COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
den Talisman, sondern auch Mack für immer verloren hatte.
„Bist du denn sicher, dass es zwischen euch aus ist?“, fragte Hildegard. „Vielleicht braucht er nur etwas Zeit, um nachzudenken.“
„Es ist aus“, erwiderte sie traurig.
„Das tut mir furchtbar leid für dich. Und wie schade, dass du dein Amulett verloren hast. Deine Mutter hatte einen Zettel für dich hineingelegt. Für den Fall, dass du in Schwierigkeiten gerätst.“
„Hineingelegt?“
„Ja, es ist hohl. Unten gibt’s einen kleinen Stöpsel.“
„Den habe ich nicht gesehen. Was stand denn auf dem Zettel?“
„Weiß ich nicht. Die Nachricht war für dich. Wir haben sie nicht gelesen.“
Nun hatte Cammie Jo einen weiteren Grund, um deprimiert zu sein. Sie würde niemals die letzten Worte ihrer Mutter lesen können.
„Ach, Tante Hildegard, was soll ich nur tun?“
„Komm nach Hause. Wir lieben dich.“
Ja. Von den drei Tanten wurde sie beschützt und verwöhnt. Bei ihnen fühlte sich Cammie Jo sicher.
Sie war nun mal keine Abenteurerin. Darum sollte sie lieber zurückgehen in das stille kleine Haus, sich vor dem Leben verstecken und nur heimlich von ihrer wundervollen Zeit in Alaska träumen. Es wäre wohl das Beste.
Mack polierte die Edna Marie mit einem Ledertuch, während ihm die Gedanken durch den Kopf kreisten. Er dachte an Cammie Jo. Die ganze Nacht lang hatte er kaum ein Auge zugetan, und da er sowieso nicht schlafen konnte, war er in aller Frühe aufgestanden und zum Hafen gegangen.
Jetzt war es halb sieben am Morgen, und sein erster Passagier würde erst gegen neun Uhr erscheinen.
Wieder und wieder ging ihm durch den Kopf, was ihm Cammie Jo über ihren Talisman erzählt hatte. Diese Geschichte hatte ihn gestern sehr verwirrt. Aber so langsam begriff er, warum sie an die Zauberkräfte des Amuletts glaubte – weil es ihr sehnlichster Wunsch war, sich von ihren Ängsten zu befreien.
Und das hatte sie geschafft. Auf sehr eindrucksvolle Weise.
Dass er sie nicht wiedererkannt hatte, lag ja nicht an der Schminke, sondern an ihrer Haltung. Wer kam denn auch darauf, dass sich ein verängstigtes Mädchen im Nu in eine aufregende Frau verwandelte?
Vermutlich hätten nicht mal ihre Tanten sie wiedererkannt.
Cammie Jo musste einen starken Willen haben, eine große innere Kraft. Und sie war mutiger, als er sich seine Traumfrau vorgestellt hatte – denn es war eine größere Leistung, die eigenen Ängste und Hemmungen zu überwinden, als auf einen Gletscher zu steigen.
Ja, sie war eine beeindruckende Frau. Wenn sie nur daran glauben könnte!
Mack öffnete die Tür auf der Passagierseite, um nachzusehen, ob dort Abfall lag. Er sammelte einen Pappbecher ein, Kaugummipapier, eine Werbebroschüre. Dann entdeckte er zwischen den Sitzen einen hellen Gegenstand. Er griff danach und hielt das Amulett in der Hand.
„Ich wünschte, Cammie Jo würde begreifen, was für eine mutige Frau sie ist“, murmelte er.
Denn das war sie. Sie brauchte diesen Talisman nicht.
Und er brauchte keinen Wunschzettel, um die passende Frau zu finden.
Den hatte er geschrieben, um sich eine Partnerin auszusuchen, die bei ihm blieb. Eine Frau, die das Leben in Alaska ebenso liebte wie er, weil dann die Chance größer war, dass die Ehe hielt.
Aber dafür gab’s ohnehin keine Garantie. Und eine nüchterne Auswahl half ihm da nicht weiter. Denn nur die Liebe zählte, und sein Herz hatte sich längst entschieden.
Cammie Jo besaß all die Eigenschaften, die sie zu seiner Traumfrau machten. Noch dazu liebte sie Alaska – und Mack liebte sie.
Also, was stand er hier noch länger im Hafen herum?
Cammie Jo packte ihren Koffer. Sie war um fünf Uhr aufgestanden, weil sie ohnehin nicht schlafen konnte. Und sie hatte sich schweren Herzens entschieden, Bear Creek einen Tag früher zu verlassen. Was sollte sie hier noch?
Mack hatte sich gestern Abend nicht bei ihr gemeldet. Also wünschte er sich bestimmt nicht, dass sie in Alaska blieb. Eine einsame Träne lief ihr über die Wange. In dem Moment klopfte jemand an die Tür. Vermutlich Kay, die sich verabschieden wollte.
Cammie Jo schob sich die Brille auf die Nase, dann öffnete sie die Tür – und blickte direkt in die braunen Augen ihres Buschpiloten. Sie schnappte nach Luft.
„Hi“, sagte Mack sanft.
Sie brachte keinen Ton hervor. Doch nicht aus Schüchternheit, sondern vor Aufregung. Ihr Herz pochte wie verrückt.
Er betrachtete ihr Gesicht, mit einem besorgten Blick.
„Geht’s dir gut?“
Sie
Weitere Kostenlose Bücher