COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
Lächeln jagte ihr Schauer über den Rücken. Hastig trank sie noch einen Schluck, damit er nichts merkte.
„Schmeckt es?“, fragte er.
Rita zuckte bloß mit den Schultern und trank erneut. Je vorsichtiger sie sich auf Intimitäten einließ, desto leichter konnte sie sich wieder zurückziehen.
Die Frage war nur, ob sie sich überhaupt zurückziehen wollte. Und genau das wusste sie nicht.
Eine Stoffserviette aus dem Korb benützte sie als Platzdecke und sah sich den Inhalt genauer an. Doch ihr Magen rebellierte. Kaviar um zehn Uhr?
Sie hatte heute Morgen zwar nur hastig Kaffee getrunken und einen Toast gegessen, aber im Moment reizte sie nichts. Um wenigstens irgendetwas zu essen, brach sie ein Stück von dem Baguette ab.
„Riecht gut“, stellte Colby mit einem Blick auf kleine Truthahnwürstchen fest, „aber das ist kaum etwas für einen Mann.“ Kopfschüttelnd betrachtete er das Gläschen mit Kaviar. „Der Verkäufer hat mir den Korb zwar empfohlen, aber vielleicht hätte ich die Zutaten doch lieber selbst aussuchen sollen.“
Da sie texanisch-mexikanisches Essen bevorzugte, gab sie ihm insgeheim recht, doch nicht die Zusammenstellung der Speisen war ihr Problem. Colby war es.
Durch die Arbeit im Freien war seine Haut leicht gebräunt. Das hob seine klaren braunen Augen wunderbar hervor. Das Haar war im Nacken lang und fiel ihm wie früher auch heute noch in die Stirn. Er war ihr vertraut und doch ein Fremder, den sie näher kennenlernen wollte.
Bevor sie sich mit ihm auf etwas einließ, wollte sie mehr über den Grund seines Aufenthalts in Chicago erfahren. Er wurde bedroht, und da sie mit ihm zu tun hatte, schwebte vielleicht auch sie in Gefahr. Daher hatte sie ein Recht auf genauere Informationen.
„Also, Ri … ich meine Rita“, sagte er lächelnd, „meinst du, wir können Freunde bleiben?“
„Aber natürlich“, entgegnete sie lässig, um ihr verwundbares Herz zu schützen. „Du musst nur auf diese echt texanische Begrüßung oder Verabschiedung verzichten, wenn du mich besuchst.“
„Freunde begrüßen sich aber, und manchmal müssen sie sich auch verabschieden, ob sie es wollen oder nicht. Was ist daran verkehrt?“
Mit dieser Unschuldsmiene konnte er sie nicht täuschen. „Wenn es nur um Freundschaft geht, ist daran nichts verkehrt. Ich glaube aber, dass mehr dahintersteckt.“
„Ich will bloß dein Freund sein“, beteuerte er und schenkte sich Saft ein.
„Ach ja? Der Kuss am Abend hat etwas anderes angedeutet.“
Rita reagierte auf seine scherzhaften Bemerkungen, wie er das vorhergesehen hatte. Das erinnerte ihn an frühere Zeiten in Sunrise. Trotzdem mochte er die neue Rita mehr, als für ihn gut war.
„Ich würde nichts machen, das du nicht willst“, versicherte er und hielt sein Verlangen nach ihr im Zaum. „Ich will aufrichtig, dass wir Freunde sind.“
Sie biss sich auf die Unterlippe. Auch das kannte er bei ihr. Wenn er sich nicht sehr täuschte, wollte sie mehr als Freundschaft – nämlich ihn. Lächelnd hielt er ihr eine Weintraube an die Lippen. „Koste. Vielleicht fühlst du dich dann besser. Obwohl ich noch eine andere Idee habe“, fügte er hinzu und schob ihr die Weintraube zwischen die Lippen.
Er nahm ihr das Glas aus der Hand und zeigte ihr, was für eine Idee er hatte – einen Kuss. Wenn das seine Vorstellung von Freundschaft war, sollte es ihr sehr recht sein. Seit er ihr eine gute Nacht gewünscht hatte, ohne sie zu küssen, sehnte sie sich verzweifelt nach ihm.
Genau wie am Abend schlang sie ihm die Arme um den Nacken und kam ihm entgegen. Diesmal enttäuschte er sie nicht. Kraftvoll legte er die Arme um sie, zog sie auf seinen Schoß und lehnte sich an die Wand.
„Das ist wirklich viel besser als streiten“, flüsterte er an ihren Lippen und küsste sie auf den Hals.
Rita überließ sich dem lustvollen Wohlbehagen, das er in ihr erzeugte, bis sie Stimmen vor der Tür hörte. Sie war nicht in ihrer Wohnung, sondern im Büro, und jederzeit konnte jemand das Schild missachten und hereinkommen – womöglich sogar ihr Chef Tom Eldridge.
Seufzend drückte sie den Kopf an Colbys Schulter und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Es gab nämlich noch ein Problem. Der Weg, der zur höchsten Intimität führte, war schöner als erwartet. Doch sie war unverändert entschlossen, ihn nicht zu betreten – noch nicht.
Colby hatte klar ausgesprochen, dass er ihr Freund sein wollte und sich nicht lange in Chicago aufhalten würde. Also kam er für sie
Weitere Kostenlose Bücher