Collection Baccara Band 0290
um dieses Ereignis zu feiern.
Schließlich hatten sie ja noch nicht einmal Flitterwochen gehabt, oder zumindest keine, an die sie sich erinnern konnte. Auch wenn Luc sich vielleicht körperlich ganz hingab, spürte sie, dass er noch immer etwas vor ihr zurückhielt. Mehr als alles andere wollte sie diese Mauer in seinem Inneren durchbrechen. Sie wollte ihn ganz und gar. Die Ankunft der Gäste war für sie daher eine eher unwillkommene Unterbrechung.
Luc weigerte sich weiterhin beharrlich, ihr irgendwelche Details über ihre gemeinsame Vergangenheit oder den Unfall mitzuteilen. Die Lücken in ihrem Gedächtnis frustrierten Belinda noch immer, wenn nicht sogar mehr als zuvor. Sie trat einen Schritt näher und schob eine Hand in die ihres Mannes. Auch wenn sie nicht alle Erinnerungen zurückgewinnen sollte, so konnte sie sich zumindest darauf verlassen, dass er an ihrer Seite war und sie sich wieder an das erinnerte, was sie aneinanderband.
Beim Frühstück hatte er ihr die Pläne für diesen Tag mitgeteilt. Nach einem Mittagessen auf der Terrasse sollte sie gemeinsam mit Demi Le Clerc im Hubschrauber für eine kleine Shoppingtour nach Taupo fliegen, während er und Hank Walker im Fluss nach Forellen angeln würden – eine Freizeitbeschäftigung, an der der Milliardär besonderen Gefallen fand. Am folgenden Tag würden sie dann alle gemeinsam mit dem Hubschrauber nach Hawke’s Bay fliegen für eine Tour durch die Weingüter. Auf einem der Anwesen wollte Demi am Abend dann ein Konzert geben.
Unter anderen Umständen hätte Belinda sich auf die kommenden Tage gefreut und sich gerne um ihre Gäste gekümmert, doch jetzt hatte sie gerade erst die Tatsache wiederentdeckt, dass sie leidenschaftlich in ihren eigenen Mann verliebt war. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, drückte Luc leicht ihre Finger und hob sie an seine Lippen.
Während der Helikopter auf dem Landeplatz aufsetzte, schützte er sie mit seinem Körper vor dem heftigen Luftzug der Rotorblätter. Die körperliche Nähe hatte eine sofortige Wirkung auf sie beide. Belinda lehnte sich absichtlich stärker an ihn als nötig, bis sie das Zeichen seiner Erregung an ihrem Körper spürte. Der Gedanke, wie sehr er sie wollte, würde sie in den nächsten Stunden begleiten.
„Du kleine Hexe“, flüsterte Luc ihr ins Ohr, während das Röhren des Motors langsam verklang und die Tür der Kabine geöffnet wurde. „Wie soll ich in diesem Zustand unsere Gäste begrüßen?“
Er presste sich an sie und machte so unmissverständlich deutlich, was er tun würde, wenn sie nicht in diesem Moment ihre Pflichten als Gastgeber zu erfüllen hätten.
„Versuch einfach, nicht daran zu denken.“ Sie lächelte ihn an. „Und versuch auch nicht daran zu denken, was ich nachher mit dir tun werde.“
Seine Pupillen weiteten sich, bis seine grünen Augen dunkel erschienen.
„Das werden wir ja noch sehen“, sagte er mit gespieltem Ärger, und Belinda spürte, wie eine pochende Vorfreude auf die kommende Nacht sie erfüllte. „Jetzt lächele bitte unschuldig, und begrüß unsere Gäste.“
Luc hielt noch immer ihre Hand, während Demi und Hank auf sie zukamen. Der hungrige Blick, den Demi Luc aus stark geschminkten Augen zuwarf, entging Belinda ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Sängerin leicht den Mund verzog, als sie ihre ineinander verschlungenen Finger bemerkte.
In Belindas Kopf blinkte ein Alarmsignal. Wenn sie sich nicht sehr täuschte, war zwischen den beiden einmal etwas gelaufen. Sie waren nicht einfach nur alte Freunde. Sie warf Luc einen kurzen Blick zu, aber er widmete sich ihren Gästen. Dabei hätte sie in diesem Moment viel für ein kleines Zeichen von ihm gegeben. Ein Zeichen dafür, dass sie keinen Grund hatte, auf Demi Le Clerc eifersüchtig zu sein.
Die bekannte Jazzsängerin war all das, was sie nicht war. Ihr kurz geschnittenes weißblondes Haar umrahmte ein zartes Gesicht. Demi war klein und zierlich, aber Belinda wäre jede Wette eingegangen, dass sich hinter dem zerbrechlichen Äußeren eine wesentlich stärkere Persönlichkeit verbarg, als die meisten Menschen auf den ersten Blick annahmen.
Mühsam setzte sie ein Lächeln auf und hoffte inständig, Demi würde es vorziehen, nachher in der Lodge zu bleiben, statt shoppen zu gehen.
Hank Walker entsprach nicht ihren Erwartungen. Er war weißhaarig, ging etwas gebückt und strahlte die weltmännische Resignation eines Mannes aus, der alles erlebt und alles gesehen hat und sich nicht mehr
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