COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)

Der meiste Schnee war bereits geschmolzen, der Rest weggeräumt worden.
    Viele Attraktionen waren zwar geschlossen, aber überall hing Weihnachtsdekoration, und aus den Lautsprechern erklangen Weihnachtslieder.
    „Da mein Frühstück ausgefallen ist“, sagte er zu Rita, „würde ich gern etwas essen, bevor wir uns unterhalten.“
    „Du lieber Himmel, Colby!“, antwortete sie ungeduldig und ging rasch weiter. „Du hättest ja auch den Korb mitnehmen können.“
    „Ein hart arbeitender Mann braucht mehr als hart gekochte Eier, Kaviar und Käse.“
    „Ein hart arbeitender Mann?“, fragte sie kopfschüttelnd.
    „Mit vollem Magen kann ich besser denken.“ Er zeigte auf einen kleinen Schnellimbiss. „Ich hätte nichts gegen ein Sandwich mit Fleisch und Käse, Fritten und ein Bier, aber wenn du nicht willst …“
    „Ich will wirklich nicht! Wie schon gesagt, viel wichtiger ist, was da läuft.“
    Er seufzte. „Dann muss ich wohl warten.“
    Rita störte sich nicht an seiner enttäuschten Miene und zog ihn zu den Leuten, die sich vor dem IMAX-Kino angestellt hatten. „Was hältst du davon?“
    „Nicht viel. In einem Kino soll man nicht reden. Weißt du nichts anderes?“
    „Lass mich überlegen.“ Sie ging weiter. „Es muss doch einen Ort geben, an dem wir ungestört sind.“ Sie bahnte sich einen Weg durch eine Gruppe, die ein Fast-Food-Restaurant ansteuerte. „Und es sollte schon die Mühe wert sein, die wir uns gemacht haben.“
    „Rita“, drängte er und sah sehnsüchtig zum Eingang des Hamburger-Restaurants. „Wer sollte mir denn da drinnen etwas tun?“
    „Zum Beispiel die beiden Männer, die dich bereits verfolgt haben“, erwiderte sie. „Ich bin kein Texas Ranger, aber auch mir ist klar, dass die beiden zwei und zwei zusammenzählen können. Also wissen sie, dass wir uns kennen. Schließlich sind wir ja auch in Hortons Fernsehshow aufgetreten.“
    „Und worauf willst du hinaus?“, fragte er. Wie war er überhaupt auf die Idee gekommen, in einer Fernsehsendung aufzutreten?
    „Ganz einfach. Diese Leute müssen nur mir folgen, um dich zu finden.“
    Von Anfang an hätte er daran denken sollen, dass er Rita durch seinen Besuch in Gefahr brachte. In der Fernsehshow hatte er allen zeigen wollen, dass er nichts weiter war als ein Freund, der sich zufällig in Chicago aufhielt. Wer weiß, ob das geklappt hatte.
    Rita sah sich forschend nach allen Seiten um, während der Wind mit ihrem Haar spielte. Colby unterdrückte sein Verlangen und folgte ihrem Beispiel, sah aber nichts Verdächtiges.
    Vielleicht beruhigte es sie, wenn sie doch mehr über seine Aufgabe in Chicago erfuhr. Anstatt an Essen zu denken, sollte er ihr alles erzählen, damit sie zumindest informiert war.
    Auf einem Minigolf-Platz trotzten einige Spieler der Kälte. „Komm, Ri, wie wäre es damit?“
    „Golf?“, fragte sie ungläubig. „Wie sollen wir ernsthaft miteinander reden, wenn wir hinter einem Golfball herjagen?“
    „Die Leute auf dem Platz bewegen sich“, erklärte er. „Und zu meiner Taktik gehört es, dass man sich bewegt. Ein bewegliches Ziel trifft man nicht so leicht.“
    „Toll“, murmelte sie. „Genau das wollte ich schon immer werden – ein bewegliches Ziel.“ Sie sah sich nach einer anderen Möglichkeit um. „Ich weiß etwas. Das Karussell.“
    „Das ist auch nicht besser als der Golfplatz“, wandte er ein. „Und auf dem Platz würde ich wenigstens mit beiden Beinen auf der Erde stehen.“
    „Komm schon“, drängte sie. „Auf dem Karussell sind wir ganz sicher, weil wir uns ständig bewegen.“
    „Karussells sind nur etwas für Kinder“, wandte er ein und blickte sehnsüchtig zu dem Golfplatz.
    „Das stimmt nicht“, wehrte sie ab. „Ich fahre auch leidenschaftlich gern damit. Jetzt kommt es nur darauf an, ob es geöffnet hat. Dort sucht uns bestimmt niemand. „Vielleicht kann ich sogar einen Messingring greifen“, fügte sie hinzu und schob ihn einfach weiter.
    Sie wirkte so begeistert, dass Colby ihr etwas verschwieg. Wie sie große Höhen scheute, mied er es, im Kreis zu fahren. Das galt besonders mit leerem Magen. „Wird dir denn von der Bewegung nicht übel?“, fragte er sicherheitshalber.
    „Dir denn?“
    „Ja, aber wenn es dich freut, mache ich mit“, versprach er, als sie ihn sofort besorgt ansah.
    „Um dir zu beweisen, dass ich Herz habe“, bot sie an, „kaufe ich dir gleich hinterher einen Hot Dog, damit du bis zum Mittagessen durchhältst. Vorher musst du mir aber ganz