Collection Baccara Band 0290
beeindrucken lässt. Belinda befürchtete, die kommenden Tage würden alles andere als einfach werden.
„Darling!“
Sie zuckte zusammen, als Demi sich mit einem Aufschrei in Lucs Arme warf und ihn förmlich dazu zwang, ihre Hand loszulassen.
„Es ist so wunderbar, dich endlich wiederzusehen. Wie gut, dass ich Hank überzeugen konnte, auf unserer Reise hier einen kleinen Stopp einzulegen. Allerdings“, sie zwinkerte Luc verführerisch zu, „musste ich einige Zeit auf ihn einreden.“
Der zuckersüße Ton und Demis Andeutungen gingen Belinda schon jetzt auf die Nerven. Wenn sie es darauf anlegte, Luc auf Hank eifersüchtig zu machen – und danach sah es aus –, schien sie allerdings keinen Erfolg zu haben. Befriedigt sah Belinda zu, wie Luc die dünnen Arme der Sängerin von seinem Hals löste und einen Schritt auf Hank zutrat, um ihn zu begrüßen.
Die beiden Männer musterten einander intensiv, bevor Hank Lucs Hand ergriff.
„Willkommen auf Tautara Estate, Hank. Ich bin Luc Tanner.“
Luc wies auf sie und sagte: „Hank, Demi. Das ist meine Frau Belinda.“
War es Einbildung, oder hatte er besondere Betonung auf das Wörtchen „Frau“ gelegt? Belinda trat auf die beiden zu und schüttelte Hanks Hand. Demi musterte sie von Kopf bis Fuß und nickte ihr dann mit einem wenig aufrichtigen Lächeln zu.
„Ich habe viel über Sie gehört, Luc.“ Hanks texanischer Akzent war nicht zu überhören. „Und gelesen. Anscheinend gibt es eine Menge Gerüchte darüber, wie Sie Ihr Vermögen gemacht haben.“
„Oh, die gibt es doch immer“, sagte Luc unverbindlich.
„Soll das heißen, dass es nicht wahr ist? Und dabei hatte ich so gehofft, Sie seien eine Spielernatur.“
„Ab und an mache ich gerne ein Spiel, aber nur, wenn die Chancen gut für mich stehen.“
„Komm schon, Hank“, sagte Demi in einem gespielt verschwörerischen Tonfall. „Ich habe dir doch gesagt, dass du ihn nicht nach dieser Pokerpartie fragen sollst.“
Wieder verspürte Belinda Gereiztheit in sich aufsteigen. Demis Worte erinnerten sie nur zu deutlich an die immer noch vorhandenen Lücken in ihrem Gedächtnis. Eigentlich sollte sie wissen, wie Luc an Tautara gekommen war, aber sie erinnerte sich nicht. Demi Le Clerc wusste wesentlich mehr über Luc als sie, daran führte kein Weg vorbei.
Luc wies zum Haus. „Kommt doch herein. Manu hat den Lunch auf der Terrasse vorbereitet, danach können wir unsere weiteren Pläne besprechen, für die Zeit, in der ihr unsere Gäste seid.“
„Gäste?“ Demi hakte sich bei Luc und Hank ein und schloss Belinda auf diese Weise sehr geschickt aus. „Ich würde sagen, dass wir eher Freunde sind, gute Freunde, meinst du nicht?“
Sie schnurrte praktisch wie ein Kätzchen und zeigte gleichzeitig ihre Krallen. Belinda atmete tief ein und aus und versuchte, ihre Schultern zu entspannen, während sie den dreien ins Haus folgte. Die Tatsache, dass Demi vermutlich schon einmal hier gewesen war und dabei auch in Lucs Suite geschlafen hatte, machte ihr zu schaffen, ebenso wie die Tatsache, dass sie wesentlich vertrauter mit der Lodge – und deren Besitzer – war als sie.
Vorläufig jedoch blieb ihr nichts anderes übrig, als ihre Rolle als Lucs Frau und Hausherrin möglichst überzeugend zu spielen. Sie führte ihre Gäste durch den Eingangsbereich und weiter hinauf zu ihrer großzügig geschnittenen Suite. Belinda gab sich alle Mühe, ihre Aufgabe zu erfüllen, und tröstete sich mit dem Wissen, dass Luc in dieser Nacht mit ihr das Bett teilen würde.
Manu hatte sich offensichtlich ebenfalls gut vorbereitet, er hatte für Demi einen Dry Martini und für Hank einen Single Malt parat. Sie ließen sich in den bequemen Bambusstühlen unter dem großen Sonnenschirm auf der Terrasse nieder. Belinda nahm die Drinks von Manu entgegen und brachte sie persönlich ihren Gästen. Luc nickte ihr aufmunternd zu, sie erfüllte seine Erwartungen voll und ganz.
Darin hatte sie ausreichend Übung. Sie hatte auf den Empfängen und Veranstaltungen ihres Vaters als Gastgeberin fungiert, seit sie mit der Schule fertig war, und im Laufe der Zeit immer mehr Pflichten übernommen, als der Gesundheitszustand ihrer Mutter sich verschlechterte. Tatsächlich war sie so sehr in dieser Rolle aufgegangen, dass sie allmählich ihre eigene Identität verlor.
Es hatte sie selbst ein wenig erschreckt, wie leicht sie zu einem kostbaren, aber letztlich unpersönlichen Ausstattungsstück im Sortiment der Hotelkette, die ihr Vater
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