Collection Baccara Band 0290
verkündete dann: „So, jetzt ist es vorbei mit der Heulerei.“ Sie atmete tief ein und aus. „Ich schätze, ich bin jetzt so weit.“
„Es ist so wirklich am besten, Becca. Ich kann dir gar nicht sagen, wie besorgt ich um dich gewesen bin, und den anderen im Dorf ging es ganz genauso.“
„Wahrscheinlich haben sie alle gemerkt, dass ich während der Arbeit immer langsamer geworden bin.“
„Das bist du eben nicht, das ist ja das Problem“, erwiderte ihre Freundin. „Du hast dich völlig ausgepowert, und das haben wir alle mitbekommen.“
Becca hustete wieder, um einem erneuten Heulanfall vorzubeugen. „Ich habe euch alle so ins Herz geschlossen, Shak.“
„Das weiß ich doch. Und wir dich auch.“ Shakana schenkte ihr ein herzerwärmendes Lächeln, und zu Beccas Erleichterung kamen in diesem Moment die Sanitäter zurück und verhinderten, dass sie wieder in Tränen ausbrach. So drückte sie nur fest die Hand ihrer Freundin, als wolle sie sie nie wieder loslassen.
„Ich würde dich gerne noch zum Hubschrauber begleiten, aber ich glaube, ich sollte jetzt zurück zu meiner Arbeit gehen“, sagte Shakana, deren Augen nun auch verdächtig zu glänzen begannen. „Werd schnell wieder gesund, Becca. Du wirst mir fehlen.“
„Du mir auch“, erwiderte Becca. „Ich werde dir mailen“, versprach sie und ließ Shakanas Hand los.
„Das will ich doch hoffen.“ Shakana trat einen Schritt zurück, damit die Sanitäter die Trage hinausrollen konnten.
Traurig und voller Wut auf Seth Andrews, dem sie die Schuld für alles gab, winkte Becca der kleinen Gruppe zu, die sich vor der Klinik versammelt hatte. Auf dem Landeplatz wartete bereits der große Militärhubschrauber auf sie. Die beiden Fotografen, die sich zwischen die Dorfbewohner gemischt hatten und eifrig fotografierten, als sie an ihnen vorbeigeschoben wurde, bemerkte Becca in all ihrem Kummer gar nicht.
Dr. Andrews wartete bereits im Helikopter und wirkte noch verärgerter als sonst. Becca hoffte sehr, dass er nicht zu bald herausfand, dass es Shakana gewesen war, die ihn verraten hatte. Denn als genau das würde er es wahrscheinlich betrachten – Verrat.
Die erfahrene Crew brauchte nicht lange, um alle Vorbereitungen für den Start zu treffen und es Becca an Bord so bequem wie möglich zu machen. Um Dr. Andrews’ grimmige Miene nicht sehen zu müssen, drehte sie den Kopf zur Seite und schloss die Augen.
In Israel legten sie einen Zwischenstopp ein, wo sie eine leichte Mahlzeit serviert bekamen, dann wurden sie per Flugzeug zu einem Militärlazarett in Deutschland gebracht. Während dieses Stopps bekam Becca mit, dass es eine hitzige Diskussion gab, ob sie direkt weiter in die Vereinigten Staaten fliegen oder lieber im Lazarett übernachten sollten.
Erschöpft und müde, wie sie war, wusste Becca am Ende nicht mehr, wer oder was den Ausschlag für die Entscheidung gab, sie gleich weiterfliegen zu lassen. Sie nahm ein paar Schlucke von dem Vitamingetränk, das man ihr reichte, lehnte sich wieder zurück und schloss die Augen. Sie wollte nur noch schlafen.
Und das tat sie auch, tief und fest. Als sie wieder erwachte, hatte das Flugzeug gerade mit dem Landeanflug auf eine Militärbasis in der Nähe von Philadelphia begonnen.
Sie hatte sich im Schlaf zur Seite gedreht, und das Erste, was sie sah, als sie die Augen aufschlug, war Seth Andrews. Er schlief noch fest, und im Schlaf sah er plötzlich aus wie ein vollkommen anderer Mensch. Obwohl seine Gesichtszüge noch immer markant waren, wirkten sie jetzt weicher und jünger. Unter den langen, dunklen Wimpern konnte sie die tiefen Schatten unter seinen Augen erkennen.
Er sah verletzlicher aus, weniger hart.
Von wegen, rief Becca sich selbst ins Gedächtnis. Sie wusste nur zu gut, wie unnahbar Seth Andrews in Wirklichkeit war. Der Begriff „schlafender Tiger“ schoss ihr durch den Kopf. Sobald er erwachte, würde er wieder seine Zähne zeigen, da war sie sicher.
Als das Fahrwerk des Flugzeugs den Boden berührte, schlug er die Augen auf und sah sich hektisch um.
„Wir landen gerade“, sagte sie mit vom Schlaf heiserer Stimme.
„Das sehe ich.“ Eindringlich schaute er sie an. „Wie geht es Ihnen, Rebecca?“
„So gut, wie es einem nach einem so langen Flug eben geht“, erwiderte sie. „Was ist mit Ihnen, Doktor? Oh, und übrigens nennt mich eigentlich jeder Becca“, fügte sie hinzu, obwohl er das vom Tag ihrer ersten Begegnung an hätte bemerken können.
„Um ehrlich zu sein,
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