COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
danach gesehnt, dich bei mir zu haben. Dieses kleine Bündel, das ich damals ganz kurz in den Armen hielt, ich hatte solche Angst um dich …“ Die Worte sprudelten aus ihr heraus. Zwölf Jahre Trauer und Scham und Gewissensbisse. Sie hielt erst inne, als die Tränen ihr den Hals zuschnürten.
Brandon sagte nichts. Er sah sie nicht einmal an.
Sie tupfte sich die Augen mit einem Papiertuch ab. „Möchtest du irgendetwas sagen?“, fragte sie.
Er sah sich um, und einen Moment glaubte sie, er würde sich ihr öffnen. Doch dann kehrte der schon vertraute zynische Blick in seine Augen zurück. „Was kann man hier tun?“
Okay, er wollte also nicht über irgendetwas Persönliches sprechen.
„Es gibt viele Dinge, die man auf einer Ranch tun kann. Möchtest du die Pferde und Rinder sehen?“
Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Meinetwegen.“ Doch hinter den Brillengläsern entdeckte sie eine Spur von Interesse.
„Ich sage Jonathan Bescheid, wohin wir gehen.“
7. KAPITEL
Sherry verbrachte die nächsten Stunden damit, Gemeinsamkeiten mit ihrem Sohn zu finden. Chuck reagierte jedoch nur mit Ablehnung und Desinteresse. Er schmollte und warf ihr feindselige Blicke zu, bis sie zurück zum Haus gingen und er den roten Firebird entdeckte. „Wem gehört der Wagen?“
„Mir.“ Sherry war stolz darauf. Sie hatte ihn gebraucht gekauft, aber sie hegte und pflegte ihn, sodass er wie neu aussah.
„Cool. Darf ich mal fahren?“
„In drei oder vier Jahren.“
„Ich kann fahren. Oleta lässt mich fahren. Sie schickt mich immer zum Supermarkt.“
Um Gottes willen! Mit dieser Pflegemutter musste etwas passieren. „Lass uns zurück zum Haus. Ich muss mich um das Abendessen kümmern. Mr. Hardisons Großvater und seine Frau kommen heute aus dem Urlaub zurück, und ich habe ein Festessen versprochen.“
„Was gibt es?“
„Kotelett und Kartoffelbrei und grüne Bohnen und Brötchen. Zum Nachtisch gibt es Kuchen.“
„Oh.“
„Magst du kein Kotelett?“
„Pizza ist mir lieber.“
„Vielleicht morgen.“
„Ja, bevor du mich rauswirfst.“
„Chuck, so gern ich dich hierbehalten würde, es geht nicht.“
„Warum nicht?“
„Es gibt Gesetze.“
„Aber du bist meine Mutter.“
„Nach dem Gesetz habe ich keinen Anspruch mehr auf dich. Ich habe Papiere unterzeichnet …“
Er hörte ihr schon nicht mehr zu, sondern rannte zum Haus, riss die Tür auf und knallte sie dann hinter sich zu.
Sherry hatte keine Chance, Chuck zu erklären, dass sie alles tun wollte, um im Leben ihres Sohnes eine Rolle zu spielen. Doch dazu brauchte sie Zeit, denn vorher mussten noch viele Dinge geklärt werden. Sie wollte Chuck auf keinen Fall etwas versprechen, was sie später vielleicht nicht halten konnte. Der Junge hatte in seinem kurzen Leben schon zu viele Enttäuschungen erleiden müssen.
Jonathan hörte das Knallen der Haustür. Er ließ Kristin mit ihrem Computerspiel allein und ging hinaus, um zu sehen, was los war. Er fand Chuck im Wohnzimmer. Der Junge saß auf dem Sofa und trat mit dem Fuß gegen den Tisch.
„Chuck, in diesem Haus wird weder mit Türen geknallt noch gegen Tische getreten.“
„Was wollen Sie? Sie haben mir überhaupt nichts zu sagen.“
„Ich habe dich eingeladen, in meinem Haus zu bleiben. Aber dann erwarte ich auch, dass du die Regeln akzeptierst, die hier gelten. Wenn nicht, kannst du wieder gehen.“
„Ich will ja weg. Am liebsten wäre ich überhaupt nicht gekommen.“ Erneut trat er heftig gegen den Tisch.
Jonathan wurde wütend. „Wenn du nicht endlich damit aufhörst, verbringst du den Rest des Abends in deinem Zimmer.“
„Ich habe kein Zimmer.“
„Du bekommst eins. Eine dunkle, feuchte Dachkammer.“
Chuck machte große Augen und hörte auf, gegen den Tisch zu treten.
Jonathan bemerkte, dass der Junge ihn offensichtlich ernst nahm. Vielleicht war es in seiner Welt nicht unwahrscheinlich, in eine dunkle Dachkammer gesperrt zu werden.
„Muss ich das Zimmer mit jemandem teilen?“, fragte Chuck ernst.
Jonathan bedauerte schon seine Bemerkung über die Dachkammer. Er lächelte entschuldigend. „Du kommst nicht in die Dachkammer. Du schläfst bei Sam, meinem Sohn. Er hat ein Etagenbett in seinem Zimmer.“
„Cool. Darf ich oben schlafen?“
„Das musst du mit Sam aushandeln, aber ich glaube, er ist einverstanden.“
Einen Moment später betrat Sherry mit gerötetem Gesicht das Haus. „Chuck, bitte renn nicht einfach so vor mir davon.“
„Der Cowboy hat
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