COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
heller. Seufzend stand sie auf, wobei sie versuchte, Jonathan nicht zu stören. Er schlief noch tief und fest und konnte den Schlaf gebrauchen.
Ihre Kleidung lag im ganzen Zimmer verteilt. Sie war noch feucht. Sherry fand im Schrank einen Bademantel.
Sie wollte gerade zur Tür gehen, als ihr etwas Glitzerndes ins Auge fiel. Es war ein antiker Schildpattkamm, überzogen mit Edelsteinen.
Ein wunderschönes Teil. Sherry liebte Kämme. Sie schmückte sich gern mit ungewöhnlichen und auffälligen Accessoires. Aber sie hatte nie einen so wunderschönen Kamm besessen.
Was machte er hier? Offenbar war sie nicht die einzige Frau, die in letzter Zeit in Jonathans Schlafzimmer gewesen war. Wer auch immer diesen tollen Kamm vergessen hatte, sie würde zurückkommen. Bald.
Aber bevor das der Fall war, wollte Sherry den Kamm ausprobieren. Sie hatte mit feuchten Haaren geschlafen, und so waren sie lockiger und wilder denn je. Sie griff in die Locken, drehte sie zu einer Krone auf dem Kopf, dann steckte sie den Kamm hinein. Sie wandte sich nach rechts und nach links und bewunderte die Wirkung.
Jonathan öffnete ein Auge, sah eine Frau vor dem Spiegel, und einen Moment lang glaubte er, zurück in die Zeit versetzt worden zu sein, als er noch verheiratet war. Doch die Frau war nicht Rita, sondern Sherry, seine Krankenschwester.
Erinnerungen an die vergangene Nacht kehrten in sein Bewusstsein zurück, und er unterdrückte ein Stöhnen. Was hatte er nur getan?
Natürlich konnte er sich ganz genau erinnern. An jedes Detail, jedes Wort, das er benutzt hatte, um Sherry in sein Bett zu bekommen. Aber er sah den Mann, der all das gesagt und getan hatte, wie durch einen Schleier. Und der Mann ähnelte Jonathan nicht im Geringsten.
Hatten Aliens letzte Nacht von seinem Körper Besitz ergriffen? Nicht, dass es ihm keinen Spaß gemacht hätte, mit Sherry zu schlafen. Im Gegenteil, er konnte sich nicht erinnern, Sex jemals so sehr genossen zu haben. Trotz seines Handicaps. Doch er musste den Verstand verloren haben, dass er überhaupt mit ihr geschlafen hatte. Trotz Jeffs Ratschlag. Wie sollte es jetzt weitergehen? Was erwartete sie von ihm? Wie sollte er mit der Situation umgehen? Er hielt eigentlich gar nichts von One-Night-Stands.
Schuld daran war die verdammte Tablette. Sie hatte ihm jegliche Hemmung genommen.
Er beobachtete Sherry, die mit ihren wundervollen Haaren spielte.
Erst nach einem kurzen Moment erkannte er, dass sie Ritas Kamm in die Haare steckte. Ihm war, als würde jemand einen Eimer kaltes Wasser über seinem Kopf ausgießen. Er war plötzlich hellwach und erinnerte sich an all die Gründe, weshalb er sich nie wieder mit einer eitlen Frau einlassen wollte. Er hatte den Kamm absichtlich auf seiner Kommode liegen lassen, damit sie ihn jeden Tag daran erinnerte, welchen Kummer so eine Frau ihm bereitet hatte.
„Was machst du da?“ Die Frage kam schärfer als beabsichtigt.
Sherry wirbelte herum. „Ich …“
„Leg den Kamm bitte sofort wieder zurück.“
Sherry riss den Kamm aus den Haaren und legte ihn auf die Kommode. Mit eingezogenem Kopf floh sie schweigend aus Jonathans Zimmer.
„Gut gemacht, Hardison“, murmelte er vor sich hin. Er hatte Sherry zum Weinen gebracht. Zum zweiten Mal.
6. KAPITEL
Sherry blieb mindestens zwanzig Minuten unter der Dusche, um sich zu beruhigen. Sie hatte überreagiert. Jonathan hatte sie lediglich darum gebeten, den Kamm wieder auf die Kommode zu legen. Er hatte nicht gesagt, sie solle verschwinden, seine Sachen niemals anfassen, ihn allein lassen und vergessen, dass sie miteinander geschlafen hatten.
Aber sein Tonfall hatte Sherry aus der Fassung gebracht. Es war nicht die liebevolle Stimme eines Lovers gewesen. Nein, er war sauer auf sie. Wahrscheinlich hätte sie auch nicht seinen Bademantel anziehen dürfen, aber sie konnte schlecht nackt durchs Haus laufen. Sie würde den Bademantel waschen, bügeln und dann bei erster Gelegenheit zurück in den Schrank hängen.
Warum passierte ihr das immer wieder? Warum ging sie mit einem Mann ins Bett, den sie eigentlich gar nicht kannte, und gab sich ihm hemmungslos hin? Warum träumte sie von einer gemeinsamen Zukunft, obwohl sie genau wusste, dass die Männer nur Sex wollten?
Warum konnte sie sich damit nicht zufriedengeben? Der Sex mit Jonathan war fantastisch gewesen. Eine wundervolle Erfahrung. Warum konnte sie die Nacht nicht als etwas Einzigartiges akzeptieren, in guter Erinnerung behalten und weitermachen? Aber nein, sie
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