COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
zwar fortgeschritten, aber er konnte auf keinen Fall zurücklaufen. Das Haus lag mindestens eine Viertelmeile entfernt.
„Du wartest hier, und ich hole den Wagen“, bot sie an.
„Ich schaffe es“, erwiderte er stur.
Die Lösung des Problems stand vor der Scheune. Anne und Charlie hatten den Geländewagen für sie stehen lassen.
„Das war sehr umsichtig von ihnen“, sagte Sherry, als sie auf den Fahrersitz kletterte. „Zum Dank werde ich ihnen einen Kuchen backen.“ Es war leichter, Small Talk zu betreiben, als darüber zu sprechen, was gerade geschehen war.
Insgeheim hatte sie sich geschworen, dass Sex mit Jonathan nichts ändern würde. Und doch war alles anders. Sie konnte sich kaum noch erinnern, warum sie überhaupt jemals wütend auf ihn gewesen war. Sie konnte sich nur noch an seine zärtlichen Berührungen erinnern, die Art, wie er versucht hatte, sie vor der Kälte zu schützen, und wie er sie hinterher lange in den Armen gehalten hatte.
„Du hast sicherlich Hunger“, sagte er. „Wenn wir zu Hause sind, werde ich dir ein Omelett machen.“
„Ich habe keinen Hunger, Jonathan. Außerdem will ich nicht, dass du noch länger auf den Beinen bist.“
„Ja, Schwester.“
„Ich hasse es, wenn ich so genannt werde“, warnte sie.
„Aber du bist wirklich eine wundervolle Krankenschwester. Ich habe Jeff und meinem Vater gesagt, dass du hervorragend in ihre Praxis passen würdest.“
„Jonathan!“
„Ich werde dich nicht drängen. Das habe ich dir versprochen, und daran halte ich mich.“
Einen Moment lang schwiegen sie beide.
„Ich werde Anne bitten, mir bei der Adoption von Charlie zu helfen“, brach Sherry schließlich das Schweigen.
„Ich weiß. Von deinem Gespräch mit Charlie habe ich den Rest mitbekommen. Es ist eine wichtige und schwere Entscheidung. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sag es bitte.“
„Dadurch ändert sich mein ganzes Leben.“
„Genauso habe ich empfunden, als Sam geboren wurde. Aber du wirst sehen, du bist stärker, als du dir im Moment vorstellen kannst.“
„Ich mache mir keine Sorgen um mich, sondern eher um Charlie. Es wird nicht einfach für ihn werden, und ich möchte ihm so wenig Probleme wie möglich bereiten.“
Sein Gefühl hatte ihn also nicht getäuscht. Sie würde ihn verlassen. „Ich habe verstanden, Sherry. Für Charlie wird es schwierig genug sein, mit einer neuen Mutter und einem neuen Zuhause fertig zu werden. Wenn jetzt auch noch ein Freund und seine Kinder dazukommen, ganz zu schweigen von einer Wochenend-Beziehung, wäre es zu viel für ihn. Vor allem, wenn wir beide noch damit beschäftigt sind, herauszufinden, wie alles klappen kann.“
„Dann verstehst du mich also?“
„Ich verstehe dich, aber ich denke anders darüber. Wir sollten nicht wegwerfen, was wir haben. Außerdem wäre es bestimmt nicht schlecht, wenn Charlie häufiger auf dem Land wäre – vielleicht sogar ständig. Es tut ihm gut.“
„Vielleicht … irgendwann. Wenn alles geregelt ist und ich mein Leben im Griff habe.“
Nach einer kurzen Pause fragte Jonathan: „Wann reist du ab?“
„Heute Abend fahre ich zurück zum Camp. Und am Sonntag nach Dallas.“
So bald schon. Er spürte, wie Sherry ihm entglitt und er nichts dagegen tun konnte. Es war wie eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet das, was er von ihr erwartete – nämlich, dass sie Verantwortung für ihren Sohn übernahm –, der Grund war, der sie auseinanderbrachte.
Am Sonntag löste sich das Camp auf. Die Kinder wurden in Minibussen nach Hause gebracht. Einige der jüngeren weinten beim Abschied.
Charlie wurde von Carla abgeholt, die ihn zu seiner neuen Pflegefamilie bringen wollte. Er schien nicht begeistert.
„Werde ich dich jemals wiedersehen?“, fragte er Sherry total ernst.
„Natürlich! Anne arbeitet schon an der Adoption, und nächsten Sonntag darfst du mich besuchen.“
„Okay.“ Er schüttelte Wade die Hand. „Danke, Wade. Ich hatte wirklich eine tolle Zeit hier.“
„Es hat mir auch viel Spaß gemacht. Du kannst jederzeit mit Sherry hierherkommen, wenn du mal reiten willst.“
Sherry lächelte ihn dankbar an. Dieses Angebot hatte er den anderen Campern nicht gemacht. Die Hardisons waren ihr und Charlie gegenüber wirklich sehr großzügig.
Als alle Kinder abgereist waren, wurde es Zeit, dass auch Sherry sich auf den Weg machte. Einerseits wünschte sie, Jonathan würde kommen und sich von ihr verabschieden, andererseits war sie froh, dass er es nicht
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