Collection Baccara Band 0290
blind für die verführerischen Augenaufschläge und interessierten Blicke des weiblichen Klinikpersonals.
Immerhin beruhigte sich ihr Herzschlag ein wenig, jetzt, da Seth den Raum verlassen hatte. In Gedanken ließ Becca noch einmal die kurzen magischen Momente Revue passieren, als er sie im Arm gehalten und geküsst hatte.
Sie seufzte sehnsüchtig auf und dachte im selben Moment daran, dass sie sicher nicht die erste Frau war, der es so mit ihm erging. Wem wollte sie eigentlich vormachen, dass sie Seth am folgenden Tag nicht wiedersehen wollte? Was für ein Unsinn! Sie konnte es kaum abwarten, so dumm das auch sein mochte.
Stirnrunzelnd ließ Becca sich seine Erklärung für den Kuss noch einmal durch den Kopf gehen. Sie klang wie eine Zeile aus einem besonders kitschigen Liebesroman, aber sie war ziemlich sicher, dass Seth in seinem Leben noch nie etwas Derartiges gelesen hatte.
Becca musste lächeln. Die Vorstellung, dass Seth im Sessel saß und wie gebannt in einer Liebesgeschichte schmökerte, war wirklich amüsant. Bei seiner umwerfenden Art zu küssen war sie allerdings vollkommen sicher, dass er in dieser Hinsicht keinerlei Nachhilfeunterricht brauchte.
Verträumt ließ sie die Zunge über ihre Lippen gleiten, als könnte sie ihn dort noch schmecken. Die bloße Erinnerung an seinen Kuss versetzte sie erneut in lustvolle Erregung.
Wenn schon ein Kuss sie zum Träumen brachte, wie wäre es dann erst, mit ihm zu schlafen?
Bevor sie diesen Gedanken weiterverfolgen konnte, rief Becca sich selbst zur Ordnung. Sie musste sich zusammenreißen und durfte sich nicht solch sinnlosen Fantasien hingeben.
Seth Andrews ist nicht im Geringsten an dir interessiert, allenfalls an deiner Gesundheit . Becca verzog das Gesicht, während sie sich selbst zur Ordnung rief. Vielleicht hat er auch einfach die Wahrheit gesagt und dich wirklich geküsst, damit du still bist.
Verdammt noch mal. Während Seth vor der Tür zu Rebeccas Zimmer im Korridor stand, fluchte er wiederholt vor sich hin. Er starrte auf ihre Krankenakte, die er in der Hand hielt, ohne wirklich etwas von den Zahlen und Werten zu verstehen.
Was, zum Teufel, hatte er sich nur dabei gedacht, sie so zu küssen? Sie überhaupt zu küssen? Die Antwort lag auf der Hand: Er hatte sie geküsst, weil er sich das schon sehr lange gewünscht hatte, aber das war keine Entschuldigung für seine unvernünftige Handlungsweise. Er hatte kein Recht dazu, sie einfach in seine Arme zu ziehen und zu küssen.
Und genau das hatte er getan … und bereute es schon fast wieder. Becca zu küssen war umwerfend. Sie schmeckte so wunderbar, und jetzt wollte Seth mehr von ihr. Er wollte ihren Mund, ihre Lippen ganz für sich allein, wollte sie ganz für sich allein.
Allein die Vorstellung, mit Becca zu schlafen, versetzte seinen ganzen Körper in eine fast schmerzhafte Erregung. Er zitterte.
Seth schüttelte den Kopf, um zur Besinnung zu kommen. Er durfte sich nicht so gehen lassen.
Er war Arzt, ein erfolgreicher Chirurg, stand hier im Flur eines Krankenhauses und war verrückt vor Verlangen nach einer Frau … nein, nicht irgendeiner Frau, sondern einer ganz bestimmten.
Rebecca.
Schon der Klang ihres Namens machte ihn verrückt, und fast hätte Seth auf dem Absatz kehrtgemacht, um wieder zu ihr zu gehen. Aber er konnte sich gerade noch bremsen. Was, um Himmels willen, dachte er sich eigentlich dabei?
Er musste über sich selbst lächeln. Ein Kuss hatte ihm völlig den Kopf verdreht, er verhielt sich wie ein liebeskranker Teenager.
Nicht sehr clever, Dr. Andrews, murmelte er und ging schnell weiter den Korridor entlang. Die aufmerksamen Blicke, die ihm folgten, bemerkte er gar nicht.
Genau, wie er es versprochen hatte, kam Seth am nächsten Morgen wieder. Becca war gerade dabei zu frühstücken, und er inspizierte neugierig ihr Tablett.
„Du hast deinen Saft nicht ausgetrunken.“
„Ich mag keinen Grapefruitsaft“, gab sie verärgert zurück. Was glaubte er eigentlich, wer er war?
Seth zog eine Augenbraue in die Höhe. „Aber ich sehe, dass du deinen Kaffee ausgetrunken hast.“
„Kaffee mag ich hingegen sehr gern.“ Sie schenkte ihm ein freundliches Lächeln. „Ich habe sogar gefragt, ob ich noch eine Tasse haben dürfte.“
Für einen langen Moment ruhte sein Blick auf ihren Lippen, und Becca konnte nur mit Mühe ein lustvolles Erschauern unterdrücken. War das Verlangen, was sie in seinen Augen sah?
Nein, das war lächerlich. Warum sollte Seth Andrews ihr beim
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