Collection Baccara Band 0267
Happen des süßen Zeugs in den Mund. Und da die Kinder dieses Spiel ganz toll fanden, teilte Carlene ihr Eis auch mit ihnen.
Sie ist schon eine erstaunliche Frau, dachte Win lächelnd. So mütterlich Shelly und Jared gegenüber – und sobald sie mich anblickt, ist sie die Verführerin in Person. Das gefiel ihm. Das gefiel ihm sehr.
Kaum hatten sie die Eisbecher geleert, hörte Win jemanden rufen: „Win Garrison. Hey, wir haben uns ja lange nicht gesehen.“
Er blickte auf. „Ah, Cortez. Wie gefällt dir das Eheleben?“
Grants Frau war eine Freundin von Leah, darum wusste Win von der Hochzeit. Er selbst kannte Zoe und Grant Cortez nicht besonders gut. Er war ja bereits siebzehn gewesen, als sie zu Hank Garrison auf die Ranch zogen. Und obwohl Grant im selben Alter war wie er, sie sogar bis zum Ende der Highschool die gleiche Klasse besucht hatten, waren sie sich relativ fremd geblieben. Denn Win hatte damals gar keine Zeit gehabt, Freundschaften zu schließen. Er war jeden Nachmittag in den Pferdestall gerannt, um möglichst viel von Hank zu lernen.
Grant lächelte. „Prima. Ich bin ein glücklicher Mann.“
Ja, daran zweifelte Win nicht. Man sah es Grant deutlich an, wie glücklich er war. Der Mann hatte es gut. Er konnte sicher sein, dass seine Frau ihn nicht nach sechs Monaten verlassen würde, weil sie sich plötzlich mit ihm langweilte. Schließlich war Zoe schon seit der Kindheit mit ihm befreundet. Die beiden kannten sich also gut genug, um vor bösen Überraschungen sicher zu sein.
Bevor Win dazu kam, seine Begleiterin vorzustellen, sagte Grant: „Hi, Carlene. Schön, dich mal wiederzusehen.“
„Hallo, Grant.“
„Ihr beiden kennt euch?“, fragte Win erstaunt.
„Ja, aus dem Dry Gulch“, erklärte sie ruhig.
Win blickte seinen früheren Schulkollegen an. „Carlene arbeitet jetzt bei mir auf der Bar G Ranch. Sie ist meine Haushälterin und eine ganz hervorragende Köchin.“
Grant kommentierte das nicht. Er beugte sich zu Jared und strich ihm durchs Haar. „Hallo, kleiner Kerl. Leah ist deine Mommy, hab ich recht?“
Der Junge duckte den Kopf weg, statt zu antworten, aber Win nickte. „Ja. Sie gehören beide zu meiner Schwester.“
„Ich wusste gar nicht, dass Leah in Sunshine Springs ist. Zoe wird sie bestimmt besuchen wollen, wenn sie das hört.“
„Leah ist nicht hier. Sie hat nur die Kinder für ein paar Tage bei mir gelassen.“
„Ach so. Sag mal, ich weiß nicht, ob du schon davon gehört hast … ich hab vor, die Rinder abzuschaffen und in Zukunft Pferde zu züchten.“
„Ja, das hab ich mitbekommen.“
Leah hatte ihm erzählt, dass Zoe – eine Vegetarierin – nur ungern auf einer Rinderfarm lebte, weil die Tiere ja nun mal geschlachtet wurden. Und um seine Frau glücklich zu machen, baute Grant die gesamte Ranch um.
Einen Moment lang überlegte Win, ob er das Gleiche für Carlene tun würde. Doch er verscheuchte diesen Gedanken schnell wieder. Schließlich hatte er nicht vor zu heiraten. Weder Carlene noch eine andere Frau.
„Wärst du bereit, mir ein paar Tipps zu geben?“, erkundigte sich Grant. „Du bist ja der erfolgreichste Pferdezüchter hier, und es würde mir sehr helfen, wenn ich mir deine Ranch mal ansehen könnte.“
Win nickte. „Ja, klar. Ist gar kein Problem. Kannst jederzeit vorbeikommen.“
„Okay, danke. Also, ich muss jetzt weiter. Ich bin mit Zoe in der Pizzeria verabredet, und ich möchte sie nicht warten lassen.“ Grant winkte den Kindern kurz zu und eilte zum Ausgang.
Carlene nahm eine Serviette, tauchte sie ins Wasser und begann, Shellys Finger abzuwischen. Dann das Gesicht der Kleinen, und anschließend kam Jared an die Reihe. Als auch er wieder sauber war, meinte sie: „Wir sollten zur Ranch fahren. Die beiden sind müde, sie müssen ins Bett.“
Vorbei war’s mit der heiteren Stimmung am Tisch. Von einem Moment zum anderen. Carlene lächelte nicht mehr. Nein, sie wich sogar seinem Blick aus, und Win fragte sich, warum. Bedauerte sie es vielleicht, vorhin so kess gewesen zu sein? Tat es ihr etwa schon leid, mit ihm geflirtet zu haben? Schade, es hätte heute Abend gern so weitergehen können.
Aber so waren sie nun mal, die Frauen. Launisch und unberechenbar.
Carlene deckte Shelly sorgfältig zu und küsste sie auf die Wange. „Gute Nacht, Süße. Schlaf gut.“
Die Kleine lächelte müde. „Gute Nacht.“
Ihr fielen die Augen zu, bevor Carlene sich vom Bettrand erhoben hatte. Und auch Jared war bereits eingeschlafen,
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