COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
musste unbedingt Gefühle mit ins Spiel bringen.
Wenn sie packen und abreisen könnte, würde sie es tun. Aber Jonathan war immer noch ihr Patient. Hinzu kam, dass Kristin bald nach Hause kommen und ihre Hilfe brauchen würde. Sie konnte die Hardisons nicht mit gutem Gewissen verlassen. So gern sie es auch wollte.
Bis Pete und Sally zurückkamen, musste sie noch ausharren. Irgendwie würde sie es schon schaffen.
Nach der Dusche wurde sie mit dem Problem konfrontiert, was sie anziehen sollte. Ehrlich gesagt, hatte es ihr nicht gefallen, als graue Maus herumzulaufen. Doch wenn sie sich wie üblich stylte, würde Jonathan denken, dass es seinetwegen war.
Sie wählte enge schwarze Jeans und einen Pullover mit Zebramuster, der zwar weit ausgeschnitten war, aber nicht provozierend viel zeigte, vor allem nicht, wenn sie wieder einen Sport-BH trug. Dazu suchte sie ein Paar schwarze Clogs aus Leder aus. Sie bändigte ihre Haare und schminkte sich. Dezenter als üblich, aber nicht unsichtbar.
Zufrieden betrachtete sie das Ergebnis. Sie war absolut keine graue Maus.
Als sie das Zimmer verließ, stieg ihr ein köstlicher Duft in die Nase. Sie blickte auf ihre Uhr und stellte fest, dass es schon spät war. Als sie die Küche betrat, sah sie Jonathan, der gerade eine goldbraune Waffel aus dem Waffeleisen nahm.
„Jonathan!“, rief sie. „Was machst du … du sollst doch nicht …“
„Es bringt mich nicht um, wenn ich ein paar Minuten auf den Beinen bin“, sagte er ruhig. „Sam liebt meine Waffeln.“
Sherry wusste nicht, wie sie mit dieser häuslichen Szene umgehen sollte. Sie passte so gar nicht zu dem, was vor wenigen Minuten passiert war.
„Ich hole Sam“, sagte sie. Die ganze Situation war so merkwürdig und unwirklich. Es hatte den Anschein, als versuchte Jonathan, die letzte Nacht mit allen Mitteln zu verdrängen.
Er griff nach ihrer Hand, als Sherry an ihm vorbeigehen wollte. „Sam kommt gleich. Wenn es Waffeln gibt, beeilt er sich immer. Du setzt dich jetzt hin und lässt dich zur Abwechslung mal von mir bedienen.“
„Aber das ist nicht …“
„Setz dich.“
Sie nahm Platz.
„Wie magst du deine Waffel? Mit allem? Sirup? Erdbeeren? Sahne?“
„Ja.“ Seit Jahren hatte sie keine Waffeln gegessen.
„Dann lass mich machen.“
Er war wirklich sehr liebenswürdig zu ihr. Als Trost dafür, dass er keine Beziehung mit ihr wollte? Schöner Trost.
Sam kam in die Küche. Das Hemd hing ihm aus der Hose, die Schuhe waren offen. „Für mich eine Waffel mit allem, außer Nüssen“, sagte er.
„Wie heißt das Zauberwort?“
„Bitte.“
„Sofort.“ Jonathan machte sich an die Arbeit. Da auch der Kaffee schon gekocht war, konnte Sherry nichts weiter tun, als zwei Tassen einzuschenken und für Sam ein Glas Milch zu holen.
„Lasst es euch schmecken“, sagte Jonathan und setzte sich mit an den Tisch. Sherry nahm ihre Gabel und wollte anfangen. In dem Moment sah sie, dass die Sahne in Form eines Herzens auf die Waffel gesprüht war.
Verwirrt blickte sie auf Sams Waffel. Kein Herz.
Sherry wurde ganz warm. Jonathan entschuldigte sich auf seine Art bei ihr für sein ruppiges Benehmen. Die Geste war so lieb, dass ihr die Tränen in die Augen traten. Sie blinzelte, bevor es jemand bemerkte.
„He, wo ist mein Herz?“ , fragte Sam.
„Wie bitte?“ Jonathan sah auf Sams Waffel, dann auf Sherrys. „Oh, tut mir leid. Ich habe sie vertauscht.“ Er wechselte schnell die Teller, dann sagte er verlegen: „Die Kinder bekommen immer ein Herz auf die Waffel.“
Sherry spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Sie war so dumm. Natürlich war das Herz nicht für sie gedacht.
„Beeil dich ein bisschen“, sagte Jonathan zu seinem Sohn. „Der Bus kommt gleich.“
Sam stopfte sich den Rest in den Mund und sprang dann auf. „Ich hole meinen Rucksack.“
Sherry wünschte, sie könnte auch so einfach verschwinden wie Sam.
„Möchtest du noch eine?“, fragte Jonathan.
„Nein, danke. Aber sie war sehr lecker.“ Sie stand auf, räumte den Tisch ab, spülte das Geschirr und fegte schließlich noch die Krümel weg, die auf den Boden gefallen waren.
Jonathan beobachtete sie amüsiert. „Das machst du sehr gut, aber du kannst jetzt aufhören. Die Putzfrau kommt gleich.“
„Das hättest du mir auch vor fünf Minuten sagen können.“ Sherry stellte den Besen weg. „Was macht dein Bein? Ich möchte es mir ansehen.“
„Alles okay. Kein Kribbeln in den Zehen, kein Fieber, kein Schwindelgefühl. Du
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