Collection Baccara Band 0267
denn sie fühlte sich ausgesprochen wohl in ihrem Körper. Sie mochte ihre Figur.
Es nervte sie nur, wenn jemand meinte, er könnte ihren Charakter nach ihrem Äußeren beurteilen. Einige Leute gingen ja wohl glatt davon aus, dass vollbusige Frauen ganz wild drauf waren, mit jedem beliebigen Kerl ins Bett zu hüpfen. Diese Vorurteile waren so dämlich. So unverschämt. Aber über das leidige Thema wollte Carlene gar nicht mehr nachdenken. Wozu auch? Sie war selbstbewusst genug, um das Getratsche dummer Mitmenschen zu ignorieren.
Und jetzt wurde es Zeit, endlich mal den Mund aufzumachen. Sonst hielt dieser Mann sie noch für unhöflich. Dann bekam sie den Job auf keinen Fall. „Guten Tag“, begann sie lächelnd. „Mein Name ist Carlene Daniels. Ich habe mich gestern telefonisch auf Ihre Anzeige gemeldet und möchte mich hier als Haushälterin bewerben.“
„Win Garrison“, brummelte er, ohne ihr Lächeln zu erwidern. „Hab ’ne ältere Person erwartet.“
„Ich auch.“ In der Tat. Sie hatte sich den Besitzer der Bar G Ranch als grauhaarigen Herrn vorgestellt, denn er galt als der erfolgreichste Pferdezüchter diesseits der Rocky Mountains. Solch ein Unternehmen baute man nicht in wenigen Jahren auf. Win Garrison schien jedoch um die dreißig zu sein.
Ohne auf ihren Kommentar einzugehen, drehte er sich um und marschierte ins Haus. Nettes Benehmen. Erwartete er, dass sie ihm unaufgefordert folgte? Anscheinend.
Und hinter ihm herzulaufen hatte durchaus seinen Reiz, wie sie schnell feststellte. So konnte sie Win ungeniert betrachten. Sein volles leicht welliges Haar ging bis zum Kragen seines dunkelblauen T-Shirts. Das spannte sich über seinem muskulösen Oberkörper. Und seine langen Beine steckten in verwaschenen Jeans, deren weicher Stoff sich bei jedem Schritt an seinen festen Po schmiegte. Carlene schaffte es einfach nicht, den Blick abzuwenden.
Oh, dieser Mann war viel zu attraktiv, um ihr Arbeitgeber sein zu können. Viel zu sexy. Der würde ihr schlaflose Nächte ohne Ende bereiten. Sie sollte lieber gleich kehrtmachen und sich um einen anderen Job bemühen.
Wo blieb eigentlich Mrs. Garrison? Warum übernahm ihr Mann das Gespräch mit der zukünftigen Haushälterin?
Win führte sie durch die Eingangshalle in einen breiten Flur, der den Innenhof umrundete, wie Carlene sehen konnte, denn die Außenwände bestanden komplett aus Glas. So hatte man einen ungehinderten Blick auf den Patio, in dem es blühte und grünte. Blumenbeete wurden von kleinen Rasenflächen unterbrochen, und in der Mitte stand ein gemauerter Springbrunnen.
„Ihr Garten ist wirklich traumhaft schön“, sagte Carlene bewundernd, als sie durch eine Schiebetür auf die Terrasse traten.
„Danke.“ Win deutete auf einen der schmiedeeisernen Stühle, wartete, bis sie sich gesetzt hatte, und nahm dann ihr gegenüber Platz.
Da er sie nur schweigend anschaute, beschloss Carlene, den Anfang zu machen. Sie räusperte sich. „Mr. Garrison, ich fürchte, ich weiß so gut wie nichts über Sie und Ihre Familie. Ihre frühere Haushälterin hat mir nur verraten, dass gestern ihr letzter Arbeitstag war. Also, wie sieht es aus? Haben Sie Kinder? Und wird Ihre Frau später ein zweites Gespräch mit mir führen?“
Er verschränkte die Arme vor der Brust und blickte sie mit ernster Miene an. „Nein.“
Nein? Nein, was? „Würden Sie das bitte etwas näher erläutern?“, bat Carlene lächelnd.
„Keine Kinder. Keine Ehefrau. Kein weiteres Gespräch.“
Er war nicht verheiratet? Was für eine Überraschung! Schon erstaunlich, dass dieser Traummann noch als Single herumlief. Na ja, das könnte an seiner mürrischen Art liegen. Damit vertrieb er wohl alle Frauen. So gut er aussah – besonders charmant schien er nicht zu sein. Und wenn er bei seinen Dates ebenso mundfaul war wie jetzt …
„Sie möchten mir sicherlich ein paar Fragen stellen“, ermunterte Carlene ihn.
„Nö, machen Sie ruhig weiter“, erwiderte er trocken. „Wo Sie schon mal angefangen haben.“
Verflixt, immer preschte sie vor. Typisch Lehrerin. Sie sollte sich das schnellstens abgewöhnen. Carlene lächelte entschuldigend. „Ja, also … dann könnten wir vielleicht erst einmal die Dinge besprechen, die ich wissen müsste. Ist es erforderlich, dass Ihre Haushälterin auf der Ranch wohnt?“
„Nein.“
Zum Glück. Wenn sie mit einem Junggesellen unter einem Dach wohnte, würden sich die Tratschtanten von Sunshine Springs das Maul über sie zerreißen. „Wie
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