COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
müsste ich wahrscheinlich allein Schlittschuh laufen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in Walburaq Schlittschuh läuft.“
„Du vergisst, dass ich in England zur Schule gegangen bin.“
„Du kannst Schlittschuh laufen?“ Sie versuchte, ihn sich auf dem Eis vorzustellen, doch es gelang ihr nicht. Schlittschuhe und Pirouetten passten nicht zu einem Mann wie Kaj.
Ein gequältes Lächeln umspielte seinen Mund. „Mehr oder weniger. Die Familie meiner Mutter hat ein großes Anwesen in Northumberland, und mein Cousin Joffrey und ich haben meistens die Winterferien dort verbracht. Er hat dafür gesorgt, dass ich mich mit der dortigen Freizeitbeschäftigung vertraut mache. Ich glaube, er hatte einfach Spaß an meinen Stürzen.“
„Das ist nicht dein Ernst.“
„Doch.“
„Aber ich habe deinen Cousin kennengelernt. Blond, ziemlich ernst, tadellose Manieren. Er macht so einen anständigen Eindruck.“
„Alles Fassade“, erklärte Kaj trocken. „Er ist ein Teufel in Tweed.“
Catherine hörte die Zuneigung aus seiner Stimme heraus. „Ihr steht euch sehr nah?“
„Sehr. Trotz seiner sehr eingeschränkten Fähigkeiten als Schlittschuhlehrer. Aber keine Sorge. Heute bin ich nur als Zuschauer dabei.“
„Oh nein. Das kommt überhaupt nicht infrage.“
„So?“
„Nein.“ Schon der Gedanke, von ihm beobachtet zu werden, sandte einen Schauer durch ihren Körper. „Du kannst dir nicht so viel Mühe geben und dann wie ein Pascha am Rand sitzen und dich unterhalten lassen.“
„Aber ich bin ein Pascha, meine liebe Catherine, allerdings ein arabischer.“
„Heute nicht“, sagte sie bestimmt. „Heute machst du mit.“
Ihre Blicke trafen sich. Er betrachtete sie einen Moment, dann wurden seine Gesichtszüge weich, und er neigte den Kopf. „Also gut. Wenn du unbedingt willst.“
Es durchfuhr sie ein aufgeregtes Kribbeln, und wieder versuchte sie sich einzureden, dass der Grund dafür einfach die starke sexuelle Anziehung zwischen ihnen beiden war. Doch so ganz konnte sie die Erklärung nicht glauben.
Er gefiel ihr. Jedenfalls könnte er mir gefallen, dachte sie, wenn dies sein wahres Ich ist und nicht eine wohldurchdachte Darbietung. Was sie allerdings nicht glaubte.
Und somit hatte sie ein Problem. Sie konnte damit umgehen, dass sie sich körperlich zu ihm hingezogen fühlte. Auch wenn es nicht einfach war. Aber sich wirklich mit ihm anzufreunden, jemanden in ihrem Leben zu haben, der an ihrer Persönlichkeit und nicht nur an ihrem Körper interessiert war …
Sie holte tief Luft. Vorgestern Abend war es ihr richtig erschienen, ihm eine zweite Chance zu geben. Aber jetzt war sie nicht mehr so sicher. Konnte sie ihren Instinkten vertrauen? Konnte sie ihm vertrauen? Oder sehnte sie sich einfach nur nach Aufmerksamkeit? Schlimmer noch, suchte sie nach einer Möglichkeit, das zu bekommen, wogegen sie sich eigentlich entschieden hatte?
„Catherine.“
Sie zuckte zusammen, als er die Hand an ihren Rücken legte. „Was?“
„Hör auf, so viel nachzudenken. Heute wollen wir Spaß haben. Entspann dich.“
„Okay, dann lass uns endlich aufs Eis.“
„Muss ich wirklich?“, fragte Kaj, als sie sich in Richtung der spiegelglatten Bahn bewegten.
„Ja.“
Sie hörte ihn leise seufzen und hätte am liebsten gelacht. Auch wenn es nicht besonders nett von ihr war, sie freute sich darauf, ihn einmal in einer Situation zu erleben, der er vielleicht nicht ganz Herr war.
Kaum hatte sie das Eis betreten, stürmten schon die Kinder aus allen Richtungen auf sie zu. „Wir warten schon die ganze Zeit auf dich!“, rief Marco.
„Guck mal, Prinzessin“, forderte Christian und drehte unbeholfen eine Pirouette.
„Sieh dir mal meine Schlittschuhe an!“ Isabelle deutete auf ihre Füße. „Sind sie nicht hübsch?“
„Läufst du mit mir?“, fragte Elizabeth.
„Und mit mir?“, stimmte Nicco ein.
Für den Bruchteil einer Sekunde fragte Catherine sich, wie es wäre, keine Verpflichtungen zu haben. Der Gedanke verblasste jedoch sofort, als sie in die kleinen Gesichter sah, die hoffnungsvoll zu ihr aufblickten. Wenn es etwas gab, das sie verstand, dann das Bedürfnis eines Kindes nach der Aufmerksamkeit eines Erwachsenen. Sie lächelte. „Natürlich laufe ich …“
„Aber später“, mischte sich Kaj in bestimmtem Tonfall ein.
„Erst muss die Prinzessin etwas üben.“ Er ignorierte die enttäuschten Rufe der Kinder und neigte sich zu Catherine. Sein warmer Atem kitzelte ihr Ohr. „Mach nicht
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