Collection Baccara Band 0290
zugeben.
Seth .
Sein Name ging ihr immer wieder im Kopf herum, und sie hatte noch immer das Bild vor Augen, wie sie ihn zuletzt gesehen hatte, bevor die Sanitäter sie aus dem Rettungswagen gehoben hatten.
Er hatte nicht gut ausgesehen, und Becca fürchtete, dass er sich ebenfalls eine Lungenentzündung zugezogen hatte. Vielleicht war er aber auch nur völlig erschöpft gewesen. In jedem Fall passte ein kranker Dr. Andrews nicht zu der Vorstellung, die sie bisher von ihm gehabt hatte.
Seth Andrews war mit Abstand der attraktivste und begehrenswerteste Mann, den sie je gesehen hatte. Er war groß, schlank – allerdings in letzter Zeit etwas zu schlank – und strahlte eine ruhige Selbstsicherheit aus, die cool und sinnlich zugleich war. Becca waren die aufmerksamen Blicke nicht entgangen, mit denen ihn die anderen Krankenschwestern und Ärztinnen bedachten, wenn er durch die Klinik ging oder an einem Krankenbett stand.
Er war der einzige Mann, den sie kannte, der wirklich und wahrhaftig bernsteinfarbene Augen hatte. Zu schade nur, dass er sie mit diesen unglaublichen Augen immer nur ungeduldig oder verärgert anzusehen schien.
Becca seufzte auf. Warum nur musste sie sich gerade in ihn verlieben? Denn wohl oder übel war es wohl an der Zeit, sich einzugestehen, dass ihre Gefühle für ihn über eine harmlose Schwärmerei hinausgingen. Wahrscheinlich würde sie länger brauchen, sich von ihrer Verliebtheit zu erholen, als von ihrer Lungenentzündung.
Sie war so sehr in ihre Gedanken vertieft, dass sie nicht einmal bemerkte, dass sie nicht mehr allein im Zimmer war. Erst der Klang einer vertrauten Stimme ließ sie aufhorchen.
„Sind Sie jetzt wach?“
Widerwillig schaute Becca auf und versuchte gleichzeitig, den Schauer der Erregung zu unterdrücken, der sie überlief.
„Ja. Ja, ich bin wach.“ Sie war stolz darauf, dass ihre Stimme so ruhig klang, insbesondere, da sie feststellen musste, dass Seth wieder umwerfend aussah. Er hatte sein Haar schneiden lassen, es glänzte im Sonnenlicht, das ins Zimmer schien.
„Wie fühlen Sie sich?“ Er trat an ihr Bett und griff ohne weitere Umstände nach ihrem Handgelenk, um ihren Puls zu fühlen.
„Ausgeruht und etwas besser“, erwiderte sie und ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie ihn am liebsten zu sich ins Bett gezerrt hätte. Sie spürte, wie sie errötete, schaute verlegen zur Seite und fragte schnell: „Und wie geht es Ihnen?“
Seth hielt den Blick auf die Monitore gerichtet, die ihren Herzrhythmus und den Blutdruck überwachten. „Mir geht es viel besser“, sagte er stirnrunzelnd und wandte sich ihr zu. „Ihr Puls und Ihr Blutdruck sind ein bisschen hoch.“
Verdammt, das war wohl kein Wunder. Becca platzte mit dem ersten Gedanken heraus, der ihr durch den Kopf schoss. „Ich habe geschlafen, Sie haben mich erschreckt.“ Sie hielt den Atem an, während sie darauf wartete, ob er ihre Erklärung schlucken würde.
„Das wird es wohl sein.“ Schnell warf er noch einen Blick auf den Monitor. „Okay, Ihr Herzschlag scheint sich zu beruhigen.“ Als er sich wieder zu ihr umdrehte, wedelte er mit einer Zeitung, die er in der Hand hielt und die Becca bisher gar nicht bemerkt hatte. „Sie haben es übrigens auf die Titelseite geschafft.“
Titelseite? Wieso …? Verwirrt schaute sie ihn an. „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.“
„Sie sind berühmt“, erklärte er und hielt ihr die gefaltete Zeitung vors Gesicht. „Nun ja, genau genommen ist es die dritte Seite.“ Er reichte ihr die Zeitung und tippte mit dem Zeigefinger auf einen Artikel. „Hier.“
Und tatsächlich, da stand ihr Name neben einem Foto von sich, wie sie auf der Trage zum Helikopter gebracht wurde.
Krankenschwester aus Pennsylvania wird in Afrika zur tapferen Heldin
Schnell überflog Becca den Artikel und fing dann noch einmal von vorne an. Dort war detailliert beschrieben, wo sie gearbeitet hatte, bevor sie sich freiwillig für den Einsatz in Afrika gemeldet hatte, was sie dort getan hatte und wie sie schließlich krank und am Ende ihrer Kräfte aus dem Land geflogen wurde. Vollkommen durcheinander sah Becca zu Seth auf.
„Aber wie …?“ Sie schüttelte den Kopf. „Wie können die das wissen? Wer hat es ihnen erzählt?“ Ihre Stimme zitterte vor Empörung. Becca betrachtete sich selbst keinesfalls als Heldin.
„Ich habe keine Ahnung, wer für die Story verantwortlich ist“, sagte Seth und gab sich keine Mühe, seinen Ärger zu verbergen. „Ich hatte
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