Collection Baccara Band 0267
der Kindheit, und niemand im Ort hatte geahnt, dass aus ihrer Freundschaft Liebe geworden war.
Carlene seufzte. Ein zweites Mal wollte sie nicht in eine so peinliche Situation geraten wie mit Grant. Und heute konnte sie auch gar nicht mehr verstehen, dass sie sich diesem Mann so aufgedrängt hatte. Es war überhaupt nicht ihre Art.
Aber … sie war damals eben sehr einsam und deprimiert gewesen. Sie hatte sich nach Zuwendung und nach Zärtlichkeit gesehnt. Und da sie Grant nicht nur attraktiv fand, sondern auch sehr sympathisch, hatte sie beschlossen, mit ihm zu schlafen.
Wäre Zoe nicht im Spiel gewesen, wäre es auch dazu gekommen. Da war Carlene sich ganz sicher. Und sie hätte nicht vorher gefragt, ob Grant sie jemals heiraten würde. Warum also machte sie solch ein Drama daraus, dass Win Garrison eine Ehe kategorisch ausschloss?
Carlene wechselte in ihr Zimmer und setzte sich auf die Bettkante, während sie überlegte.
Warum weigerte sie sich, mit Win zu schlafen, nur weil er ihr keine gemeinsame Zukunft versprach? Bei Grant Cortez hatte sie keine Sekunde lang an die Zukunft gedacht. Und warum nicht?
Weil sie nie in Gefahr gewesen war, sich in diesen Mann zu verlieben. Also hatte es sie auch nicht interessiert, wie es mit ihnen weiterging. Sie hatte sich nie ausgemalt, mit Grant zu leben. Geschweige denn, Kinder zu haben.
Bei Win verhielt sich das ganz anders. Sie träumte von einer Familie mit ihm – weil sie ihn liebte.
Nur würde ihr Traum nie in Erfüllung gehen. Denn dieser starrsinnige Rancher hatte ja leider beschlossen, sein Leben lang Junggeselle zu bleiben.
Und von ihr wollte er nur Sex. Darum durfte sie nicht mit ihm schlafen. Nein, so verführerisch der Gedanke auch war. Denn noch würde sie Win vergessen können. Wenn sie hier kündigte und einen großen Bogen um die Bar G Ranch machte? Ja, wenn sie sich sehr anstrengte, müsste sie es schaffen. Doch sollte sie auch nur einmal mit Win Garrison schlafen, würde sie ihr Herz für immer an ihn verlieren …
Carlene war so in Gedanken versunken, dass sie das Klopfen erst registrierte, als die Tür aufging und Win ins Zimmer trat.
„Kannst du nicht warten, bis ich dich hereinbitte?“, fuhr sie ihn an. „Es hätte sein können, dass ich mich gerade umziehe.“
Er lächelte amüsiert. „Du bist ja angezogen. Also, entspann dich.“
Empört sprang sie auf. „Das ist nicht der Punkt, und das weißt du. Ich bin deine Angestellte, und ich lege Wert auf meine Privatsphäre.“
„Hör zu, Honey“, bat er sie lächelnd. „Im Moment bist du eine Frau, die mir gewaltig den Kopf verdreht. Ich sehe dich definitiv nicht als meine Angestellte.“
„So? Na, das solltest du vielleicht.“ Carlene verschränkte die Arme vor der Brust. „Damit würdest du mir einen großen Gefallen tun.“
Er schüttelte den Kopf. „Geht nicht. Du bist nicht so gebaut wie meine übrigen Mitarbeiter.“
„Und du solltest wissen, dass ein Boss keine sexistischen Anspielungen machen darf“, konterte sie schroff.
Win seufzte. „Beruhig dich, Carlene. Ich bin nicht hergekommen, um mit dir zu streiten.“
„Und was willst du hier?“
„Dich auf einen Drink einladen.“
8. KAPITEL
„Auf einen Drink?“, fragte Carlene erschrocken. „Du willst, dass ich mich zu dir ins Wohnzimmer setze? Nein, das halte ich für keine gute Idee.“
Aber er. Und sie glaubte hoffentlich nicht, dass er sich so leicht abwimmeln ließ.
Win lächelte. „Warum nicht? Ich hab schon eine Flasche Wein geöffnet. Die wartet auf uns.“ Also, damit müsste er sie doch eigentlich beeindrucken können. Fand es nicht jede Frau romantisch, bei einem Date Wein zu trinken? Ihm selbst war allerdings ein guter Scotch auf Eis lieber.
„Nein, es geht nicht. Wir müssen beide früh aufstehen, und Shelly wird heute Nacht bestimmt wieder aufwachen und Trost brauchen, weil sie ihre Mom vermisst. Ich will nicht riskieren, dass ich die Kleine nicht höre, weil ich mein Hirn mit Alkohol betäubt habe. Und wir hatten gerade ein Eis. Also sehr viel Zucker, den darf man nicht mit Alkohol vermischen, das ist nicht gut. Ganz sicher nicht.“ Carlene sprach so schnell wie der Auktionator auf der jährlichen Kälberversteigerung.
Vielleicht dachte sie ja, bei dem Tempo würde ihm gar nicht auffallen, wie absurd das alles war. Win lachte auf. „Honey, du redest Unsinn. Ein Glas Wein wird dich nicht so betäuben, dass du Shelly nicht hörst, falls sie aufwacht. Und was das Mischen von Alkohol und Zucker
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