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Collection Baccara 0278

Collection Baccara 0278

Titel: Collection Baccara 0278 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Harlen , Roxanne St. Claire , Michelle Dunaway
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der einigermaßen vorzeigbar ist“, sagte er. Sie folgte ihm in ein großes Zimmer, in dem ein überdimensionales beigefarbenes Ledersofa stand, auf dem kein einziges Kissen lag. An der Wand hing ein riesiger Plasmabildschirm, daneben mehrere Fotos von Flugzeugen.
    „Wie lange wohnst du schon hier?“, fragte sie, während sie sich in eine Ecke des Sofas setzte.
    „Ein paar Jahre. Davor habe ich in einem Apartment zur Miete gewohnt“, antwortete er. „Ich hole schnell den Ordner aus meinem Büro. Kann ich dir solange etwas zu Trinken anbieten?“
    „Ja gerne, ein Glas Wasser bitte.“
    „Ich kann dir auch etwas anderes bringen.“
    „Danke, Wasser ist jetzt genau das Richtige. Ich habe bei deiner Schwester schon Wein getrunken.“
    Wenige Minuten später kehrte Colin mit einem Tablett zurück, auf dem zwei Gläser und eine Flasche Mineralwasser standen. Unter den Arm hatte er den Aktenordner geklemmt.
    Rachel hatte in der Zwischenzeit den Fernseher angemacht und schaltete ihn nun wieder aus.
    „Du kannst ihn gerne angeschaltet lassen.“
    Sie griff nach dem Glas. „Nein, besser nicht. Sonst kann ich mich nicht auf unser Gespräch konzentrieren.“
    Mit einem Lachen entgegnete er: „Dann starrst du also immer noch wie gebannt auf die Mattscheibe, wie du es schon als Kind gemacht hast?“
    Das war eine ihrer übelsten Angewohnheiten. „Ja, leider. Wenn eine gute Sendung läuft, dann bin ich wie hypnotisiert. Ich habe mir extra einen sehr kleinen Fernseher gekauft, damit ich nicht so viel davorsitze. Aber bei Kochsendungen kann ich mich nicht zurückhalten.“
    Er setzte sich in gebührendem Abstand neben sie. „Ich sehe fast nie fern. Ich schalte ihn nur ein, damit es nicht so totenstill ist im Haus. Ich mag es nicht, wenn ich heimkomme, und alles ist ruhig.“
    „Bei mir ist genau das Gegenteil der Fall. In meinem Job geht es oft laut her, und um mich herum ist den ganzen Tag über viel los. Ich bin froh, wenn ich meine Ruhe habe. Abgesehen davon ist es in New York niemals ruhig. Rund um die Uhr hört man von draußen irgendwelchen Lärm. Ein paar Tage lang hatte ich hier in Morrisville sogar Einschlafschwierigkeiten, weil es zu ruhig war.“
    Eine Weile sagte keiner etwas, und Rachel dachte darüber nach, wie verschieden sie doch waren. „Also, was schreibt der Anwalt?“, fragte sie schließlich.
    Er nahm einen Brief aus dem Ordner und reichte ihn ihr. „Zusammenfassend kann man sagen, dass sie weiterhin die Rezepte als ihr Eigentum beanspruchen, aber sie räumen dir das Recht ein, sie für einen bestimmten Geldbetrag zu erwerben.“
    Fassungslos starrte sie auf das Schreiben, und es war zu sehen, dass ihre Hände zitterten. „Ich soll allen Ernstes für die Rezepte meiner Großmutter bezahlen? Das ist doch nicht zu fassen!“ Sie spürte heftigen Zorn in sich aufsteigen. Schnell trank sie einen Schluck Wasser, um nicht lauthals loszufluchen. Seit sie in Morrisville war, hatte sich ihre Neigung zu grobschlächtigen Kraftausdrücken schon deutlich gebessert.
    Beschwichtigend hob Colin die Hände. „Beruhig dich, immerhin sind sie uns schon einen kleinen Schritt entgegengekommen, indem sie dir angeboten haben, sie käuflich zu erwerben. Das bedeutet, ihnen liegt nicht so viel an den Rezepten, wie sie vorgeben.“
    „Trotzdem finde ich es unerhört!“, erwiderte sie barsch. Die ganze Geschichte machte sie furchtbar wütend. Wie hatte sie nur so dumm sein können, auf einen Aufschneider wie Marco hereinzufallen? Sie hätte sich selbst dafür ohrfeigen können.
    „Keine Sorge, sie werden ihre Geldforderungen schon noch zurückziehen, glaube mir.“ Colin schien seiner Sache sehr sicher. „Als Nächstes werde ich von ihnen wegen Marcos Vertragsbruch eine horrende Summe einfordern. Zusätzlich werde ich ihnen Kopien von den Rechnungen schicken, die du für die abgesagte Hochzeit bereits bezahlt hast, ganz zu schweigen von dem emotionalen Leid, das er dir zugefügt hat. Wusstest du, dass man in einigen Bundesstaaten den Partner, der einen betrogen hat, auf die Zahlung von Schmerzensgeld verklagen kann?“
    „Kommt man vor Gericht mit so etwas durch?“
    Er nahm den Brief und heftete ihn wieder im Ordner ein. „Im Moment sind wir noch weit davon entfernt, vor Gericht zu ziehen. Wir verhandeln erst einmal und sehen, ob wir uns einigen können. Ich schätze, spätestens wenn Marco hört, wie hoch die Anwaltsrechnung und die Kosten für ein Gerichtsverfahren sein werden, kommt er ins Grübeln, ob es ihm

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