COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
Füllung, die aus den Polstersitzen heraushing, oder den Türgriff auf der Beifahrerseite, der ständig abfiel.
Aber Lee war all das nur recht, weil es seine Tarnung glaubwürdiger machte.
Fleck freute sich wie ein Schneekönig über den Wagentausch.
„Echt wahr? Du nimmst den Mustang, und ich bekomme den Mercedes?“
„Wir tauschen nicht nur Autos, wir tauschen Identitäten!“, erklärte Lee und begutachtete sich im Wandspiegel seiner mahagonigetäfelten Kajüte. „Von diesem Moment an bin ich der Surfer und du der Jachtbesitzer.“
Fleck strahlte vor Glück. „Für wie lange?“
„Solange ich will. Außer du hast was dagegen.“
„Nein, verdammt! Ich bin Fleck Johnson, der einen Multimillionär spielen darf und nur darauf wartet, fünfzig willige Frauen an Bord der Samoa zu holen!“
„Mach, was du willst, solange du mir nicht die Tour vermasselst.“
„Ich angle meine Fische auf meine und du deine auf deine Weise.“ Fleck machte eine Pause und warf Lee einen kritischen Blick zu. „Hey, wenn du ein echter Surfer werden willst, musst du die Haare anders tragen. Abgesehen von deinen Klamotten siehst du immer noch aus, als kämst du gerade aus einem Schickimicki-Tennisklub spaziert.“
Lees hellbraunes Haar war in den langen Stunden auf Deck der Samoa von der Sonne ausgebleicht worden, aber der Schnitt passte nicht sonderlich gut zu seiner Rolle.
„Lass mich mal machen“, sagte Fleck und begann, sich an Lees Haaren auszutoben. Er wuschelte darin herum, bis sie wirr abstanden.
„Wahnsinn“, sagte Lee. „Ich sehe aus …“
„… wie ein waschechter Surfer. Die Mädels stehen drauf.“
„Und warum rennen sie dann alle mir hinterher?“
„Das ist ’ne andere Art von Frauen, Kumpel. Die Frauen, die auf Surfer stehen, sind freiheitsliebend. Sie suchen keinen Typen, der sie unterstützt. Die sind total entspannt, so wie ich.“
„Die Frauen, die auf Typen wie mich stehen, sind nur hinter dem Geld her, wie ich schon feststellen durfte.“
Fleck lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme. „Azure soll also denken, dass du arm bist?“
„Warum nicht? So kann ich herausfinden, ob sie wirklich mich mag.“
Fleck hob skeptisch eine Braue. „Soweit ich informiert bin, mag sie dich bisher überhaupt nicht.“
„Stimmt.“ Lee nahm seine Rolex ab und reichte sie Fleck. „Die kann ich nicht tragen.“
Fleck nahm sie ehrfurchtsvoll entgegen. „Du musst vermutlich tanken.“
„Mach ich. Und lass es ruhig angehen mit den Frauen, Fleck.“
Fleck lachte. „Nach dem Ärger, den du ständig hast, ist wohl eher die Frage, ob die Frauen es mit mir ruhig angehen lassen.“
Lee schnappte sich die Autoschlüssel und ging zur Barkasse hinauf, während Fleck noch immer kicherte.
3. KAPITEL
Azure wollte die ganze Angelegenheit mit dem Mietwagen so schnell wie möglich hinter sich haben. Ungeduldig wartete sie auf dem Gehweg vor dem Blue Moon und versuchte dabei, sich nicht über den Mann zu wundern, der ein Huhn an einer Leine spazieren führte. Er wurde von zwei Teenagern verfolgt, die androhten, das Huhn zu entführen, um es für Voodoo-Zwecke zu schlachten.
Jedenfalls hoffte Azure, dass es sich nur um eine Drohung handelte. Wenn man Goldy glaubte, dann gab es im Süden von Florida die merkwürdigsten Phänomene, von denen Santería, die Voodoo-Art, die die kubanischen Einwanderer praktizierten, nur eines war.
Als Azure gerade darüber nachdachte, den Tierschutzbund anzurufen, schlenderte Goldy aus dem Blue Moon, und im selben Moment kam ein leuchtend roter Wagen mit offenem Verdeck und quietschenden Reifen um die Ecke gejagt. Er legte ein atemberaubendes Bremsmanöver vor Azure hin.
Lee schwang sich über die Fahrertür. „Zu Ihren Diensten, Ma’am. Strandtaxiservice. Unser Motto: Sie wollen hin, wir fahren Sie.“
„Äh, Goldy, das hier ist Lee. Lee – Goldy.“
Goldy klimperte mit ihren dünnen Wimpern. „Schön, Sie kennenzulernen. Hmm, Sie scheinen kein Anhänger dieses Elviskultes zu sein. Sie leben in einem großen Haus auf dem Wasser, oder?“
„Woher wissen Sie, wo ich lebe?“, fragte Lee verblüfft.
Goldy lächelte geheimnisvoll. „Es stand in den Teeblättern. Es war schön, Sie kennenzulernen, Lee. Ich muss jetzt wieder an den Empfang zurück. Kommen Sie mal vorbei und besuchen Sie mich, dann lege ich Ihnen die Karten. Sie könnten viel Neues erfahren.“ Sie winkte ihm mit ihren plumpen Fingern ungraziös zu und verschwand mit wehendem Kaftan wieder in der
Weitere Kostenlose Bücher