein. Bis Sonntag habe ich noch viel zu tun. Meine Großmutter hilft mir zwar, wo sie kann, aber sie hat im Kim’s selbst genug zu tun.“
„Und wie geht es dir mit Colin?“, fragte Heather.
„Bitte lass uns nicht hier darüber reden, ich möchte nicht, dass Kristin uns hört“, wehrte Rachel ab.
„Was soll ich nicht hören?“, fragte Kristin, die gerade in die Küche gekommen war, um ein Tablett mit Kräckern aufzufüllen. „Gibt es irgendwelche interessanten Klatschgeschichten, die mir entgangen sind?“
„Colin steht immer noch auf Rachel“, erklärte Heather rundheraus.
Mit offenem Mund starrte Rachel ihre Freundin an und rief entgeistert: „Heather!“
„Ach, das ist doch nichts Neues. Das wissen doch alle“, sagte Kristin enttäuscht.
Doch das machte die Sache für Rachel nicht unbedingt besser. Am liebsten wäre sie im Erdboden versunken. „Wie schön, dass die ganze Stadt über mich spricht“, meinte sie spöttisch.
„Und das Tolle ist, die meisten davon sind hier auf der Party“, fügte Heather flachsend hinzu.
Rachel stöhnte auf. „Warum habe ich mich nur überreden lassen, hierher zu kommen?“ Dann griff sie nach einem Brownie und biss hinein. Oh ja, Heather hatte recht, Stress und Essen, das passte zusammen.
„Ach komm schon, lass dich nicht von uns ärgern“, meinte Kristin beschwichtigend. „Übrigens freut sich meine Mutter schon mächtig auf deine Kokostorte. Du bleibst doch am Sonntag zum Brunch, nicht wahr? Mom würde dich allzu gerne mit meinem Bruder verkuppeln. Sie hat nämlich Angst, er könnte irgendwann verhungern. Er kann sich nicht einmal ein Spiegelei braten. Ich wollte dich nur warnen, meine Mutter kann eine richtige Nervensäge sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat.“
Kristin hatte die Schüssel mit Kräckern aufgefüllt und stellte sie wieder auf das Tablett. „Ich persönlich würde jeder Frau raten, sich von meinem Bruder fernzuhalten“, fuhr sie fort. „Soll ich dir noch einen Wein bringen? Dein Glas ist schon leer.“ Ohne eine Antwort abzuwarten nahm sie das Glas und machte sich davon.
„Das wirst du mir büßen“, raunte Rachel ihrer Freundin zu, als Kristin außer Hörweite war.
„Du bist es nur nicht mehr gewöhnt, dass sich Leute um dich kümmern. In New York ist alles so anonym, und keiner nimmt am Leben des anderen teil. Ich möchte nur, dass du weißt, es geht auch anders. Wir sorgen uns eben um dich.“
„Na wunderbar.“ Der Sarkasmus in ihrer Stimme war unüberhörbar. „Vielleicht will ich das aber gar nicht.“
Heather schmunzelte und hakte sich bei Rachel unter. „Und ob du das willst. So, und jetzt gehen wir uns den Schmuck ansehen.“
„Aber es werden hoffentlich nicht irgendwelche idiotischen Spielchen gespielt?“, fragte Rachel argwöhnisch.
„Nein, nicht auf einer
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