COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
geschleppt. Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, wie ich, plötzlich wieder vollkommen nüchtern, aus dem Studio stolpere und die Haut unter meinem Nabel wie Feuer brennt.“
„Und warum ausgerechnet ein Frosch?“
Jetzt zuckte Lee mit den Achseln. „Warum nicht? Es ist ja nicht so, dass ich gewusst hätte, was ich tue.“
„Ich habe mir auch mal überlegt, mich tätowieren zu lassen“, gab Azure zu seiner Überraschung zu.
„Sie? Das kann ich mir kaum vorstellen.“
„Ist aber so. Zum Glück habe ich es nicht getan.“
„Warum nicht?“
Seine Frage erwischte sie kalt. Sie wollte ihm nicht beichten, wie dumm sie mit Paco gewesen war. Er hatte sie gedrängt, sich eine Tätowierung stechen zu lassen, die zu seiner passte. Fast hätte sie nachgegeben, aber dann hatte sie Paco in der Badewanne erwischt. Bei hemmungslosem Sex mit Tiffany, einer ihrer besten Freundinnen. Damit hatte sich die Sache mit der Tätowierung erledigt. Nach der Trennung hatte Azure zwei Wochen lang im Fitnessklub geduscht, ehe sie die Badewanne wieder ohne Ekel benutzen konnte.
Sie räusperte sich. „Sagen wir einfach, ich habe es nicht getan, weil sich die Umstände geändert haben.“
Beim Gedanken an den Fitnessklub fiel ihr ein, dass sie sich um eine Mitgliedschaft in Miami kümmern musste, solange sie hier war.
Azure musterte Lee. So durchtrainiert wie er war, konnte er ihr vielleicht weiterhelfen.
„Sie kennen vermutlich kein Fitnessstudio in der Nähe vom Blue Moon, oder?“, fragte sie und versuchte, nicht auf seinen Bizeps zu starren.
„Normalerweise …“, setzte er an und biss sich dann auf die Zunge. Er hatte sagen wollen, dass er normalerweise im Sportraum auf der Samoa trainierte. „Ich bin schon ein paarmal an einem vorbeigefahren, das ganz in Ihrer Nähe ist. Ocean Boulevard Ecke Marco Polo Street.“
Azure angelte den Palm aus ihrer Handtasche, um die Informationen einzugeben.
„Das Ding haben Sie wirklich immer dabei, oder?“, fragte Lee.
„Natürlich. Genauso wie mein Handy.“
„Ist mir nicht entgangen“, erwiderte Lee trocken.
„Stört es Sie?“
Er dachte an die Zeit zurück, in der er sein Geschäft aufgebaut hatte. Damals hätte er keine fünf Minuten ohne sein Handy überlebt. „Nein“, erwiderte er.
Azure zog den Zettel mit der Wegbeschreibung zum Autoverleih aus ihrer Tasche. „Ich sollte besser mal gucken, ob wir auf dem richtigen Weg sind.“
„Lassen Sie mich mal sehen“, sagte Lee. Sie reichte ihm das Papier. Er warf einen Blick auf die Karte. Er schien sich in Miami gut auszukennen. „Wir sind fast schon da.“
„Ich hoffe, ich halte Sie von nichts ab.“
„Nein, keine Sorge.“ Nachdem er Azure bei der Mietwagenfirma abgesetzt hatte, wollte er nachsehen, wie die Renovierungen an seinem Geschäft vorangingen. Diese Woche sollten eigentlich die Maler am Werke sein.
„Da!“ rief Azure auf. „Da ist ein Schild am Straßenrand, sehen Sie?“
Sie hatte recht, und das gefiel Lee ganz und gar nicht. Die Fahrt hatte kürzer gedauert, als er gehofft hatte. Er hatte das Gefühl, dass er einer weiteren Verabredung mit Azure kein Stück näher gekommen war.
Er bog in den Parkplatz vor dem Büro ein. „Gehen Sie heute Abend mit mir essen?“, fragte er hoffnungsvoll, auch wenn ihm klar war, dass sie ihm eine Abfuhr erteilen würde.
„Wie gesagt, ich habe kein Interesse“, erwiderte sie entschieden.
„An niemandem?“ Er betete, dass sie nicht schon vergeben war.
„An Ihnen. Kennen Sie das Sprichwort, dass man eine Menge Frösche küssen muss, ehe man einen Prinzen findet? Ich habe es satt, Frösche zu küssen.“ Erst jetzt wurde ihr klar, was sie in Anbetracht von Lees Tätowierung gerade gesagt hatte.
Sie schwiegen einen Augenblick lang verlegen. Dann brach Lee in schallendes Gelächter aus. „Sie müssen ja auch nicht gleich meinen Frosch küssen. Sie wiederzusehen würde mir vollkommen reichen.“
„Genug jetzt“, sagte sie streng. Dann stieg sie aus und warf die Autotür geräuschvoll hinter sich zu. Der Türgriff auf der Innenseite fiel ab. „Azure, warten Sie“, rief Lee ihr nach, aber sie eilte einfach davon.
Lee fluchte leise darüber, dass er immer das letzte Wort haben musste. Er rutschte auf die Beifahrerseite hinüber, um den Griff wieder anzubringen.
Währenddessen überlegte er, ob er es noch mal bei Azure versuchen sollte, wenn sie aus dem Büro herauskam. Doch als er aufblickte, sah er sie schon in einem schicken weißen Cabrio aus der
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