Collection Baccara 0278
Schmuckparty. So, und jetzt entspann dich endlich und genieße den Abend mit unseren Freundinnen.“
„Ich warne dich. Noch einmal so eine Bemerkung wie vorhin zu Kristin, und ich erwürge dich. Eigenhändig!“
Kurz darauf saß Rachel zwischen Heather und Colins Mutter auf dem Sofa und lauschte der Dame mit dem Schmucksortiment, die freudig die Gäste begrüßte. Die meisten der Anwesenden kannte Rachel, nur ein paar Frauen waren da, die offenbar frisch nach Morrisville gezogen waren.
Zu ihrem eigenen Erstaunen fühlte sich Rachel in der gemütlichen Runde sehr wohl. Es herrschte eine angenehme, entspannte Atmosphäre. Während der Jahre in New York hatte sie kaum Kontakt zu ihren Freundinnen gepflegt. Nur mit Marcos Schwestern war sie ab und zu ausgegangen. Aber auch nur selten.
Rachel betrachtete die Ringe, die in samtbezogenen Schatullen auf dem Tisch aufgereiht waren. Einer davon stach ihr auf Anhieb ins Auge. Es war ein schlichter goldener Ring in floralem Design. Und mit vierzig Dollar war er sogar noch erschwinglich.
Warum eigentlich nicht, sagte sie sich. Der Schmuck, den Marco ihr geschenkt hatte, war für ihren Geschmack viel zu auffällig und zu teuer. Es gab wenig Gelegenheiten, bei denen sie ihn tragen konnte. Die Stücke lagen nun im Safe ihrer Mutter und harrten der Dinge.
„Kauf ihn dir doch“, riet ihr Heather, als Rachel den Ring an den Finger steckte.
„Ich weiß nicht. So ein Ring stört mich bei der Arbeit, und außerdem muss ich doch sparen.“
„Gönn dir doch auch einmal etwas“, ermunterte Heather sie. „Weißt du was? Ich kaufe ihn dir. Betrachte es als ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk.“
„Kommt gar nicht infrage.“ Rachel schüttelte energisch den Kopf. „Ich will kein Geschenk, und ich will auch keine Geburtstagsparty.“
„Von einer Geburtstagsparty habe ich nichts gesagt“, antwortete Heather, die gerade eine Halskette umlegte.
„Das stimmt, du hast nichts gesagt. Aber ich kenne dich. Ich werde demnächst dreißig, und ich hege denVerdacht, du führst etwas im Schilde.“
„Aber es muss doch gefeiert werden, wenn man dreißig wird“, drängte Heather. „Was hältst du von einem kleinen Umtrunk am 15. April? Nur ein paar Leute, eine Feier in kleinem Rahmen.“
„Auf keinen Fall“, sagte Rachel warnend. „Ich bin nicht in Partylaune.“
„Wie du meinst.“ Heather nahm die Halskette wieder ab und griff nach einer anderen. „Jedenfalls solltest du dir den Ring kaufen.“
Schließlich gab Rachel nach und kaufte ihn. „Sie bekommen ihn in drei Wochen“, sagte die Schmuckberaterin und händigte ihr die Quittung aus.
„Vielen Dank.“ Rachel stand auf und schickte sich an zu gehen.
„Hey, Rachel“, rief Kristin ihr zu. „Würdest du Mom nach Hause fahren? Sie fährt ungern nachts, und ich kann hier nicht weg.“
„Klar, kein Problem.“
Kurz darauf brachte Rachel Loretta Morris nach Hause. Sie bog in die Einfahrt, wo bereits ein Auto vor der Garage parkte.
„Ach, Colin ist da. Er ist wohl gekommen, weil er mit meinem Mann an einem Fall arbeitet. Du musst unbedingt auf einen Sprung mit reinkommen.“
Bevor Rachel widersprechen konnte, war Loretta schon ausgestiegen und lief zur Haustür. Der Bewegungsmelder ging an und beleuchtete den Hauseingang.
„Mom? Bist du es?“, fragte Colin, der in der Tür erschienen war. Dann erblickte er Rachel, die gerade aus dem Auto stieg. „Hi, Rachel. Was machst du denn hier? Ich hätte Mom doch abgeholt.“
„Bei den Benzinpreisen heutzutage ist das doch völliger Unsinn“, widersprach Loretta. „Rachel musste nicht einmal einen Umweg machen, schließlich wohnt sie gleich nebenan.“
„Ich weiß“, meinte Colin und begrüßte seine Mutter mit einem Küsschen auf die Wange. Anschließend ging er zu Rachel, die hinter der Wagentür stand.
„Mir scheint, deine Mutter hat es darauf angelegt, dass wir uns begegnen“, sagte sie leise.
Sein Mund verzog sich zu einem Schmunzeln. „Sieht ganz so aus. Aber mir kommt es sehr gelegen, denn ich muss dich ohnehin sprechen. Marcos Anwalt hat geantwortet. Ich hätte dich morgen sowieso angerufen, um ein Treffen mit dir zu vereinbaren. Wir müssen besprechen, wie wir weiter vorgehen werden.“
Ein Anflug von Panik ergriff sie. „Schlechte Nachrichten?“
„Es ist nicht das, was wir uns erhofft hatten, aber es könnte schlimmer sein“, sagte Colin leichthin, als handelte es sich um eine harmlose Angelegenheit.
„Diese ewige Ungewissheit macht mich
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