COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
Geldes.
„Ich mache dir einen Vorschlag“, sagte sie. „Ich rufe deine Pflegemutter an und frage sie, ob du über Nacht hierbleiben kannst.“
Er blickte sie zweifelnd an. „Ich weiß nicht …“
„Sam, der Sohn von Mr. Hardison, hat ein Pferd. Vielleicht lässt er dich mal reiten“, versuchte Sherry ihn zu beschwatzen.
„Wie alt ist der Junge?“
„Acht. Dritte Klasse.“
Chuck schnaubte, ein Geräusch, das Sherry langsam leider vertraut wurde. „Keine Lust. Aber vielleicht lässt er mich an den Computer.“
„Da muss ich Mr. Hardison fragen. Ich muss ihn sowieso erst fragen, ob du bleiben kannst. Aber ich bin sicher, dass er zustimmt. Er ist sehr nett. Wenn nicht, dann übernachten wir woanders. Einverstanden?“
„Frag ihn zuerst.“
„Okay.“ Sherry stand auf und ging zu Jonathan ins Wohnzimmer.
„Hättest du etwas dagegen, wenn Chuck die Nacht hier verbringen würde?“
„Was sagen seine Eltern dazu?“
„Das muss ich noch klären. Ich wollte nur erst mit dir sprechen.“
Er nickte. „Meinetwegen.“ Dann drehte er sich wieder zu Kristin, die am Computer ein Spiel spielte.
Bildete sie es sich ein, oder verhielt Jonathan sich ihr gegenüber kühl? Sicher, die Situation war schwierig. Verurteilte er sie, weil sie ein uneheliches Kind hatte? Wahrscheinlich. Für ihn schien es nur schwarz und weiß, richtig und falsch zu geben, ganz oder gar nicht. Aber sie hatte den Fehler vor vielen Jahren gemacht und daraus gelernt. Das musste er doch sehen.
Sie kehrte in die Küche zurück und überraschte Chuck dabei, wie er in die Schränke sah.
„Wenn du noch hungrig bist, mach ich dir etwas“, sagte sie. „Möchtest du Plätzchen?“
„Gekaufte oder selbst gebackene?“
„Gekaufte.“ Sie gab ihm eine Handvoll Schokoladenplätzchen. „Mr. Hardison hat nichts dagegen, dass du bleibst. Gibst du mir die Telefonnummer von deiner Pflegemutter?“
Er tat es widerstrebend.
Sherry wählte. Eine gehetzt klingende Frau meldete sich. Im Hintergrund hörte Sherry das Geschrei eines Kindes und den Fernseher. „Ich möchte gern mit Oleta sprechen, der Pflegemutter von Chuck Woods.“
„Am Apparat.“
Sherry stellte sich vor und erklärte die Situation. Sie erwartete, dass die Frau erleichtert aufatmen würde, dass Chuck in Sicherheit war. Aber sie sagte nur: „Zu Ihnen ist er also gelaufen.“
„Ich würde ihn gern über Nacht hierbehalten, wenn Sie nichts dagegen haben. Ich kann Ihnen Referenzen angeben – und Sie können jeden hier in der Stadt anrufen und nach Mr. Hardison befragen. Er ist sehr angesehen …“
„Behalten Sie das kleine Monster so lange bei sich, wie Sie wollen“, unterbrach die Frau. „Es ist mir egal.“
Sherry war entsetzt. Offensichtlich hatte Chuck nicht übertrieben.
„Ich bringe ihn morgen nach Hause“, sagte Sherry. Ein Tag war ihrer Meinung nach genug für ihr erstes Treffen mit Chuck. Sie wollte ihn nicht zu sehr bestürmen. Außerdem hatte er keine frische Kleidung dabei. „Sie können ihn auch hier abholen, wenn Ihnen das lieber ist.“
„Abholen? Der Kerl ist allein dorthin gekommen, dann kommt er auch allein nach Hause.“ Mit diesen Worten legte sie auf.
„Hab ich dir doch gesagt. Ich könnte vier Wochen weg sein, und es wäre ihr egal.“
Sherry fühlte sich unbehaglich. Sie brauchte unbedingt einen Rat. „Vielleicht sollte ich deine Sozialarbeiterin anrufen.“
„Vergiss es“, sagte Chuck. „Sie schickt mich sofort zurück zu Oleta. Oder schlimmer noch, ins Kinderheim.“
„Das lasse ich auf keinen Fall zu.“
„Dann warte noch.“ Chuck sah sie flehend an. Das erste Zeichen von Verletzlichkeit, das er ihr zeigte. „Wenn es spät genug ist, kann ich vielleicht bis morgen hierbleiben.“
Sherry war klar, dass sie die Sozialarbeiterin eigentlich sofort benachrichtigen müsste. Aber konnte eine kleine Zeitverzögerung wirklich schaden?
Chuck nahm ihre Unentschlossenheit als Nein. „Verdammt, du willst mich auch nicht.“
„Chuck! Das sagt man nicht!“
„Du hast mich nie gewollt. Warum sollte es jetzt anders sein?“
„Das stimmt nicht“, sagte Sherry aufgewühlt.
„Warum hast du mich dann weggegeben?“
Sie seufzte. „Es war keine leichte Entscheidung. Ich hatte niemanden, an den ich mich hätte wenden können. Damals war ich total allein und dachte, ich könnte dir keine gute Mutter sein. Ich wollte mehr für dich, ein besseres Leben … aber ich habe nie aufgehört, dich zu lieben. Tag und Nacht habe ich mich
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